Most Wanted

Bon Voyage, die Geschichte bis jetzt


1) Pas de problème 

2) Das schönste Mädchen der Welt

3) Morgen ist heute gestern

4) Lauch

5) Bossy Pants

6) Holy Moly

7) Miststück

8) Big Bang, First Dose

9) Big Bang, Once More, With Feeling



1) Pas de problème 

 Lena lag auf dem Bauch und hatte die Augen geschlossen. Unter sich spürte sie den warmen, weichen Sand durch das Handtuch. Es war noch nicht sehr heiß, der Wind brachte eine angenehm erfrischende Brise vom Meer herauf. Aber der Himmel war klar, die Sonne stand hoch. Und sie hatte Kraft, auch wenn es erst Anfang Juni war.

„Kannst Du mir mal den Rücken eincremen, Alex?“, fragte sie.

Sie spürte seine Hände auf ihren Schultern, glitschig von Sonnencreme. Natürlich hatte er viel zu viel genommen, und jetzt ließ er sich die Zeit, es gründlich einzumassieren. Das fühlte sich gut an. Er hatte kräftige, aber geschickte Hände. 

„Nimm mal Deine Haare hoch, dass ich den Nacken eincremen kann.“

Sie unterdrückte einen wohligen Seufzer, und konzentrierte sich, leise auszuatmen, als seine Daumen die Creme den Nacken hoch bis zu ihrem Haaransatz verteilten. Das kribbelte bis in die Fußsohlen.

Mittlerweile war ihr ganzer Rücken bis hinunter zum Bund ihres Bikinihöschens eingecremt. Beinahe.

„Ganz“, sagte sie nur. Sie öffnete, immer noch auf dem Bauch liegend, den Verschluss des Bikinioberteils, und schob die Träger zur Seite. Als sie sein kurzes Zögern wahr nahm, musste sie grinsen. Sie wusste, es gab für ihn nichts zu sehen, durch die Bauchlage war ihm der Blick auf mehr verwehrt, aber sie wusste auch, dass ihn der Gedanke daran ganz schön reizen musste, dass sie jetzt quasi halb nackt vor ihm lag.

Wieder genoss sie seine Hände auf ihren Schultern und ihrem Rücken. Wieder ließ er sich Zeit. Als er sich aufsetzte, und anschickte, seine Hände an seinem Handtuch abzuwischen, unterbrach sie ihn.

„Ganz“, wiederholte sie. „Die Beine auch.“

„Okeeeyyy...“

Er begann am Knöchel des linken Beins, und arbeitete sich nach oben. Als er bei ihrem Oberschenkel angekommen war, zögerte er kurz, dann wechselte er die Seite. Doch schob das sein Dilemma natürlich nur auf. Wenig später war er bei ihrem zweiten Oberschenkel angekommen. Jetzt gab es an ihrer Rückseite nur noch ein Körperteil, das nicht eingecremt war.

„Wirklich ganz?“

„Meinst Du, ich möchte einen Sonnenbrand am Hintern? Ja, ganz!“

„O.k., wenn Du meinst.“

Wieder grinste sie, ohne dass er es sehen konnte. War es gemein, dass sie sein Unbehagen genoss? Fast so sehr wie das Gefühl seiner Hände auf ihrem Po. Zunächst sehr schüchtern und vorsichtig, doch dann schien er sich für seine Aufgabe zu erwärmen, und begann ihre Pobacken sanft zu kneten. Sie konnte nicht anders. Unwillkürlich spannte sie ihre Muskeln an.

„Sorry, ich wollte nicht... Ähm, sag Bescheid, wenn ich Dir zu nahe trete.“

Was für eine amüsant altmodische Formulierung, dachte sie bei sich. Irgendwie süß.

„Passt schon, keine Sorge“, beruhigte sie ihn, „Mach gründlich.“ Und weil sie die Situation auf mehrerlei Ebenen durchaus anregend fand, griff sie nach hinten, raffte den eh schon knappen Stoff zusammen, und zog ihn in Richtung Poritze, so dass sie jetzt quasi im improvisierten Tanga vor ihm lag. Dazu bewegte sie auffordernd ihr Becken.

Konnte es sein, dass er schwerer atmete als vorhin ? War es falsch, dass sich seine Hände so gut anfühlten?

„Soll ich die Vorderseite auch?“, fragte er nach ein paar Minuten.

„Na, nicht frech werden“, entgegnete sie. Die sich nähernden Stimmen aus Richtung Meer ließen darauf schließen, dass die anderen zurück kamen. Also brachte sie schnell ihr Höschen in Ordnung, und verschloss ihr Oberteil wieder, bevor sie sich aufsetzte.

Sie lächelte ihn an.

„Danke.“ Ihr Blick fiel auf die beachtliche Beule in seiner Badeshorts. „Vielleicht solltest Du Dich abkühlen gehen“, sagte sie mit einem unschuldigen Lächeln auf den Lippen, welches sich erneut in ein breites Grinsen verwandelte, als sie ihm nach sah, wie er gebückt mit den Händen in seinen Schritt gepresst die paar Meter in Richtung Wasser stakste. Offenbar hatte ihn dieser kurze Moment süßer Intimität ebenso beeindruckt wie sie. Vermutlich auch, weil es eine an sich ungehörige Intimität war. Immerhin waren sie seit einigen Jahren gut befreundet, aber eben nicht zusammen. Das Platonische war sozusagen die Grundlage dieser Freundschaft gewesen. Dass er sie attraktiv fand, war ja klar. Sie war nicht blind. Und sie wusste, welche Wirkung sie auf Männer hatte. Aber da gab es schließlich immer noch Flo. Und Alex war,- nun ja – Alex halt. Netter Kerl, aber er spielte einfach nicht in ihrer Liga.

