'Was für ein Miststück', dachte sich Anna-Lena. Es war immer gut, wenn man sich auf Menschen verlassen konnte, auch im Bezug auf die schlechten Eigenschaften. Wenn es zum Beispiel darum ging, dass sich ein sadistisches Miststück wie ein sadistisches Miststück verhalten würde, wenn sich die Gelegenheit bot. Jeder wusste, dass sie ein Miststück war.
Trotzdem entschieden sich die meisten Jungs für sie als Bestraferin. Vermutlich kam es ihnen irgendwie homo vor, sich von einem Mann versohlen zu lassen. Zudem, das musste man Frau Lazka lassen, war sie auf eine strenge Art durchaus attraktiv. Groß und schlank und blond. Immer perfekt geschminkt und frisiert. Dazu kam, dass sie eine Vorliebe für hochhackige Schuhe, enge Röcke und figurbetonte Blusen hatte. Das schien bei vielen Jungs gewissen Vorstellungen auszulösen.
Natürlich wusste sie, dass Paul gerade da drinnen war. Der nette, liebe, hübsche Paul. Es war ja nicht so, dass es an dieser Schule irgendwie geheim blieb, wer einen Termin bei Frau 'Lassdas' oder Herr 'Haumann' hatte. Und dass Paul ordentlich den Hintern versohlt bekommen sollte, beherrschte das Flurgespräch schon seit Tagen, und ebenso ihre Gedanken. Das wollte sie sich auf keinen Fall entgehen lassen. Auch wenn das hieß, dass sie heute selbst vom Miststück bestraft werden würde, statt wie gewohnt von Herr Haumann.
Man hatte ja so einiges gehört. Nun gut, dann würde sie eben heute herausfinden, ob die Gerüchte stimmten, und ob Frau Lazka im direkten Vergleich tatsächlich so viel strenger war als der gute alte 'Haumann'. Sie war erst einmal bei ihr gewesen, ganz zu Beginn des Schuljahrs. Damals hatte sie vermutlich noch nicht so recht zu ihrer jetzigen Form gefunden gehabt.
Ein lautes Klatschen riss sie aus den Gedanken. Gefolgt von einem Stöhnen. Das klang nach dem Lederriemen. Paul hatte sich mit der Aktion einiges eingebrockt, nahm sie an. Sie war gespannt, wie er sich unter Frau Lazkas berüchtigt strenger Hand halten würde.
Anna-Lena schloss die Augen, und versuchte, sich die Situation im Nachbarzimmer bildlich vorzustellen. Leise zählte sie mit, wie oft es klatschte. Bisher hatte Paul sich recht tapfer gehalten, aber nach dem fünften Hieb war sie sicher, dass sie ein leises Schluchzen hören konnte.
„Paul, reißen Sie sich mal zusammen. Wir sind mit dem Riemen gerade mal halb durch. Und hinterher bekommen Sie noch den Rohrstock. Denken Sie daran, dass im Nachbarzimmer eine Mitschülerin sitzt, die alles mit hört. Machen Sie dem Mädchen keine unnötige Angst“, hörte sie die Stimme des Miststücks.
Ein weiteres lautes Klatschen war zu hören, gefolgt von Pauls Aufheulen.
„Paul, ich hatte sie gewarnt. Dieser Hieb zählt nicht und wird wiederholt. Nehmen Sie jetzt die Hand dort weg. Beim nächsten Mal setzt es Zusatzhiebe.“
Anna-Lena biss sich auf die Unterlippe. Das war so viel besser als erwartet.
„So, das reicht. Frau Haas, fixieren Sie die Hände des Schülers. Paul, Sie erhalten nun drei zusätzliche Hiebe. Die hätten Sie sich sparen können mit ein bisschen mehr Selbstbeherrschung. Aber das mit der Selbstbeherrschung scheint ja generell Ihr Problem zu sein.“
Ab dem nächsten Schlag konnte Sie dann hören, wie Paul seinen Tränen freien Lauf ließ. Ja, der Lederriemen konnte diese Wirkung haben, wie sie wusste.
Wenigstens bettelte er nicht. Noch nicht.
