Most Wanted

Der Alte Mann und die Queen of Naughty

Ich fühle mich heute wie die Königin von Naughty.

Gerade stehe ich vor dem Spiegel und betrachte die langsam verblassenden Spuren von Rohrstock und Gerte auf meinem Po. Sie sind vor drei Tagen entstanden. In dem härtesten Spanking, das ich in meinem kurzen Spanking-Leben bisher bekommen habe, und das weit über alles hinaus ging, was ich mir vor einem Monat hätte vorstellen können. Bericht über diesen ereignisreichen Abend und meine Gefühle am nächsten Tag, werde ich demnächst nachreichen.

Bestraft hat mich natürlich Der Alte Mann. Ein Mann, mit dem ich seit einigen Wochen jetzt eine feste D/s-Beziehung führe, die sich schon fast normal anfühlt. Obwohl er mit einer anderen verheiratet ist. Was bedeutet, ich bin Teil einer heimlichen, ehebrecherischen Affäre. Das ist in meiner Welt eigentlich immer noch eine Ungehörigkeit. Aber das hatten wir schon an anderer Stelle. Ich lerne, damit klar zu kommen, und den ganz eigenen Reiz dieser Situation anzunehmen.


Gestern bin ich aus Gründen in einer engen Radlerhose und einem Top ohne Unterwäsche drunter mit dem Rad zum Einkaufen in den Supermarkt gefahren. Eine enge, nahtlose Radlerhose aus dünnem Stoff. So dünn, dass sich Teile der weiblichen Anatomie detailliert sichtbar abzeichnen, die selbst manch verheirateter Mann nicht oft von Nahem zu sehen bekommt.

Ich habe in der Gemüseabteilung mit Salatgurken herumgespielt und anschließend vor dem Supermarkt ein Stil-Eis ziemlich unzüchtig gelutscht.

Ermutigt dazu wurde ich von heißen Chats mit der Person, die mich schon in die Arme (und übers Knie) des Alten Mannes geschubst hat. Ich habe sie online kennen gelernt. Und seit einiger Zeit dominiere ich sie online per Chat. Dort ist sie meine versaute kleine Zofe, ich ihre grausame, ebenso versaute Herrin. Auch das hat mir völlig neue Seiten an mir gezeigt. Ich bin kreativ sadistisch und demütigend, obwohl ich immer dachte, dass Degrading gar nicht meine Welt ist. 

Ja, das dachte ich übrigens auch über Exhibitionismus.

Und dann haben wir angefangen, dass ich ihr Kleidungsvorschriften mache, wenn sie raus geht. Und die Outfits wurden immer offenherziger. Ich hatte sie gestern in einem ähnlich sexy Aufzug los geschickt, Gurken kaufen. Und die Vorstellung gefiel mir so sehr, dass ich dieses Gefühl einmal selbst erleben wollte.


Der Punkt ist denke ich, viele Jahre lang hatte ich mich mit meinen Kinks allein innerhalb der Mauern meines eigenen Kopfes auseinandergesetzt. Zu abartig, zu weit entfernt von Allem, an das ich geglaubt habe, waren diese Fantasien. So konnte und wollte ich mich nicht sehen. Oder zumindest nicht sehen lassen....

Irgendwann hab ich dann den Mut gefasst, mich vorsichtig aus dem Turm heraus zu wagen. Das war so ungefähr vor einem bis zwe Jahren, ermuntert von diesem einen sehr wichtigen Menschen, ich nenne ihn hier Den Alten Mann. Ihm gegenüber werde ich mich natürlich hüten, ihn so anzusprechen.

Ah so, der? Ja. der. 


Das mündete dann in der Folge allerdings in einer Katastrophe epischen Ausmaßes: Die Trennung von meinem langjährigen Freund und damit dem Umsturz vieler liebgewordener Gewissheiten. Eine Trennung bringt immer auch eine Neuorganisation der Lebenssituation mit sich. Auch was den Freundeskreis angeht. Und dann kam auch noch der Lockdown. Ich war ernsthaft zerstört.

Wieder zog sich meine Kink-Persönlichkeit hinter die nun neu und noch höher und stärker errichteten Mauern zurück. Schloss sich sogar für eine Weile im Keller ein. Raus aus dem Bewusstsein.