Wobei... Eigentlich sah er inzwischen gar nicht mal mehr so schlecht aus, dachte sie bei sich. Hatte echt was aus sich gemacht. Zuhause, in der Schule, da fiel einem das nicht so auf. Da passte er irgendwie immer nicht so recht rein, mit seiner Surfermähne und seinen verträumten Augen. Und die baggy Skater-Klamotten, die er in der Regel trug, wirkten halt etwas schmuddelig und ungepflegt. Sie verdeckten obendrein auch noch seine sportlich drahtige Figur. Was so gesehen wirklich eine Schande war.

Aber hier... Hier war das was anderes. Strand, Sonne, Meer und natürlich seine Surfkünste. Ja, hier war er in seinem Element. Das sah man. Und man spürte es. Vielleicht war es doch an der Zeit, gewisse Entwicklungen etwas zu beschleunigen.


 Alex stand jetzt bis zur Brust im Wasser. Wie peinlich. Er hatte tatsächlich einen fetten Boner bekommen, bloß weil er Lena eingecremt hatte, und sie hatte es auch noch bemerkt. Wenigstens hatte sie cool reagiert. Naja, warum auch nicht? Eincremen war doch schließlich völlig harmlos, oder? Er tauchte den Kopf unter Wasser, um die Gedanken zu vertreiben, aber sobald er die Augen schloss, sah er das Bild ihres fast nackten Hinterns vor sich, mit seinen Händen darauf. Das hatte sich jetzt offenbar erst mal in seine Netzhaut eingebrannt. Von wegen harmlos. Ob sie das absichtlich gemacht hatte?

Aber warum sollte sie sowas tun? Die brave, anständige Lena? Die Musterschülerin? Die Arzttochter aus dem Tennisclub? Die Lena, die seit zwei Jahren fest mit Flo zusammen war? Dem Mädchenschwarm, dem ehemaligen Schülersprecher, der jetzt in München Jura studierte?

Die Lena, die mit ihren leuchtend blonden Haaren, ihrer Stupsnase, den langen dunklen Wimpern und den tiefblauen Augen in ihrem Engelsgesicht und dem Sportabi-Körper schon das dritte Jahr in Folge zum schönsten Mädchen an der Schule gewählt worden war? (Inoffiziell natürlich).

Nein, das konnte er sich wirklich nicht vorstellen. Sie waren jetzt seit so vielen Jahren eng befreundet, und nie hatte sie auch nur ansatzweise auf einer körperlichen Ebene Interesse an ihm gezeigt. Er verbat sich jegliches Denken in diese Richtung. Das hatte er sich schon vor einer ganzen Weile vorgenommen. Um nicht den Verstand zu verlieren im täglichen recht vertrauten Umgang mit einem so schönen und gleichzeitig so unerreichbaren Mädchen.

Mittlerweile hatte das kühle Wasser seine Wirkung entfaltet. Seine Badehose saß wieder angenehm locker. Zeit, zurück an den Strand zu gehen, zu den anderen. Die Sache mit dem Mittagessen musste geklärt werden. Bitte nicht schon wieder Pizza, dachte er noch bei sich.

Die Anderen... Zusammen waren sie mittlerweile eine Gruppe von 15 frischgebackenen Abiturienten und Abiturientinnen aus seinem Jahrgang. Ganz am Anfang waren sie noch zu viert gewesen. Am Tag nach der Zeugnisausgabe hatte er mit drei Freunden seinen alten Kombi bis unters Dach mit Gepäck und Vorräten vollgestopft, die Surfbretter aufs Dach geschnallt, und dann waren sie einfach los gefahren in Richtung Südfrankreich. Wo sie recht schnell einen ganz ordentlichen Campingplatz direkt an einem beliebten Surferstrand gefunden hatten. Dort hatten sie sich mit ihren beiden Zelten niedergelassen, sich häuslich eingerichtet, und erst mal die Freiheit genossen. Ohne Schule, ohne Eltern, ohne Verpflichtungen.

Aber kaum hatten sie die ersten Strand-Fotos mit Sand, Sonne und Meer in der Klassen-WhatsApp-Gruppe geteilt, kam die erste Nachfrage, wo genau sie denn eigentlich stecken würden. Keine drei Tage später war das erste weitere Auto eingetroffen. Das nächste Auto, das kam, enthielt Lena, Marie und Yasmin. Das Lager war auf fünf Zelte angewachsen.

Nachdem Lena und Marie dann auf ihrem gemeinsamen Instagram-Kanal eine Fotostory gepostet hatten, dauerte es nicht mehr lang, und die Gruppe war auf ihre jetzige Zahl angewachsen. Mehr oder weniger. Einige waren aber auch schon wieder aufgebrochen, und nach Hause zurück gefahren. Aber für die meisten unter ihnen war das Studium im Wintersemester der nächste Termin und bis dahin hatten sie noch bis zu drei oder vier Monate Zeit. Einen Teil dieser Zeit würde man nun hier verbringen.

Irgendwie war es schon cool, dass sie jetzt so viele waren. Er kam nur nicht mehr so richtig zum Surfen, weil sich ständig jemand sein Board leihen wollte. Der eine oder die andere hatten sich von ihm zeigen lassen, wie man sich auf dem Brett hielt. Sofia zum Beispiel, die aber leider mittlerweile wieder nach Hause abgereist war. Was er echt bedauerte. Sie hatte sich gar nicht mal blöd angestellt auf dem Brett. Und sich gerne von ihm helfen lassen dabei. Manchmal war er fast sicher gewesen, dass da was hätte gehen können, so wie ihn angesehen hatte. Und sich an ihn geschmiegt, wenn er ihr aufs Brett half. Aber warum hätte sie dann plötzlich abreisen sollen? Nein, das hatte er sich wohl nur eingebildet.