„Nun gut, Paul. Den ersten Teil Ihrer Strafe haben Sie überstanden. Ich gebe Ihnen fünf Minuten, um sich etwas zu beruhigen, dann wenden wir uns dem Rohrstock zu. Frau Haas, dokumentieren sie den Zwischenstatus und binden Sie den Schüler dann los. Ach, und besorgen Sie ihm eine Packung Taschentücher, das ist ja nicht zum Aushalten.“
Anna-Lena hörte die Absätze des Miststücks auf dem Linoleum-Boden klackend näher kommen.
„Nun zu Ihnen, Anna-Lena. Sie kennen das Prozedere ja inzwischen. In Ihrem Fall war das mal wieder eine Reihe für sich genommen kleinerer Verstöße, aber Ihr nachhaltig uneinsichtiges Verhalten verlangt eine deutliche Reaktion. Da Sie offenbar so ein hartnäckiger Fall sind, denke ich, wir werden uns dieses mal nicht mit Kleinigkeiten aufhalten. Sie bekommen heute von mir 25 mit dem mittleren Rohrstock, damit Sie es sich ein für Allemal merken. Und das direkt auf den nackten Hintern. Wollen doch mal sehen, ob ich Ihr Verhalten nicht etwas nachhaltiger bessern kann, als Herr Baumann.
Wie der Rohrstock wirkt, können Sie dann in wenigen Minuten mit anhören, wenn Paul den zweiten Teil seiner Strafe erhält.“
Anna-Lena hatte nichts anderes erwartet. Sie bemühte sich, angemessen geknickt zu wirken.
„Ja, Frau Lazka.“
Das Miststück sah sie scharf an, offenbar hatte sie auf eine andere Reaktion gehofft, eine Reaktion, die ihr die Möglichkeit bot, die Schülerin vor ihr weiter zu maßregeln. Aber Anna-Lena war intelligent genug, ihr keine Front zu bieten.
„Dann hören Sie jetzt gut zu, Anna-Lena. Denn das ist genau das, was Sie auch erwartet!“
Frau Lazka nachte auf den Absätzen kehrt, und verschwand wieder im Nebenraum.
„Also gut Paul. Die Pause ist vorbei. Beugen Sie sich nun über den Tisch dort. Beine auseinander. Runter mit dem Oberkörper. So ist gut. Bleiben Sie in dieser Position, wenn Sie es nicht noch schlimmer für sich machen wollen! Bereit?
20 Schläge. Von denen Sie jeden einzelnen verdient haben. Denken Sie gründlich nach, über Ihren Mangel an Respekt gegenüber Ihren Lehrern und Lehrerinnen. Zumindest Respekt vor dem Rohrstock werde ich Ihnen jetzt beibringen, das verspreche ich.“
Anna-Lena hielt den Atem an. Es dauerte nur einen Moment, dann hörte sie das vertraute Fauchen, mit dem der Stock die Luft zerteilte, gefolgt vom bellenden Klatschen, als er auf Pauls Hintern traf.
Paul stöhnte gequält auf. Der Arme war eine solche Behandlung sicher nicht gewohnt. Es klatschte erneut. Offenbar hatte Frau Lazka nicht vor, die Sache unnötig in die Länge zu ziehen.
Nach dem vierten Hieb hatte Paul wieder angefangen zu schluchzen. Als Frau Lazka dann eine Pause machte, und sagte: „10. Das war erst die Hälfte, Reißen Sie sich gefälligst zusammen, Paul!“, weinte dieser bereits hemmungslos.
Auch wenn der Zeitpunkt unerbittlich näher rückte, an dem sie selbst in den zweifelhaften Genuss der gleichen Erfahrung kommen würde, die Paul gerade erlebte, und das sicher kein erfreulicher Ausblick war, so hatte es sich doch jetzt schon gelohnt.
Der stolze Paul, der unter dem Rohrstock des Miststücks seinen Tränen freien Lauf ließ, das weckte zweierlei Gefühle in ihr. Die offene Schadenfreude, dass es mal einen von denen traf, sowie die Rührung und das tiefe Mitgefühl, das sie jetzt für den hübschen Jungen empfand.
Perfekt wurde es, als Paul sich bei Schlag Nummer Dreizehn noch zwei Zusatz-Hiebe einhandelte, weil er die Hand vor den Po gehalten hatte. Das musste man ihm lassen, er kostete das Programm wirklich voll aus.
Selbst das Miststück schien sich vollends in die Sache zu versenken. Sie sparte sich weitere Kommentare und Ermahnungen, und konzentrierte sich voll auf den körperlichen Aspekt der Strafe. Die restlichen Hiebe verabreichte sie schweigend. Das Fauchen des Rohrs, das Klatschen auf der Haut, Pauls Stöhnen und Schluchzen, waren die einzigen Geräusche, die zu hören waren.