Dort blieb es eine ganze Weile. Bis es langsam wieder anfing, sich zumindest in Form von Worten nach draußen zu wagen.

Wo es wieder auf Tuchfühlung mit dem Alten Mann ging. Denn jetzt hatte ich erkannt, dass er nicht nur ein wichtiger Mensch in meinem Leben ist, sondern dass er derjenige wäre, mit dem ich mir vorstellen konnte, diese Seite in mir wirklich zuzulassen.

Nur gibt es da eben das Problem, dass der Alte Mann nicht frei ist.

Darum blieb ich immer noch defensiv. Verschanzt hinter Zinnen und Türmen. Ein Schritt vor, zwei zurück.

Bis...


Nun, bis eine neue wichtige Person in mein Leben trat. Online. Die der unsicheren Kinky-Lisi in dem Moment, wo sie schon fast aufgeben wollte, einen sanften Schubs in die richtige Richtung gegeben hat.

Und dieses mal bin ich entgegen jeder Erwartung weich gelandet. Der Alte Mann ist nun ein Teil meines Lebens. Live und in Farbe.

Und wie so oft, wenn sich aufgestauter Druck plötzlich entlädt, gibt es eine regelrechte Explosion. 

So auch bei mir.


Und jetzt, wo ich entfesselt bin (metaphorisch, nicht buchstäblich, da sieht es manchmal anders aus), passieren so viele Dinge gleichzeitig. Ich erlebe beinahe jeden Tag neue aufregende Abenteuer, ich entdecke neue, ungeahnte Seiten an mir. Mein Kinky-Ich ist so viel größer und komplexer und bunter und wunderbarer, als ich immer dachte, jetzt wo es sich endlich frei von seinen Mauern entfalten kann.

Bisher bin ich davon ausgegangen, ich habe ein paar ganz klare Vorlieben und die entsprechenden Vorstellungen und Fantasien dazu. Und das alles passt in eine kleine Kiste mit ein paar Labels.


Ja. Und heute wie gesagt bin ich die Königin von Naughty.

Gestern, in dem gewagten Aufzug in der Öffentlichkeit unterwegs zu sein, das hat mich nämlich wahnsinnig erregt. Ich habe ihm davon erzählt. Er war etwas schockiert (Wegen der Provokationen, da ich Umstehende ungefragt zu Mitspielern meiner Kinks mache), aber er meinte auch, er wäre gerne dabei gewesen, weil er mich gerne so gesehen hätte (und mehr). Ich nehme an, da zeichnet sich ein Radlerhosen-Spanking ab in nächster Zeit. 

So kribbelnd das Erlebnis gestern war, der Gedanke, mich ihm in einem Outfit zu präsentieren, das so sexy ist dass er seine Erregung kaum beherrschen kann, ist der Oberkick. Der sorgt für ein süßes Summen in meiner Pussy. Je mehr ich darüber nachdenke, desto heftiger! Ihn mit meinen Outfits zu reizen, das habe ich schon etwas ausprobiert in den letzten Wochen, doch das war immer auf seine Besuche in meinen vier Wänden beschränkt. In die Öffentlichkeit getraut habe ich mich damit noch nie.

Aber heute mittag sind wir in der Stadt zum Mittagessen verabredet. Er hat eine verlängerte Mittagspause und ich habe Zeit. Und ich habe mich entsprechend heraus geputzt. Das Wetter hat sich verändert. Es hat deutlich abgekühlt. Das gibt mir die Chance, einmal etwas anderes auszuprobieren als ultra-kurze Shorts oder Röcke. Was inzwischen ja eh einen Teil seiner Wirkung verliert, da es zum völlig normalen Straßenbild gehört.

Bevor ich zu meinem Outfit von heute komme, noch eine Anmerkung zu mir. Ich bin an sich jemand, die es bequem und natürlich mag. In der Regel trage ich einen Stil, den ich am Ehesten als sporty-casual bezeichnen würde. Wenn ich sexy sein möchte, verlasse ich mich stark auf das Zeigen meiner natürlichen Reize. Auch wenn meine Brüste etwas kleiner sind, als ich es gerne hätte, ist meine Figur ausgesprochen vorzeigbar. Ich bin hochgewachsen, sportlich schlank. Ich habe einen knackigen Po, eine schmale Taille und weibliche Hüften. Was ich dann mit figurbetont geschnittener Kleidung unterstreiche. Enge Tops, Girlie-Shirts usw. Besonders stolz bin ich auf meine Beine. Die zeige ich gerne. Lang, schlank, trainiert und braun gebrannt. Ich pflege sie auch entsprechend. 