Aber der Punkt war: hier war er richtig beliebt, ganz anders als zuhause, wo er zwar nicht gerade ein Außenseiter gewesen war, aber doch auch nie zu den wirklich Coolen gehört hatte. Beliebt zu sein, dazuzugehören, war schon ein gutes Gefühl. Aber gelegentlich vermisste er die ruhigere Zeit, als sie noch weniger Menschen gewesen waren. Seine Freunde, Sofia, er, Lena und halt die anderen Mädchen. Marie und Yasmin. Die hatte es schon auch irgendwie gebraucht, damit es nicht komisch wurde. Aber so richtig warm war er mit Lenas beiden besten Freundinnen bisher nie geworden.

Beim Mittagessen fiel auf, dass sich ein ernstzunehmender Rotwein-Mangel abzuzeichnen begann, also wurde beschlossen, dass Alex und sein Kombi am Nachmittag eine Fahrt zum Einkaufszentrum unternehmen würden. Außerdem wollte Yasmin mitfahren, um etwas aus der Apotheke holen. Sie bat Lena, sie zu begleiten, weil diese über die besten Französischkenntisse der ganzen Gruppe verfügte. Nach einem kurzen an dieser Stelle pflichtbewusst absolvierten anzüglichen Gruppenlachen, schloss sich auch Lukas den Einkäufern an. Lukas und Yasmin waren seit rund drei Monaten ein Paar, und so fanden natürlich sofort Spekulationen statt, was genau Yasmin wohl aus der Apotheke besorgen wollte.

Als dann Lena Alex an der Hand nahm, und zu ihm sagte „Komm, lass uns mal duschen gehen, damit wir los kommen“, fand das allgemeine Gejohle seinen Höhepunkt. Für ihn war das der Moment, an dem er ernsthaft darüber nachdachte, ob es wirklich eine gute Idee war, mehr Wein zu kaufen.



Der Sanitärbereich des Campingplatzes erinnerte ein wenig an den Umkleidebereich eines ein Hallenbades. In einer großen Halle waren unzählige Duschkabinen in Reih und Glied angeordnet. Jede Kabine hatte einen kleinen Vorraum für Kleidung und Waschsachen, und dahinter eine kleine Zelle. An der Decke dort war ein Duschkopf befestigt, der in regelmäßigen Abständen mit 20ct-Münzen gefüttert werden musste. Die Nachbarkabinen trennte eine Wand aus verblichenem orangenem Kunststoff. Der Boden und die Rückwand waren gefliest. Gewöhnungsbedürftig war, dass die einzelnen Kabinen über keinen eigenen Abfluss verfügten. Das Wasser floss zum Rand an der Stirnseite und von dort in einer flachen Rinne unter den Kabinen hindurch zu einem gemeinsamen Abfluss in der Mitte der Reihe. Aus diesem Grund reichte die Trennwand auch nicht bis zum Boden. Vermutlich, um das Putzen zu erleichtern, endete die Wand zwei Handbreit über dem Fußboden.

Lena und Alex hatten sich schnell angewöhnt, zwei Kabinen direkt nebeneinander zu nehmen. Lena wählte gewöhnlich „ihre“ Kabine ganz am hinteren Ende der Reihe an der Außenwand. Sie fand die Vorstellung, dass das Duschwasser einer anderen, fremden Person durch ihre Kabine floss, ziemlich abartig. Alex störte ich daran weniger, insbesondere wenn das Wasser von Lena kam. Als sie vor ihren Lieblingskabinen standen, fiel Alex' Blick auf ein Schild an 'Lenas' Tür. „Fermé“ stand dort.

„Oh, deine Kabine ist zu. Sollen wir eins aufrücken?“, fragte er, „Soll ich die nächste Kabine nehmen?“

„C'est pas une problème, Alex. Nimm Du einfach wie normal die Nummer Zwei“, antwortete sie mit einem Lächeln, das Alex nicht so recht deuten konnte. Er zuckte mit den Schultern, und verschwand in seiner Kabine.

Lena grinste, und zog den Vierkantschlüssel aus ihrem Waschbeutel. Sie nahm das Schild ab, und schloss die Tür zu der Kabine auf. Es hatte eben seine Vorteile, blond und hübsch zu sein. Ein bisschen mit den Wimpern klimpern, ein bisschen Dekolleté in Position bringen, und wenn man dann noch 50.- € für den Putzmann entbehren konnte, waren gewisse Privilegien eben pas une problème. Voilà, ihre eigene, private Duschkabine.

Alex genoss das sanfte Plätschern des warmen Wassers auf seinem Körper. Er hatte die Augen geschlossen. Vor seinem inneren Auge jedoch tauchte wieder das Bild auf. Das Bild seiner Hände auf Lenas Po, der seiner Meinung nach vermutlich der schönste Po der Welt war. In Gedanken massierte er wieder ihre perfekt gerundeten Backen, spürte die weiche glatte Haut, und darunter die knackigen Muskeln. In dem Moment wurde ihm bewusst, dass sie vermutlich keine zwei Meter von ihm entfernt und nur durch eine dünne Plastikwand getrennt, gerade völlig nackt unter der Dusche stand, und warmes Wasser über ihren schön gebräunten Körper laufen ließ. Ein wohliger Schauer der Erregung durchfuhr ihn.

