Most Wanted

Das Programm 2

 Katarina Lazka blickte auf die teure Uhr an ihrem Handgelenk. Noch zwei Stunden bis Feierabend. Oliver war vermutlich schon aus dem Haus. Der Glückliche, bei dem Wetter. Sie spürte etwas Neid aufkommen. Aber andererseits hieß das auch, dass eventuelle spontane Maßnahmen allein in ihre Zuständigkeit fielen. Zudem bedeutete es, dass Franziska Haas assistierte. Sehr gut. Sie fühlte sich wohler dabei, wenn Oliver ihr nicht die ganze Zeit über die Schulter sah. 


Es war nicht so, dass sie ihn nicht mochte. Jeder mochte Oliver Baumann. Aber ihrer Meinung nach hatte er die falsche Einstellung zum Programm. Er verhätschelte seine Schüler und besonders die Schülerinnen. Es war eben kein Zufall, dass die meisten Mädchen ihn als Bestrafenden vorzogen, obwohl er in Mann war. Wie zum Ausgleich wählten die meisten Jungs sie. Ihr war das sehr recht. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie sich gerne nur noch auf die Jungs konzentriert. Es machte einfach mehr Spaß, frechen Jungs die Grenzen aufzuzeigen. Die hatten das auch nötiger in der Regel. Sie fand es nur unfair, dass auf diese Weise die wenigen Mädchen, die es doch nötig hatten, dann oft zu billig davon kamen. 

Sie öffnete die Tür ohne anzuklopfen.


 Franziska brauchte nicht aufzublicken, um zu wissen, wer gerade das Zimmer betreten hatte. „Hallo Frau Lazka“, sagte sie, „heute sind es noch zwei Termine. Paul S. aus der 13. und Anna-Lena aus der 12. Schon wieder.“

„Anna-Lena möchte zu mir? Na sowas, ich dachte, der hätte ich schon beim ersten mal ihre Flausen gründlich ausgetrieben. Seitdem ist sie ja Dauerkundin bei Oli... Herr Baumann“

Sie griff sich die beiden Formulare.

„Paul hat also im Klassenzimmer randaliert und Frau Gruner beleidigt, als sie ihn zur Ordnung rufen wollte? Das gibt den Lederriemen und den Rohrstock, würde ich sagen. Und Anna-Lena ist jetzt was? - Das fünfte Mal in zwei Monaten hier? Wieder wegen zig kleiner Verstöße gegen die Schulordnung? Typisch, immer das Gleiche: Schwatzen, Kaugummi kauen und Handy im Unterricht. Und was noch? Sie hat sich in Englisch während der Stunde geschminkt? Zudem noch zwei Vermerke wegen unangemessener Kleidung. Immer diese hautengen Leggins. Sie lernt es einfach nicht, oder? Na die wird ne Weile an mich denken! Das gibt den Rohrstock, dieses mal.

O.k., ich bin hinten, und mach mich kurz frisch. Bringe den Paul rein zu mir, sobald er da ist.“

Erwartungsvoll rieb sie sich die Hände. Es blieb noch genug Zeit. Sie zog ihren Lidstrich und die Konturen der Lippen nach. Dann öffnete sie ihre Haare, fuhr ein paar mal mit der Bürste hindurch und band sie schließlich zu einem Knoten, den sie am Hinterkopf hochgesteckt befestigte. Ihre Kostümjacke hängte sie an den Kleiderbügel hinter der Tür. Zuletzt trug sie noch ein paar Tropfen Parfum auf Hals und Dekolleté auf, um den muffigen Klassenzimmer-Geruch zu vertreiben. 

Sie griff sich einen mitteldicken Rohrstock aus dem Wandregal und ließ ihn prüfend durch die Luft pfeifen. Oh, würde sie das genießen. Sie wischte mit einem frischen Antiseptik-Tuch gründlich das biegsame Rattan ab.


 Es klopfte an der Zwischentür. Auf die Minute pünktlich. 

„Herein!“


Franziska betrat den Raum mit einem Schüler im Schlepptau.