Was eher nicht meins ist, sind Klamotten, die einen needy aussehen lassen. Also die klar als sexuelle Reize aussendend interpretiert werden können. In der Regel. Ab und zu gibt es Ausnahmen. Beim Feiern manchmal.

Was heißt, ich bin im Sommer so der Typ: Top, Shorts, Sneakers. 

Meine Haare trage ich fast immer als Pferdeschwanz. Manchmal hochgewickelt. Praktisch halt. Auch schminken tu ich mich eher dezent.

Und so kennen mich die meisten meiner Kollegen und Kolleginnen aus dem Job und von der Uni. Und nur so. Bisschen Nerd, bisschen Streberin, recht sportlich, immer gut organisiert und vernünftig und ziemlich brav. Das ist durchaus ein Image, das ich gerne pflege. Dazu gehört auch, dass man zwar manchmal beim Feiern etwas wild werden darf, aber wirklich wild, wird man, wenn überhaupt, zuhause mit dem festen Freund. Natürlich nicht zu wild. 


Der Alte Mann hingegen hat einen recht ausgeprägten Fetisch für bestimmte Arten von Klamotten. Klamotten, die eine starke sexuelle Symbolik ausstrahlen. Netzstrümpfe, Strapse, Corsagen, Lack und Leder etc.

Ich konnte das in den Monaten, in denen wir uns überwiegend textlich auseinandergesetzt haben, nie nachvollziehen. Das war ein Teil seines Kopfkinos, das ich nicht teile. 

Ihr erinnert euch, wie ich vorhin erzählt habe, wie die Dinge sich ändern? 

Eine meiner erotischen Fantasien der letzten Tage war, wie ich mit ihm in einem Wäscheladen bin, wo er mir das ganze Programm kauft. Während ich mich bei der Anprobe von einer Verkäuferin helfen lassen muss. Und mir dann plötzlich einfällt, dass auf meinem Po noch deutlich die Striemen meiner letzten Bestrafung sichtbar sind. Was dann zu Neckerei und Trotz führt, wofür ich letztlich wieder quer über seinen Knien lande.

Von dieser Fantasie werde ich ihm heute beim Mittagessen erzählen, übrigens.

Jedenfalls entdecke ich langsam einen Reiz an solchen Klamotten, denn sie lassen mich noch sexier für ihn erscheinen. Weil es mich horny macht, zu sehen, wie er meinetwegen horny wird. Und es ist eine Befriedigung für mich als seine Sub, mich für ihn so sexy zu kleiden, wie er es liebt. Und wenn das bedeutet, ich muss nuttige Reizwäsche für ihn tragen, dann trägt das nur noch mehr zu meinem Gefühl der Unterwerfung und des Ausgeliefertseins bei.


O.k. Nach diesem Abschweifen kommen wir jetzt endlich zum heutigen Queen-Of-Naughty-Outfit.

Ich habe mir einmal für eine Motto-Party eine günstige Kunstlederhose gekauft. Der Stoff ist schwarz und glänzend. Fast wie Lack. Vom Schnitt her entspricht sie einem Boot-Cut. Extrem niedrige Hüft-Linie, hauteng bis knapp unterhalb der Knie, wo sie dann gerade fällt, um Platz für Stiefel zu bieten. Ich liebe diesen Schnitt an Hosen. 

Der Bund sitzt so tief auf der Hüfte, dass oben der schwarze Tanga, den ich darunter trage, frech heraus schaut. Was man beim Sitzen gut sehen kann, wie mir eine Kommilitonin später fürsorglich mitteilen wird. Mir und allen anderen im Raum.