Unwillkürlich wanderte seien Hand zu seinem Schwanz, der fast schmerzhaft hart stand. Natürlich musste er die Hand ein wenig auf und ab bewegen. Das tat gut. Eigentlich hatte er das hier gar nicht vor gehabt, aber der Gedanke an die nackte Lena nebenan machte ihn unglaublich scharf. Er stellte sich vor, wie Lena ihre Hände über ihren Körper wandern ließ, um sich gründlich einzuseifen.

Ein Gedanke drängte sich in sein Kopfkino: Shampoo. Shampoo? Warum musste er gerade an Shampoo denken?

Das erneute Klopfen gegen die Trennwand riss ihn endgültig aus der Trance.

„Alex, ich brauche Dein Shampoo, verdammt. Schieb es mal rüber.“

Es dauerte einen Moment, ins Hier und Jetzt zurück zu finden. Schnell griff er nach der Shampooflasche, und schob sie unter der Kante hindurch in die Nachbarkabine, wo sie dankbar in Empfang genommen wurde.

„Warum dauert das so lange? Was treibst Du eigentlich? Muss ich rüber kommen, und Dir helfen?“

„Klar!“, lachte er. „Komm doch rüber! Super Idee“.

Wenige Minuten später erreichten die ersten Schaumberge aus der Nachbarkabine seinen Fußboden. Er warf noch eine Handvoll Münzen in den Duschapparat, und schloss wieder die Augen. Es dauerte nur ein paar Augenblicke, bis die Bilder zurückkehrten, und er da weiter machen konnte, wo er eben unterbrochen worden war. Sie hatte wirklich ein Gespür für Timing. Aber das gab ihm einen neuen Impuls. Er stellte sich vor, wie sie tatsächlich bei ihm in der Kabine war, und ihm dabei half, fertig zu werden.

„Hab ich es mir doch gedacht!“

Alex riss die Augen auf, und verlor vor Schreck fast den Halt auf dem rutschigen Boden, als er herum fuhr. Da stand tatsächlich Lena leibhaftig vor ihm in seiner Kabine.

„Was? Wie?“ stammelte er verblüfft

Sie schenkte ihm ein süffisantes Grinsen, und wirbelte triumphierend eine Schnur mit einem kleinen Vierkantschlüssel daran um ihre Finger. „Nachdem Du so ewig gebraucht hast, hab ich mir gedacht, ich sehe besser mal nach dem Rechten. Und offenbar komm ich genau richtig. Was glaubst Du, dass Du hier tust, hmm?“

Dabei war ihr Blick fest auf seine Körpermitte gerichtet.

Seine Verblüffung wich augenblicklich einer siedend heißen Scham. Ihm wurde bewusst, dass sie wieder ihren Bikini trug, er hingegen völlig nackt vor ihr stand. Mit einer nicht zu übersehenden Erektion. Mit seiner Hand an seinem Schwanz. Da gab es keine Ausrede. Es war offensichtlich, wobei sie ihn erwischt hatte. Und sie stand im Durchgang zum Vorraum, und somit zwischen ihm und jeder Möglichkeit seine Blöße zu bedecken.

„Und zum zweiten mal heute zeigst Du mit diesem Ding da auf mich! Du hast echt Nerven. Zuerst begrabschst Du mich völlig ungeniert am Strand, und dann holst Du Dir in der Dusche neben mir einen runter! Hast wohl an mich gedacht dabei? Daran, wie Du meinen Arsch heute morgen betatscht hast? Hast Dir wohl vorgestellt, da mal drauf zu klatschen, was?“

Zur Demonstration drehte sie ihm kurz ihren Po entgegen, bog ihren Körper ins Hohlkreuz, und klatschte sich selbst mit der Hand darauf. Er starrte sie mit offenem Mund an.

„Na warte! Dir werde ich eine Lektion erteilen, mein Lieber! Dreh Dich um. Mit dem Gesicht zur Wand. Wird's bald?“

Er war viel zu überrumpelt von ihrem Auftritt, um etwas anderes zu tun, als zu gehorchen. Und der autoritäre Ton in ihrer Stimme, den er überhaupt nicht von ihr kannte, tat sein Übriges. Der wäre nicht einmal nötig gewesen, war er doch so oder so schon seit Jahren daran gewöhnt, zu tun, was sie sagte. Er starrte die geflieste Wand an. Trotz des warmen Wassers fröstelte er.

„Beug Dich vor! Hände an die Wand, Beine auseinander!“ Lena lächelte zufrieden, als er nun vor ihr stand wie ein ertappter Drogendealer bei der Verhaftung. Jetzt hatte sie ihn genau da, wo sie ihn wollte. Und er war wirklich so üppig ausgestattet, wie es heute morgen schon kurz zu erahnen gewesen war. Dazu würde sie dann später kommen, jetzt galt ihre Aufmerksamkeit zunächst einem anderen Körperteil.

„Ich zeig Dir jetzt mal, wie sich das anfühlt, begrapscht zu werden!“

„Aber ich hab Dich doch nur eingecremt“, protestierte er halbherzig, „ganz harmlos...“

„Harmlos, wie? Glaubst du ich bin blind, und hab die Beule in deiner Hose nicht bemerkt? Du hattest einen Mega-Boner!“

Sie legte eine Hand auf seine nackte Pobacke und begann ihn zu streicheln. Er hatte wirklich einen entzückenden Knackarsch. Sie spürte, wie sich seine Muskeln unter ihrer Hand versteiften. „Nicht verkrampfen!“, sagte sie streng. Und um ihre Worte zu unterstreichen gab sie ihm einen herzhaften Klaps. Das Klatschen hallte durch das geflieste Gebäude.