„Paul S., Jahrgangsstufe 13. Nimmt am Programm teil, hat seine Einverständniserklärung bereits vor sechs Monaten unterschrieben und mündlich erneut bestätigt. Vergehen: Störung des Schulfriedens, Beschädigung von Schuleigentum, Gefährdung von Mitschülern und Mitschülerinnen durch Herumwerfen eines schweren Gegenstandes im Klassenzimmer während der Pause. Darüberhinaus respektloses Verhalten und Beleidigung gegenüber einer Lehrperson.“

Katharina musterte Paul. Ein hübscher Junge. Warme, braune, intelligente Augen, sofern man diese sehen konnte hinter dem Vorhang seiner mittelbraunen Haare, die frech in sein etwas rundes Gesicht hingen, das an der Schwelle vom Jungen zum Mann stand. 

Der hochgewachsene Schüler hatte seine Hände in den Hosentaschen, und grinste die beiden Frauen herausfordernd an. Sie kannte diesen selbstgefälligen Ausdruck, diese machohafte Körpersprache. Das war ein Versuch, den Helden zu spielen. Der Versuch, sich stark und selbstbewusst geben, um die berechtigte Angst vor dem, was kommen würde, zu verbergen. Ein Versuch, der ihrer Erfahrung nach bisher noch jedes mal gescheitert war. Dafür war sie schließlich die Expertin.

„Also gut, Paul. Das sind zwei unterschiedliche Kategorien, die wir unterschiedlich betrachten und bestrafen werden. Was war das für ein Gegenstand, den Sie herum geworfen haben?“

„Eine Colaflasche. Maurice ist mir schon den ganzen Tag damit auf den Sack gegangen.“

„1,5 Liter, PETT, etwa zu 3/4 gefüllt“, fügte Franziska hinzu, „wiegt mehr als ein Kilo. Hat einen Mitschüler am Arm getroffen, nur knapp den Kopf verfehlt. Im anschließenden Gerangel wurde ein Tisch umgeworfen, der zu Bruch ging und vom Hausmeister repariert werden muss.“

„O.k., Paul, das ist keine Kleinigkeit. Es hätte jemand verletzt werden können. Und dafür hätten Sie von der Schule fliegen können. Das werden wir also entsprechend streng bestrafen. Sehen Sie das hier?“

Sie hob einen braunen, etwa fünf Zentimeter breiten Riemen aus schwerem, dickem Leder vom Tisch auf, und hielt ihn Paul vors Gesicht.

„Das ist der Lederriemen Kategorie 2. Damit werde ich Ihnen zunächst 30 Schläge auf den Hintern verabreichen. Fünf für den Lärm, zehn für den kaputten Tisch und 15 für die Gefährdung anderer.

Dann ist da noch die Sache mit der Beleidigung von Frau Gruner. Was haben Sie zu ihr gesagt?“

„Ich habe sie eine humorlose vertrocknete alte Schachtel genannt, die das letzte mal vermutlich vor 30 Jahren gelacht hat.“ Paul grinste schelmisch.

„Ganz schön frech. Dafür bekommen Sie natürlich den Rohrstock. Beleidigungen von Lehrerinnen sind etwas, das wir hier keinesfalls durchgehen lassen. Normal würde ich Ihnen 25 geben. Aber in diesem Fall gebe ich Ihnen 20. Weil das, was Sie gesagt haben, zumindest nicht gelogen war.“

Paul wurde blass. „20, Frau Lazka? Muss das sein?“

„Möchten Sie doch lieber die 25? Ich kann auch bis 30 gehen.“

„Nein, danke, Frau Lazka. 20 passt schon.“

„Na dann. Frau Haas wird hier bleiben, und die Bestrafung bezeugen. Den ersten Teil werden wir bäuchlings auf der Liege dort vollziehen. Falls nötig, werde ich Sie fixieren. Es ist nämlich so: Sollten Sie versuchen, auszuweichen, Ihre Hand vor Ihren Hintern zu halten, oder gar aufzustehen und abzuhauen, zählt der Hieb nicht und wird wiederholt. Zudem werde ich gegebenenfalls Zusatz-Hiebe verhängen, wenn ich das Gefühl habe, Sie stellen sich zu sehr an. Den Rohrstock bekommen Sie über den Tisch gebeugt. Es sei denn, Sie möchten gleich über den Bock fixiert werden, um zu verhindern, dass Sie sich aus Versehen zusätzliche Hiebe einhandeln?“

„Nein, bloß nicht. Ich pack das schon“

„Hmm, das wird sich zeigen. Ziehen Sie jetzt Schuhe, Socken und Hose ganz aus. Wir werden sehen, was Sie für eine Unterhose tragen. Eventuell müssen Sie diese auch herunter ziehen.“

Man musste es Paul lassen, er schlug sich bisher noch halbwegs souverän. Lediglich die zunehmende Röte seiner Ohren verriet, was in ihm vorgehen musste.