Ich besitze genau ein Paar Schuhe mit Absätzen. Das habe ich mir damals für den Abiball gekauft. Schwarze Sandaletten mit 5cm Pfennig-Absatz. Wir haben in der Jugend als gute GNTM-Fans das Laufen auf Absätzen ausgiebig geübt. Ich kann's noch, wie ich fest stelle. Aber anstrengend ist es. Zum Glück werde ich mich hauptsächlich per Bus und S-Bahn fortbewegen.

Obenrum trage ich eine olivgrüne, taillierte Bluse in Military-Optik. Die kann ich nur im Sommer tragen, wenn ich braun bin. Im Winter lässt die Farbe meine Haut gelb wirken. Der Clou an dem Teil ist, dass am Ausschnitt eine Applikation aus schwarzem Netzstoff eingearbeitet ist, und dass Ärmel und Ausschnitt zudem mit schwarzer Spitze verziert sind. Der Netzstoff gewährt einiges an Einblick, darum trage ich meinen schönsten BH drunter. Ebenfalls schwarz mit Spitze. Zudem Push-Up. Bläst meine Boobs optisch auf solide C-Körbchen auf.

Und zu so einem Outfit muss man sich aufbretzeln. Also schminke ich mich etwas mehr als sonst, und mach mir die Haare schön. Und als Tüpfelchen habe ich mir die Finger- und Zehennägel tiefrot lackiert. In so einer peinlichen PinUp-Farbe.

Ich freue mich schon auf seinen Blick später im Café. Allerdings muss ich zuerst das doofe Lerngruppentreffen überleben.


Auch komisch. Eigentlich sollte ich mich freuen. Die durch Corona bedingte Online-Uni zehrt wirklich an meiner emotionalen Gesundheit. Und endlich kann ich die Menschen wieder in Personae treffen. Seit Monaten sehne ich diesen Augenblick herbei.

Aber jetzt ist es bloß noch ein nerviger Termin auf dem Weg zu meinem Alten Mann, den ich irgendwie hinter mich kriegen muss.

Ich kann nicht sagen, dass meine „Typveränderung“ unbemerkt oder unkommentiert bliebe. Wir sind zu sechst. Die Tutorin. Zwei Kommilitoninnen, zwei Kommilitonen und ich. Vier Frauen, zwei Männer. Die Jungs sind eindeutig besser darin, mich nicht allzu offensichtlich anzustarren. Die Tutorin, muss ich sagen, ist professionell.

Dann sind da noch die beiden Mädels. F und K. Mit F. bin ich sowas wie befreundet. Von ihr kommen dann auch die meisten Kommentare. Ob ich noch was vor habe? Ob irgendwo ein geheimer Mittags-Rave wäre, von dem sie nichts wüsste. Ob ich einen neuen Weg gefunden habe, mein Studium zu finanzieren. Statt mit Kindern spielen, jetzt mit Männern? Sie ist auch die, die mich laut darauf hin weist, dass man meinen Tanga sehen kann, wenn ich mich hinsetze. So, dass es alle wissen.

Aber gut, ich werte das mal als freundschaftliches Necken. Ich grinse es einfach weg. K. hingegen sagt nichts. Zumindest nicht mit Worten. Mit den Blicken hingegen...

Immerhin nach ca. 20 min ist mein Outfit kein Thema mehr und wir können uns auf die Orga der Lerngruppe konzentrieren. Komischerweise wollen beide Jungs bei der Partnerarbeit mit mir zusammen arbeiten. Offenbar lässt mein Outfit mich schlau aussehen. Schlauer als die Streberinnen-Lisa, die früher deutlich weniger beliebt war für Partnerarbeiten. Pech für sie, dass F. meine feste Partnerin ist für Unikram. 

Nach 90 Minuten habe ich es dann hinter mich gebracht. Auf zur S-Bahn. Nur F. will mich nicht so schnell gehen lassen. Noch auf einen Kaffee? Also muss ich ihr wohl sagen, dass ich eine Verabredung in Nürnberg habe. Ja, mit einem Mann. Ihr Blick? Unbezahlbar. Mehr Details bekommt sie nicht. Ich sehe aber, dass es in ihr arbeitet. Warum weiß man nichts von Lisas „Neuem“?