„Lena!“, begann er zu protestieren.

„Scht, entspann Dich.“ inzwischen knetete sie seine Backen mit beiden Händen, was ihm ein eindeutig wohliges Stöhnen entlockte.

„Und? Wie fühlt sich das an? Harmlos?“

„Wahnsinn. Es fühlt sich wahnsinnig gut an“, stammelte er.

„Ach wirklich? Ein bisschen zu gut, glaube ich fast“, entgegnete sie. „Dachte ich es mir doch“, fügte sie hinzu, als sie mit ihrer Hand zwischen seinen Beinen hindurch nach oben griff, und seinen mittlerweile wieder steinhart aufrecht stehenden Schwanz zu fassen bekam.

„Er steht dir schon wider!“

Fasziniert ließ sie ihre Hand langsam die komplette Länge seiner Männlichkeit auf und wieder hinab wandern. Wow, das war wirklich beeindruckend. Ihm schien es auch zu gefallen. Sein Stöhnen klang jetzt drängender.

„Das gefällt Dir wohl auch noch, was?“

„Oh Gott, ja.“

„Weißt du., ich denke, du lernst hier gerade die völlig falsche Lektion, mein Lieber. Du warst ein sehr unartiger Junge vorhin, oder?“

„Was?“

„Du hast mich betatscht. Und dich daran aufgegeilt. Und dann wolltest du es dir auch noch direkt in der Dusche neben mir selbst besorgen. Und Du hast dabei an mich gedacht, und daran wie Du mich begrabscht hast, oder? Gib es ruhig zu!“

Immer noch hielt sie seinen Schwanz in der Hand.

„Also?“, fragte sie, und begann damit, ihre Hand langsam auf und ab zu bewegen, was ihm ein weiteres Stöhnen entlockte.

„O.k, ja, Du bist halt verdammt hübsch.“

„Gib es zu, dass Du unartig warst!“

Sie bewegte ihre Hand jetzt etwas schneller.

„O.k., ich war unartig“, keuchte er.

„Allerdings. Und ich finde, unartige Jungs müssen bestraft werden.“

Alex schauderte bei dem Klang, wie sie das Wort 'bestraft' betont hatte. Was hatte sie vor? Was passierte hier überhaupt gerade? Natürlich hatte er sie sich schon nachts, wenn er alleine im Bett lag, das ein oder andere mal vorgestellt, wie sie seinen Schwanz anfasste. Als ersten Schritt zu mehr. Aber das hier lief gerade so völlig anders ab als in seinen Tagträumen. Für ihn war sie immer brav, korrekt und ein bisschen zögerlich gewesen. War das hier wirklich die Lena, die er all die Jahre so gut gekannt hatte? Oder geglaubt hatte zu kennen? So, wie sie jetzt mit ihm umsprang, ganz selbstverständlich seinen Schwanz anfasste und ihm Befehle gab.

Sie stand nun ganz dicht hinter ihm, ihren Körper an seinen Rücken geschmiegt, seinen Schwanz immer noch in ihrer Hand, und hauchte mehr, als sie sagte: „Sag, dass Du bestraft werden musst!“

„Ich.. ich muss bestraft werden“, stammelte er.

„Gut, dass Du das auch so siehst, mein Lieber. Dann verstehen wir uns also.“

Sie ließ seinen Schwanz los, und löste sich von ihm.

„Lena? Was?“, fragte er.

„Du hast es selbst gesagt. Du musst bestraft werden. Das eben war ja dann doch mehr so eine Art Belohnung für dich, würde ich sagen. Zum Glück weiß ich aber, was Du jetzt wirklich brauchst... Nicht umdrehen! Gesicht zur Wand!“

Da war er wieder der schneidende Ton in ihrer Stimme. Alex unterdrückte tapfer den Impuls, sich umzudrehen, und zu sehen, was sie vor hatte.

Er brauchte nicht lange zu warten. Plötzlich hörte er ein lautes Klatschen und einen Augenblick spürte er einen beißenden Schmerz auf seinem Hintern. Bis er richtig begriffen hatte, was da gerade vor sich ging, hatte sie ihm bereits den zweiten Schlag, dieses mal auf die andere Pobacke, versetzt.

„Aua! Lena! Spinnst Du?!“

„Sei still, Alex. Du hast das verdient. Du hast es selber gesagt. Und die Strafe, die bei unartigen Jungs immer noch am Besten funktioniert, ist ein gutes, altmodisches Hinternvoll.“

Wieder klatschte es schallend auf seinem Hintern. Was zum Geier? Das war doch niemals ihre Hand. Unwillkürlich drehte er den Kopf zu ihr. Sein Blick fiel auf die große, altmodisch geformte Haarbürste aus Hartkunststoff in ihrer Hand.

„Lena, was zum...“

„Gesicht zur Wand!“, schnitt sie ihm das Wort ab. „Ich bin noch nicht fertig mit Dir!“

„Aber es tut verdammt weh!“, jammerte er.

„Das soll es auch, Du unartiger Junge! Das ist eine Strafe, und Strafen müssen weh tun.“

„Aber...“

„Nichts aber, Du hast selbst gesagt, dass Du eine Strafe verdient hast.“

„Da wusste ich aber doch nicht, was Du vorhast!“

„Hast Du gedacht, ich hole dir mal ein bisschen einen runter zur Strafe? Nix da. Und nimm Deine Hände weg! Jetzt wird es ernst!“

Alex dachte gar nicht daran. Fest presste er beide Hände an seine Pobacken, die sich jetzt schon richtig heiß anfühlten.