Bis Frau Lazka verkündete:
„20. Hätten Sie sich zusammen gerissen, hätten Sie es sich jetzt hinter sich. Aber so sehen noch die beiden Zusatzhiebe aus.“
„Bitte, Frau Lazka, bitte nicht mehr! Ich kann nicht mehr! Ich habe genug, ich habe meine Lektion gelernt, bitte nicht weiter schlagen!“, bettelte Paul verzweifelt.
„Nehmen Sie Ihre Hände weg, und begeben Sie sich zurück in die Strafposition, sonst...“, erwiderte das Miststück schneidend.
Ach, Paul. Armer Paul. Auf diese Weise brachte er es fertig, das Maß doch noch auf die klassischen 25 zu heben.
Nachdem sie mit ihm fertig war, gönnte Frau Lazka Paul noch ein paar Minuten, um die Fassung wieder zu finden. Dann forderte sie ihn nicht unfreundlich auf, sich zu erheben, und sich wieder anzuziehen.
Frau Haas betrat das Vorzimmer und lächelte Anna-Lena an. „So, wir müssen noch kurz das Zimmer und die Instrumente her richten. Du bist dann in zehn Minuten dran. Du kennst das ja. Sei lieb zu Paul, wenn er gleich zu dir raus kommt.“
Paul trippelte in Minischritten herein. Er hielt sich mit beiden Händen seinen Hintern. Langsam schien er seine Umgebung wahr zu nehmen, als Frau Haas hinter ihm die Tür schloss.
Sein Blick fiel auf die wartende Anna-Lena. Er erstarrte. Sein Gesicht lief sofort knallrot an, als ihm bewusst wurde, dass Anna-Lena Ohrenzeugin seiner Bestrafung geworden war.
„Na, Paul? 25 mit dem Rohrstock? Davor den Lederriemen? Keine Sorge, das Schlimmste ist in ein paar Stunden vorbei, und die Spuren spätestens in drei oder vier Tagen verschwunden.“
Paul sah sie einen Augenblick erschrocken an, dann entspannte er sich allerdings etwas. Vermutlich. weil das Mädchen so natürlich mit der Sache umging. Er schaffte es sogar so etwas Ähnliches wie ein Lächeln zustande zu bringen.
„Du hast wohl Erfahrung damit?“
„Oh ja. Ich bin halt ein unartiges Mädchen. Und du? Sag ehrlich: Wette verloren oder Mutprobe?“
„Kein Kommentar.“
„Dachte ich mir. Ähm Paul. Ich bin jetzt dann gleich dran. Und wenn du jemanden zum Quatschen brauchst... Ich fände es schön, wenn du auf mich wartest. Ich bräuchte nämlich glaube ich jemanden, der mich hinterher in den Arm nimmt.“
„Klar. Ich warte unten auf dich.“
„Dann bis später. Oh.“
„Anna-Lena, Sie sind dran. Kommen Sie bitte herein. Sie wissen ja, was Sie erwartet. Bitte machen Sie sich untenherum frei. Wie angekündigt erfolgt die Züchtigung heute auf den Nackten. Das haben Sie ihrer Uneinsichtigkeit zu verdanken, Anna-Lena.“
Als sie Hose und den Slip herunter zog, spürte sie die vertraute Nervosität in ihrem Bauch aufsteigen. Sie war sich nur nicht ganz sicher, ob diese allein der bevorstehenden Züchtigung geschuldet war, oder vielleicht auch der draußen wartende Paul und sein Versprechen, sie hinterher in den Arm zu nehmen und zu trösten seinen Anteil daran hatte.
"Gut. Nun beugen Sie sich über den Tisch. Sie kennen das ja. Denken Sie, dass Sie etwas mehr Selbstbeherrschung aufbringen können als Ihr Mitschüler, oder soll ich Sie lieber direkt auf Bock schnallen lassen?“
„Das wird nicht nötig sein, Frau Lazka.“
Das fehlte gerade noch. Sie würde sich nicht anstellen. Sie würde nicht weinen. Diesen Triumph würde sie dem Miststück nicht gönnen.
Der mutige Vorsatz sollte immerhin bis zum 15. Hieb halten.
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