Ich verspreche ihr, sie demnächst mal zu treffen und auf den neuesten Stand zu bringen. Das ist gut, bis da hin kann ich mir auch überlegen, wie viel ich ihr erzähle. So eng befreundet sind wir nämlich auch wieder nicht. Und ich finde die Vorstellung, dass es dann das halbe Semester weiß, auch weniger prickelnd.

Aber das erinnert mich daran, wie gut es ist, dass wir uns in Nürnberg treffen werden. 


Die S-Bahn ist nicht klimatisiert. Natürlich nicht. Ist schließlich nur eine S-Bahn. Langsam wird es wärmer. Und ich fange an, mich zu fragen, ob Kunstleder wirklich die optimale Wahl war. 

Auf der anderen Seite spüre ich die Blicke auf mir. Die Blicke auf meine Schuhe. Die Blicke auf meine Hose. Die Blicke auf meinen Arsch. Die Blicke auf meine Brüste.

Manche sind heimlich und verstohlen. Manche auch ganz offen. Und fast kann ich sie hören, die Gedanken und heimlichen Sehnsüchte hinter diesen Blicken.

In Nürnberg ist es voll. Wirklich. Die Fußgängerzone platzt aus allen Nähten. Er hat uns einen Tisch in einem Café mit Blick auf den Fluss besorgt. Westlich der Hauptachse. Ich stöckele also über das Pflaster an der Lorenzkirche vorbei, die Kaiserstraße entlang. Und nehme aus den Augenwinkeln wahr, wie Passanten sich nach mir umdrehen. Und Passantinnen ebenfalls.


Ich weiß ja nicht, ich nehme an, früher wäre mir das unangenehm gewesen. Ich hätte mich vermutlich dabei geschämt, so unverhohlen angegafft zu werden. Natürlich kenne ich es, dass sich vor Allem immer wieder mal Männer nach mir umdrehen.

Aber es ist ein anderes Umdrehen, es sind andere Blicke. Meine glänzende Hose, die wirkt wie auf die Haut gemalt, meine Schuhe, mein Gang... Das Alles scheint die Leute beinahe zu hypnotisieren. 

Ich denke mir zwischenzeitlich, dass ich es mir nur einbilde. Aber nein, es fällt schon auf.

Und zu meiner Überraschung fühlt es sich sehr, nunja – unartig an. Auf eine gute Art. Und heiß. Und ich merke beim Laufen, dass es nicht ohne Wirkung auf mich bleibt.

Und wenn das nicht gereicht hätte, mir die Sicherheit bezüglich meiner Outfit-Wahl zurück zu geben, dann hätte es sein Gesicht getan, als er mich im Café auf seinen Tisch zukommen sieht. Freudig überrascht mit einem sehr begehrlichen Subtext würde ich seinen Ausdruck beschreiben.

Ich setze mich, und bestelle mir einen Salat. Er gönnt sich ne Pizza.


Das Lustige ist, geht mir gerade durch den Kopf, als wir ganz normale alltägliche Konversation betreiben, dass man uns so nebeneinander normal für alles Mögliche halten könnte. Kollege/Kollegin, Vater/Tochter, Bekannter/Bekannte. Und natürlich auch für einen älteren Mann mit einer jüngeren Frau. Und er ist ja der Held darin, eine Illusion von Normalität und emotionaler Unverbindlichkeit aufrecht zu halten, was unser Verhältnis angeht. Er hat mich jedenfalls nicht wie seine Freundin oder seine Liebhaberin begrüßt.

Mein Outfit allerdings torpediert das ziemlich effektiv. Und ja ich finde das lustig. Ich würde nicht sagen, dass es ihm unangenehm ist, aber es nimmt ihm etwas von seiner Kontrolle weg. Natürlich war das auch mit einer meiner Gründe, mich heute für ihn so anzuziehen.

So ist klar: Wir sind keine Kollegen. Wir sind nicht Vater und Tochter. Aber womöglich sind wir sogar so etwas wie Escort und Kunde.

Und damit er das nicht vergisst, erinnere ich ihn daran. Ich flirte schamlos. Spiele mit meinen Haaren, während ich ihn anschaue, berühre ihn so oft es geht, unverfänglich an Arm, Schulter oder Hand. Lache übertrieben über seine Witze. Die Nummer halt. So, dass es auffällt um uns herum. 