„Was denken Sie, Frau Haas. Diese weite Boxershorts könnte die Wirkung der bevorstehenden Züchtigung auf nicht hinnehmbare Weise beeinträchtigen, habe ich Recht?“

Franziska grinste. „Da stimme ich Ihnen zu, Frau Lazka. Paul wird sie wohl ausziehen müssen. So spürt er das Leder ja kaum. Also los Paul. Runter damit. Du bekommst es heute auf den Nackten.“

Paul starrte Franziska entgeistert an. Dann warf er Frau Lazka einen flehentlichen Blick zu.

„Sie haben Frau Haas gehört, Paul. Glauben Sie mir, sie hat so etwas schon oft genug gesehen. Runter damit. Sie wollen doch nicht jetzt schon Zusatzhiebe verdienen?“

Die Röte hatte sich nun über sein gesamtes Gesicht ausgebreitet. Und das unverschämte Grinsen war auch endlich daraus verschwunden. Paul griff zögernd nach dem Bund seiner Shorts. Dann schloss er seine Augen und schob die Unterhose schließlich nach unten.

„Ah, das erklärt wohl, warum unser kleiner Paul sich heute so hat aufspielen müssen. Vielleicht sollte er fleißiger lernen und sich mal richtig anstrengen. Dann kann er sich in 20 Jahren vielleicht einen Porsche kaufen, um das da zu kompensieren“, sagte Franziska grinsend.

„Nana, Frau Haas. Wo bleibt ihre Professionalität?“ wies Frau Lazka ihre Assistentin ebenso grinsend zurecht.

Franziska übernahm nun die Vorbereitungen. „Also gut, Paul. Lege dich jetzt hier auf die Liege. Mit dem Kopf hierher. So ist gut. Sicher, dass ich dich nicht fixieren soll?“

„Bloß nicht!“

„Deine Entscheidung. Aber denke daran, was Frau Lazka über Zusatzstrafen gesagt hat. Vielleicht tust du dir einen Gefallen, wenn du dich hier mit den Händen fest hältst, das hilft den meisten.“ Sie deutete auf eine Querstange. So ist gut. Ich mache jetzt ein Foto von deinem Hintern für die Dokumentation.

Katharina genoss den Anblick. Paul war schlank, aber gut gebaut. Er hatte einen ziemlich hübschen Hintern, der von dem Polster in der Mitte der Liege auf ansprechende Art nach oben gedrückt wurde. Wunderbar präsentiert für die Aufmerksamkeit, die sie ihm gleich mit dem Lederriemen zuteil werden lassen würde. Mal sehen, wie lange es dauern würde, bis der ihm den Rest seiner Großkotzigkeit ausgetrieben hatte. Sie schätzte, so vielleicht zehn Hiebe.

Komisch. Sie kannte Paul kaum. Aber er galt als guter Schüler und gehörte eigentlich zu den Vernünftigeren. Soweit sie wusste, war er erst einmal hier gewesen. Oliver hatte ihm laut Protokoll sechs mit dem Rohrstock verabreicht, als Warnung. Das war ganz zu Anfang des Schuljahres gewesen. Seitdem war Paul nicht mehr aufgefallen. 

Nun ja, das half ihm jetzt auch nichts. Dieses mal war er so gründlich aufgefallen, dass man sich schon fast die Frage stellen musste, ob... Sie beschloss, diesen Gedanken nicht weiter zu verfolgen, sondern sich auf die Aufgabe zu konzentrieren.

Der Schüler lag nun in der korrekten Position. Franziska nickte ihr kurz zu. Dann trat sie einige Schritte zurück. Katharina überlegte kurz, ob sie vielleicht besser ihre Schuhe wechseln sollte. In ihren Sportschuhen hätte sie vermutlich einen sichereren Stand. Aber das würde so schon gehen. Und sie fühlte sich einfach souveräner auf ihren acht Zentimeter hohen Absätzen. 