„Stell Dich nicht so an! Du bist doch ein großer Junge!“

Sie griff mit der freien Hand wieder nach seinem Penis, der nach den ersten drei Schlägen doch etwas von seiner Standfestigkeit eingebüßt hatte. Das änderte sich jedoch sofort wieder, als Reaktion auf ihre Berührung.

„Ein sehr großer Junge sogar!“, fügte sie grinsend hinzu.

„Ich sag Dir was. Wenn Du Deine Strafe jetzt ganz tapfer annimmst, so wie ein großer Junge halt, dann belohne ich Dich vielleicht im Anschluss wie einen großen Jungen.“

Das konnte sie ja wohl nicht ernst meinen. Wieder ließ sie ihre Hand sanft an seiner Männlichkeit auf und ab gleiten. Das war ganz miese Erpressung! Auf gar keinen Fall würde er... Als sie dann vorsichtig seine Vorhaut zurück zog, und er ihre von der Dusche feuchten Finger kurz auf seiner frei gelegten Eichel spürte, nahm er bereitwillig die Hände von seinem Hintern, und stütze sich wieder gegen die Wand.

„Na also, geht doch. Man muss nur wissen, wie man Euch Männer überzeugt!“, lachte sie. Und dann klatschte es erneut, als die Haarbürste schmerzhaft mit seinem Po in Kontakt trat.

Alex gab sich wirklich Mühe, ein tapferer Junge zu sein, wie sie es genannt hatte. Er biss die Zähne zusammen, unterdrückte einen Aufschrei.

„Brav. Muss ja auch nicht jeder auf dem Campingplatz hören, welcher unartige Junge hier gerade den Arsch versohlt bekommt, was Alex? Was denkst Du, was würden die anderen wohl denken, wenn sie das hier mitbekommen würden, hmm? Ob Du dann immer noch der tolle hippe Surferboy wärst?“

„Lena, bitte...“

Sie versetzte ihm einen weiteren klatschenden Hieb.

„Oh, keine Sorge, Alex. Das bleibt unser süßes kleines Geheimnis hier.“ Sie griff wieder nach seinem Penis, der zu ihrer Freude immer noch auf seine volle Größe angeschwollen war. „So wie das hier auch, verstehst Du?“

Erneut klatschte die Haarbürste auf seinen nackten Hintern.

„Ja.“

„Gut. Ich würde sagen, noch sechs Hiebe, auf jede Backe drei, dann sind wir erst einmal quitt, ja?“

Ohne auf eine Antwort zu warten, bevor er es sich eventuell noch anders überlegen konnte, versetzte sie ihm nun die restlichen Hiebe in schneller Folge. Alex begann von einem Bein aufs Andere zu hüpfen. Allerdings hatte sie ihn nicht losgelassen derweil. Ihre Hand im festen Griff um sein bestes Stück verhinderte recht effektiv, dass er all zu sehr zappelte.

„Au, fuck ouh“, war sein Kommentar, als sie mit den sechs Hieben durch war.

„Na also, war doch gar nicht so schlimm oder? Und jetzt hast Du es überstanden. Und Du warst sogar halbwegs tapfer.“ 

Sie legte die Haarbürste zur Seite, ließ seinen Schwanz los, und fing wieder an, mit beiden Händen seinen inzwischen doch etwas lädierten Hintern zu streicheln. „Hmm, wenn Du sehen könntest, wie schön rot dein Hintern jetzt ist. Und spüren, wie warm er sich anfühlt“, fügte sie schwärmerisch hinzu.

„Ok., Alex, dreh Dich jetzt um zu mir. Schau mich an.“

Alex gehorchte. Es fiel ihm jedoch schwer, ihr in die Augen zu sehen nach dieser Erfahrung. Der Schmerz der Bestrafung, die Demütigung, dass sie ihn erwischt hatte, und natürlich die Verlegenheit, dass sie ihn so ungehemmt angefasst hatte, hallten noch deutlich nach.

Sein Blick folgte ihrem. Der ruhte wieder auf seinen Schwanz, der bei den letzten Hieben halb in sich zusammen gefallen war.

Unwillkürlich versuchte er, seine Blöße mit den Händen zu bedecken.

„Ach Alex, das muss Dir doch nicht peinlich sein. Ist ja nicht so, als ob ich ihn nicht schon gesehen hätte. Lass mal sehen, was sich da machen lässt“, sagte sie sanft. „Hände auf den Kopf, sofort“, setzte sie in scharfem Ton nach, als er ihrer Aufforderung nicht gleich nach kam.

Nun stand er vor ihr. Nackt. Mit brennendem Hintern. Die Hände auf dem Kopf, eingeschüchtert, doch halbwegs hoffnungsvoll seinen halb erigierten Penis präsentierend. Alex überragte die zierliche, aber durchtrainierte Blondine um eineinhalb Köpfe. Trotzdem kam er sich nun klein und verletzlich vor. Und obwohl sie auch nur einen nicht gerade üppigen Bikini trug, war er sich seiner völligen Nacktheit vor ihr doch äußerst bewusst.

Sie griff wieder nach seinem Schwanz, und musste die Hand nur drei mal vor und zurück bewegen, bis er wieder so hart und prächtig stand wie vor der Bestrafung.

„Na also, geht doch, hmm? O.k., Alex, Du warst ein braver Junge und hast Dir Deine Belohnung verdient, würde ich sagen. Schau mich an. Ich möchte, dass Du mir jetzt die ganze Zeit dabei in die Augen schaust. Hast Du verstanden?“

„J-ja“, stammelte er.

Sie bewegte ihre Hand nun schneller, was Wellen süßer Erregung durch seinen Körper schießen ließ.