Und unauffällig berühre ich ihn auch bei passender Gelegenheit alles andere als unverfänglich unterm Tisch. Dazu necke ich ihn. Mache Andeutungen, verwende eindeutig zweideutige Formulierungen im Gespräch. 

Er grinst nur. Aber ich sehe, dass in seinem Gehirn etwas arbeitet. Als wir mit dem Essen fertig sind, schlägt er statt Kaffee einen kleinen Spaziergang vor. Wer bin ich, dem zu widersprechen?


Er führt mich auf Wegen, die ich nicht kenne, aus der Stadt heraus, bis wir uns wieder am Fluss wiederfinden. Hier gibt es einen kleinen Park. Unter einer Brücke hindurch geht es, und dann abseits der geteerten/geschotterten Wege. Was es mir nicht eben leicht macht, ihm zu folgen auf meinen Absätzen. Zum Glück ist der Boden trocken und hart gebacken. Ich hoffe, ich ruiniere meine Schuhe nicht völlig.

Und dann stehen wir völlig allein in einem kleinen, versteckten Wäldchen, rings herum Gebüsch. Er grinst mich triumphierend an.

„Böses Mädchen“, sagt er nur, „dass du mich so schamlos versuchst, aufzugeilen. Dafür werde ich dich bestrafen!“

Ich sehe fasziniert zu, wie er sich ohne mit der Wimper zu zucken, einen frischen fingerdicken (Meine Finger, nicht seine) Ast von einem Strauch abtrennt. Es pfeift fies und gemein, als er das dünne elastische Ding durch die Luft schwingt. Sofort spüre ich eine Gänsehaut meinen Rücken und meine Arme hinauf kriechen.

„Beuge dich vor, unartiges Mädchen!“

Da ich nicht sofort reagiere, packt er mich nicht unsanft im Genick und drückt mich vornüber. Und bevor ich protestieren kann, pfeift die Rute durch die Luft und klatscht mir auf den Po. 

Es ist keine Lederhose. Es ist ein dünner Kunststoff in Lackleder-Optik. Außen glatt, innen gewebt. Und die Hose sitzt eng wie eine zweite Haut. Was ich damit sagen will: ich spüre diese Hiebe ordentlich, auch durch den Stoff der Hose hindurch.

Er hat mich nicht aufgewärmt. Weder durch leichtere Schläge davor noch groß verbal durch Drohungen und Beschreibungen der anstehenden Strafe, die mir blüht.

Insofern zieht es ganz ordentlich. Auf der anderen Seite bin ich ich in diesem Outfit durch die Fußgängerzone gestöckelt bin, latent erregt, und seit der Interaktion im Café sogar ganz offensichtlich. Das macht es mir möglich, mehr Schmerz auszuhalten und auch zu genießen.

Es löst also zwiespältige Gefühle aus, aber nur kurz. Nach drei oder vier Rutenhieben bin ich voll im Bann des Lustschmerzes gefangen. Ich seufze wohlig. Ich recke ihm mein Becken entgegen und lasse es kreisen.

Diese Aufforderung bleibt nicht unerfüllt. Ich zähle nicht mit. Aber so 20 werden es wohl gewesen sein, bevor er innehält.

„So, jetzt, wo ich deine Aufmerksamkeit habe, schau dir an, was du mit mir gemacht hast!“

Seine Hand, immer noch in meinem Nacken, dirigiert mich in eine Haltung vor ihm kniend auf dem staubigen Waldboden. Mit dem Gesicht ziemlich direkt auf Höhe seines Schrittes. Und nur wenige zehn cm davon entfernt. Und ja, ich kann durchaus sehen, was er meint. Da ist eine gewaltige Ausbeulung vorne in seiner Jeans.

„Los, schau nach, was du da angerichtet hast!“

Er hat immer noch seine Hand in meinem Nacken, die andere hält weiterhin die Rute. Ich fahre ihm einmal mit der Handfläche vorne über die Beule in der Hose. Dann befreie ich ihn aus seinem Gefängnis. Als ich ihm den Reißverschluss öffne, springt mir hart und bereit sein Schwanz entgegen. Ein leichter Druck in meinem Nacken. Die Aufforderung ist unmissverständlich. Und was soll ich sagen, ich freue mich schon seit dem Aufstehen darauf! Sein Schwanz verschwindet zwischen meinen Lippen. Und dann machen Zunge, Hände, Lippen und die Bewegung meines Kopfes und seines Beckens ihren Job. 