Sie trat neben den auf der Liege ausgestreckten Paul. Prüfend nahm sie Maß, indem sie den Lederriemen mit der linken Hand am vorderen Ende greifend an den nackten Hintern des jungen Mannes hielt, so dass sie beide Pobacken in einem Streich erwischen konnte. Dann hob sie den Lederriemen über die rechte Schulter und ließ ihn einen Augenblick später mit einem satten Klatschen auf die ihr dargebotene Erziehungsfläche knallen.

Sie hatte schon einigermaßen kräftig durchgezogen. Seine Reaktion bestätigte bereits jetzt den sich anbahnenden Erfolg. Er hatte laut hörbar nach Luft geschnappt, als ihn das Leder getroffen hatte. Jetzt wand er sich auf der Liege, während die Lehrerinnen dabei zusahen, wie sich der erste rote Abdruck des dicken Leders auf seinen weißen Backen zu bilden begann.

Katharina hob erneut den Riemen. Paul quittierte den folgenden Hieb mit einem leisen Wimmern. Vermutlich würde es nicht einmal bis zum Schlag Nummer zehn dauern, bevor sie die ersten Tränen zu sehen bekommen würden. Tja, da hatte sie mehr erwartet. Sie schätzte die Herausforderung. 

Der Riemen war so breit, dass nach dem sechsten Schlag bereits der ganze Hintern von einem ansprechenden Rotton überzogen war. Sie schlug nun mit etwas mehr Nachdruck zu. Bisher hatte es dann doch noch keine Tränen gegeben. Dafür bot sich ihr ein anderes Schauspiel. Jedes Mal, wenn das Leder den hochgereckten Hintern des Jungen getroffen hatte, wurde dessen Becken durch die Wucht in das Polster gedrückt, das dazu diente, seine Erziehungsfläche optimal zu präsentieren. Katharina grinste. Es sah fast so aus, als würde Paul das Kissen begatten. Typisch. Diese Jungs dachten eben immer nur an das Eine. 

Die Laute, die er von sich gab, klangen allerdings ganz eindeutig nicht nach Äußerungen der Wollust. 

Nach dem zehnten Schlag beschloss sie, eine kurze Pause einzulegen. Sie nickte Franziska zu, Diese verstand. Die junge Lehrerin beugte sich über den Schüler, sah ihm kurz prüfend ins Gesicht, dann fühlte sie seinen Puls.

„Alles in Ordnung, Sie können fortfahren.“

In diesem Moment hörte man ein deutliches Klopfen an der Tür zum Vorzimmer.

„Was zum...? Ich gehe mal kurz nach sehen.“

Franziska verließ den Strafraum. 


 „Anna-Lena, was machst du denn schon hier? Du bist über 30 Minuten zu früh. Warte bitte woanders, bis du dran bist. Vielleicht im Hof? Oder in der Bib?“

Katharina konnte die Antwort der Schülerin nicht verstehen, aber Franziskas Erwiderung:

„Das geht nicht. Du kannst nicht hier warten. Da ist noch jemand vor dir dran.“

„Frau Haas, auf ein Wort!“, rief Katharina. Ihr war gerade eine gemeine kleine Idee gekommen. Sie eilte ins Vorzimmer.

„Ja, Frau Lazka?“

„Vielleicht können wir heute eine Ausnahme machen? Anna-Lena soll ruhig hier warten“, sagte sie leise.

„Aber das ist doch gegen das Protokoll. Sie würde ja hören...“

„Eben. Soll sie ruhig ein bisschen schmoren und mit anhören, was Riemen und Rohrstock bei einem 13t-Klässler anrichten. So als kleiner Vorgeschmack darauf, was sie erwartet. Und ich denke, Paul wird es auch gut tun, wenn jemand mit bekommt, wie 'tapfer' er sich anstellt.“

Franziska grinste. 

„Sie sind der Boss. Heute.“

„Das bleibt unter uns, verstanden? Kein Grund, Oli... Herr Baumann davon zu erzählen.“

„O.k.“

„Also gut, Anna-Lena. Ausnahmsweise dürfen Sie heute hier im Vorraum warten. Dabei können Sie ja schon einmal gründlich darüber nachdenken, was Sie heute hier her geführt hat. Vermutlich hilft es Ihnen beim Nachdenken, wenn wir die Tür zum Nebenzimmer offen lassen.“



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