„Schau mir in die Augen, Alex, wenn ich lieb zu Dir bin, nur in die Augen“, sagte sie. Nicht auf die Brüste.“

Unwillkürlich zuckte sein Blick zum erwähnten Körperteil. Alex spürte sofort einen warnenden Schmerz, als sie mit der freien Hand nach seinen Hoden griff, und leicht zudrückte.

„Nicht auf die Brüste! In die Augen habe ich gesagt. Und lass sie offen, Du Cheater!“

Tatsächlich hatte er es oft vermieden, sie zu lange anzusehen, insbesondere ihr so richtig lang in die Augen zu blicken. Einfach aus Angst, sich hoffnungslos darin zu verlieren. Mehr als flüchtige Blicke hatte er länger nicht riskiert. Sie war einfach so verdammt schön. Und jetzt war er gezwungen, in diese krassen tiefblauen Augen in diesem Engelsgesicht zu schauen, während sie seinen Schwanz mit den Händen verwöhnte. Die Erregung war fast nicht zu ertragen, gleichzeitig war er so angespannt, dass es ihm unmöglich erschien, sich fallen zu lassen.

„Weißt Du was? Erhöhen wir den Einsatz etwas, ja? Ich werde jetzt mein Oberteil ausziehen. Und du schaust mir weiterhin in die Augen! Keinesfalls auf die Brüste, hast Du verstanden? Sonst verlierst Du das Privileg, mich überhaupt ansehen zu dürfen.“

Sie ließ ihn kurz los. Alex nahm am Rande seines Gesichtsfeldes wahr, wie Lenas Hände nach hinten griffen, um den Verschluss des Bikinis zu öffnen. Daraufhin ließ sie das Oberteil langsam über ihre Schultern gleiten, während sich ihre Hand wieder um seinen Schwanz zu kümmern begann. Er konnte sehen, dass sie jetzt oben ohne vor ihm stand, aber er nahm seine ganze Willenskraft zusammen, und hielt den Blickkontakt aufrecht.

Was ihm sogar ganze 90 Sekunden lang gelang. So ungefähr.

Sie hatte umwerfend schöne Brüste. Perfekt gerundet, mit kleinen rosigen Nippeln. Die so hart und aufrecht standen wie sein Penis.

„Böser Junge! Ich habe gesagt, Du darfst meine Brüste nicht ansehen! Na ich hoffe, das war es wert. Dreh Dich wieder um, mit dem Gesicht zur Wand!“

Alex gehorchte, nicht ohne Angst, weitere Schläge auf seinen wunden Hintern zu bekommen. Stattdessen schmiegte sie sich wieder von hinten an seinen Körper. Er spürte ihre warme, weiche Haut, und ihre harten Nippel an seinem Rücken. Mit der rechten Hand griff sie erneut nach seinem pochenden Schwanz, mit der anderen vorsichtig nach seinen Hoden. Er zuckte kurz zusammen, aus Angst vor neuen Schmerzen an seiner empfindlichsten Stelle, doch dieses mal streichelte sie ihn dort lediglich. Die Wärme ihrer Hand, der sanfte Druck, als sie seinen Sack leicht mit der Handfläche anhob, brachten ihn auf die Zielgerade. Und jetzt, wo ihr Blick ihn nicht länger gefangen hielt, gelang es ihm endlich, sich zu entspannen.

Lena grinste. „Zeit, fertig zu werden, damit wir los können, oder?“, flüsterte sie. Ihre Hand griff ihn nun vorne, und begann immer schneller auf und ab zu fahren. Dabei zog sie seine Vorhaut mit vor und zurück. Und währenddessen knetete ihre andere Hand sanft seine Eier.

Sein keuchender Atem sagte ihr, dass es jetzt dann jede Sekunde soweit war. Und tatsächlich hörte sie bald ein gutturales kehliges Stöhnen, spürte, wie er unter ihren Händen anfing zu zucken, und dann entlud er sich pochend und zuckend in mehreren mächtigen Stößen. Er kam in fünf, sechs, nein sieben intensiven Wellen. Und noch ein paar tropfenden Zuckungen hinterher.

Als er wieder zu Atem gekommen war, fiel sein Blick auf die zähflüssigen milchig-weißen Schlieren am Boden unter ihm, die vom Duschwasser langsam in Richtung Abflussrinne gespült wurden.

„Schau Alex, das ist übrigens genau der Grund, warum ich nicht will, dass das Duschwasser von irgend so einem Mann durch meine Kabine läuft. Ganz schön eklig, oder?“

Alex verkniff sich eine Antwort.

„Dann schau mal, dass Du Dich schnell sauber machst. Ich warte am Zeltplatz. Und mach voran, wir wollen ja auch irgendwann heute mal los. Die anderen fragen sich sicher, was wir so lange getrieben haben. Ach, und denk besser dran, was wir über Geheimnisse besprochen haben, ja?



2) Das schönste Mädchen der Welt

Nachdem Lena seine Kabine verlassen hatte, brauchte Alex noch ein paar Minuten, um runter zu kommen. War das gerade wirklich passiert? Das dumpfe Brennen an seinem Hintern war ein offensichtlicher Beweis. Trotzdem kam ihm die ganze Situation mehr als surreal vor. Er hätte jetzt dringend jemanden zum Reden gebraucht.

Aber als er am Zeltplatz ankam, stand Lena zusammen mit Yasmin und Lukas. Keine Chance, mit ihr allein zu sprechen. Und er hatte ihr versprochen, die Sache keinem anderen zu erzählen. Da hätte es die Drohung, ihn bloßzustellen, gar nicht gebraucht.