Ich habe oft genug erwähnt, denke ich, dass ich Blowjobs liebe. Bei ihm ist allerdings immer dieser kleine unschöne Missklang in meinem Hinterkopf. Du schaffst es nicht! Auch das habe ich schon erzählt: Er hat manchmal Probleme, sich beim Oralsex genug zu entspannen, um kommen zu können. Das ist immer sehr frustrierend für mich.

Aber dieses Mal haben wir keine Probleme. Ich lutsche und massiere ihn zielsicher in drei oder vier Minuten zum Höhepunkt. Er kommt unerwartet ziemlich heftig. Ich mag das eigentlich, wenn die Typen beim Blasen sichtbar heftig kommen. Aber hier im Wald bin ich etwas überfordert mit der Menge. Ich denke trotzdem, ich hab alles aufgefangen und schlucken können.

Normal bin ich nach einem erfolgreichen Blowjob auch auf eine Art glücklich, wie ich es kurz nach einem eigenen Orgasmus bin. Leider weiß ich, dass ich ihn ein paar Tage nicht sehen werde können. Darum hoffe ich, dass er mich auch noch auf meine Kosten kommen lässt. Allerdings hab ich vergessen, Kondome einzupacken. Und er hat sicher keine einstecken, wenn er von der Arbeit kommt. Zudem denke ich, dass er nach einem Blowjob wie diesem eh einige Zeit brauchen wird, bis er wieder einsatzfähig ist.

Ich knie immer noch vor ihm, ihn mit fragendem Blick von unten zu ihm hoch ansehend, als er seinen Schwanz wieder einpackt. 


Er grinst wieder dieses fiese, überlegene Grinsen.

„Steh auf, Lisi, ich bin noch nicht mit dir fertig!“

Kaum stehe ich vor ihm, zischt die Rute wieder auf meinen Po. Er packt mich, zieht mich zu sich her. Nimmt mich in den Arm, küsst mich auf den Mund. Ich liebe das. Es zeigt mir, dass es mich in seinen Augen nicht eklig macht, wenn ich seinen Schwanz im Mund habe.

Während ich mich an ihn kuschele und meinen Kopf gegen den Stoff seines T-Shirts presse, spüre ich plötzlich seine Hände am Bund meiner Hose, dann ein kurzes Ziehen und als nächstes kühle Luft auf meinem Po. Er hat mir einfach die Hose herunter gezogen! Ich stehe im knappen String vor ihm.

„Ich sag doch, ich bin nicht fertig mit dir! Streck den süßen Arsch schön raus für mich, böses Mädchen!“

Und wieder höre ich es zischen und klatschen. Und ja, auf der nackten Haut zwickt die Rute bedeutend heftiger.

Er dreht sich etwas seitlich. 

„Lass mich nicht los. Deine Arme bleiben um mich geschlungen, hörst du?!“, weist er mich an. 

Seine freie Hand fährt an meinem Bauch entlang nach unten, vorne in mein Höschen. Seine Finger finden meine feuchte Spalte und dort bleiben sie Liegen. Mit zwei Fingern teilt er meine Lippen. Die bösen Finger liegen jetzt am Eingang meiner Pussy und direkt auf meiner Clit. Er beginnt leicht Druck auszuüben. Ich gebe ihm nach, was meinen Po nach hinten noch weiter heraus streckt. Ich halte mich weiterhin an ihm fest, mein Gesicht an seiner Brust. Ich atme seinen Duft, und ein Kribbeln durchfährt mich.

Da beginnt er vorsichtig seine Hand an meiner Pussy zu bewegen. Als ich glücklich seufze, trifft mich die Rute am Po.

„So, du unartiges Mädchen, du sollst auch deinen Orgasmus haben, aber du wirst ihn teuer bezahlen.“

Nicht zu fest, aber so, dass ich es schon deutlich spüre, beginnt die Rute wieder auf meinen Po zu klatschen. Und im Takt dazu verwöhnen mich seine Finger. Die Schläge werden strenger. Der Lustschmerz zusammen mit seinen verwöhnenden Fingern, das ist eine bittersüße Mischung, die ich nicht lange durchhalte. 


Ich komme sehr selten im Stehen. Und ich finde es nicht besonders angenehm normal, weil ich beim Orgasmus die Balance nicht mehr halten kann. Meine Beine knicken ein. Mein Gleichgewichtssinn schaltet sich ab.

Aber fest an ihn geklammert, lasse ich mich stehend fallen. Trotz der hohen Absätze. Und es ist ziemlich krass. Die Mischung aus dem halböffentlichen Ort, seinem Duft in der Nase, seinem Geschmack in meinem Mund, seinen Fingern an meiner Clit und dann noch den Rutenhieben. Holy Shit.

Nur schade, dass er mich nicht gefickt hat. Ich werde das Gefühl seines schönen dicken harten Schwanzes in mir den ganzen Heimweg vermissen. Es ist nämlich schon Zwanzig vor Zwei. Er muss sofort los. Ich bringe mein Gesicht und meine Haare kurz notdürftig vor der Handy-Kamera in Ordnung. Dann klopfe ich mir den Staub von den Hosenbeinen. Und schon sind wir wieder unterwegs. Mehrfach muss er mich stützen auf dem Weg. Meine Beine sind immer noch wackelig.


Er steigt an der Haltestelle Lorenzkirche in die U-Bahn. Ich muss in die andere Richtung, weiter zum Hauptbahnhof. Es gibt noch einen Kuss zum Abschied. Und dann ist er weg. In den Eingeweiden des Nürnberger Untergrunds verschwunden.

Ich denke darüber nach, mir noch ein Eis zu gönnen, entschließe mich aber dagegen. Ich habe immer noch seinen Geschmack auf den Lippen und im Mund. Den möchte ich noch eine Weile auskosten.

Kaum bin ich in der S-Bahn auf dem Weg zurück nach Erlangen, hagelt es WhatsApp-Nachrichten von ihm. Er sitzt an seinem Schreibtisch und denkt an mich. Und diese diversen sehr expliziten Gedanken teilt er mir mit. Ich steige natürlich darauf ein. Und ehe ich es mich versehe knie ich in unserem gemeinsamen Kopfkino unter seinem Schreibtisch vor ihm, um eine gute mündliche Note zu bekommen, während auf meinem Po noch die Spuren von dem Rohrstock glühen, der jetzt auf dem Schreibtisch liegt. 

Schulrollenspiel voraus, nehme ich mal an.

Irgendwann muss er dann auch mal wieder was arbeiten. Aber das ist nicht schlimm. Kaum verstummen seine Nachrichten, meldet sich meine Zofe, die natürlich wissen möchte, wie es gelaufen ist. Und nahtlos spinnen wir uns das nächste Kopfkino zusammen. Dann sitze ich endgültig im feuchten Höschen da.

Zuhause gehe ich direkt ins Bad, um aus den heißen Klamotten heraus zu bekommen. Ich will mich nur noch nackt aufs Bett werfen, um mich mit dem Vibrator in der Hand und dem Dildo in der Pussy diesem Kopfkino hinzugeben. Da sehe ich auf der Schulter meiner Bluse einen fetten Fleck, dessen Ursprung mehr als eindeutig ist. Offenbar hab ich doch nicht alles erwischt und geschluckt. Und offenbar hat er mich frech mit einem dicken Spermafleck auf dem Oberteil durch die Stadt laufen lassen. Weil er hat ihn sicher nicht übersehen können. 

Was er mir postwendend bestätigt. Er habe das als Markierung seines Terrains gesehen. Dieser Typ macht mich wirklich wahnsinnig. Und komischerweise macht mich der Gedanke, mit den Spuren seines letzten Höhepunktes auf meinen Kleidern nach Hause gelaufen zu sein, eine Vorstellung, die vor einigen Wochen noch für einen hochroten Kopf und das Bedürfnis, mich irgendwo zu verkriechen, gesorgt hätte, heute direkt noch schärfer. Und ich lecke und sauge den Fleck aus dem Stoff. 


Wie gesagt: Kinky-Lisa ist entfesselt! 


Welt, fürchte dich!


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