Auch auf der Fahrt zum Einkaufszentrum bot sich keine Gelegenheit. Lena saß mit Yasmin hinten, Lukas vorne auf dem Beifahrersitz. Die Mädchen unterhielten sich leise, während Lukas versuchte, Alex in ein Gespräch über Musik zu verwickeln, und darüber, welche Playlist sie auf der Fahrt hören sollten. Alex war das im Moment ziemlich egal. Er versuchte immer noch zu verarbeiten, was vorhin in der Dusche passiert war. Dazu wäre irgendeine Reaktion von Lenas Seite durchaus hilfreich gewesen, und so suchte er mehrmals Augenkontakt im Rückspiegel mit ihr aufzunehmen. Aber ihre einzige Reaktion war ein vorwurfsvolles „Alex, konzentriere Dich auf die Straße!“, als er einen wilden Schlenker machen musste, um einem plötzlich aufgetauchten Motorrad auszuweichen.

Im Einkaufszentrum verschwand Lena mit ihrer Freundin in Richtung Pharmacie, so dass er den Einkauf zusammen mit Lukas erledigen musste.

Und auch auf der Rückfahrt gelang es ihm nicht, Lenas Aufmerksamkeit auch nur für einen Moment für sich zu haben. Yasmin hatte sie voll in Beschlag genommen, und selbst Lukas schien das langsam etwas unheimlich zu werden.

Als sie zurück auf dem Campingplatz mit dem Ausladen der Einkäufe fertig waren, fiel Alex auf, dass Lena und Yasmin nirgends zu sehen waren. Sie blieben noch eine ganze Weile verschwunden.

Alex beschloss, sich abzulenken, und eine Runde surfen zu gehen. Leider war der Wind, der mittags noch recht vielversprechend ausgesehen hatte, inzwischen stark abgeflaut. Am Strand traf er Lukas wieder, der etwas abseits der anderen stand, Alex aber zu sich her winkte, als er ihn sah.

Alex, Du wolltest mir doch mal beibringen, wie das geht. Wie schaut's aus?“

Klar, warum nicht. Bisschen wenig Wind eigentlich, aber für die ersten Schritte auf dem Brett sollte es gehen. Kaum Wellen, das ist schon mal gut“, fügte Alex noch hinzu.

Nach drei halbherzigen Versuchen im hüfttiefen Wasser weit genug entfernt von den Ohren der anderen rückte Lukas dann mit seinem eigentlichen Anliegen heraus.

Alex, hast Du vorhin mitbekommen, worum es ging?“

Was meinst Du?“

Yasmin ist auf einmal so komisch. Und naja, Du bist doch so dicke mit Lena. Vielleicht hat sie Dir was erzählt?“

Wer? Lena?“

Naja, so wie die beiden heute den ganzen Tag miteinander getuschelt haben.“

Weiß nicht, ob es da um Dich ging“, sagte Alex gedankenverloren, und wollte sich im nächsten Moment schon die Zunge abbeißen.

Was, um wen denn sonst?“, fragte Lukas. „Hey, Du meinst doch wohl nicht, Yasmin hat einen anderen? Hat Lena da was gesagt?“ 

Ein Glück war Lukas so mit sich und seinem Ego beschäftigt, dass er nicht bemerkt hatte, wie er selbst sich gerade fast verplappert hätte, dachte Alex.

Nö, Lena hat gar nichts über dich oder Yasmin erzählt. Was war denn da eigentlich mit der Apotheke?“, fragte er Lukas schnell, um das Thema zu wechseln.

Ach, irgendwelche Frauenprobleme, nix Ernstes. Juckt wohl ein bisschen da unten bei ihr. Hey, das bleibt aber trotzdem unter uns, ja?“

Natürlich, Lukas.“

Cool, bist echt n Gentleman, Alex.“

Auch im Verlauf des weiteren Nachmittags konnte er Lena nirgends finden. Offenbar ging sie ihm aus dem Weg. Kein Wunder eigentlich. Immerhin war das alles echt peinlich. Was hatte er sich denn auch gedacht. Er beschloss, es für heute aufzugeben. Irgendwann hatte sie sich vermutlich wieder abgeregt, und war bereit für ein klärendes Gespräch. Und solange würde er eben mit diesem kiloschweren Ball aus glühendem Metall in seinem Magen herum laufen müssen.
Missmutig besorgte er sich ein gekühltes Heineken im Campingplatz-Bistro und suchte sich dann eine halbwegs ruhige Ecke am Strand. Aber selbst das kühle Bier und der Blick auf die türkisfarbenen Wellen konnten seine Stimmung nicht heben.

Lass uns mal eine Runde spazieren gehen“, riss ihn ihre Stimme aus seinen Gedanken. Überrascht schaute er zu ihr auf. Und spürte sofort einen Kloß im Hals. Sie trug ein bauchfreies Crop-Top und eine dieser ultrakurzen Jeans-Shorts, die seit einigen Jahren aus der Sommermode nicht mehr weg zu denken waren. Das brachte ihre wohlgeformten, braungebrannten Beine und ihre schmale Taille prominent zur Geltung. Schon komisch. Der Bikini zeigte rein objektiv mehr Haut, aber das Ensemble hier wirkte fast unanständig offenherzig.

Sie führte ihn am Strand entlang hinauf in die flachen Dünen, folgte dann einem Trampelpfad durch den Strandhafer. Schweigend ging er neben ihr, versuchte sich in Gedanken auf das folgende Gespräch vorzubereiten, überlegte, was er ihr sagen wollte. Und was er sie fragen wollte.

Es schien, als endete der Weg an einem Gestrüpp aus niedrigen windschiefen Bäumen, aber als sie dort angekommen waren, konnte er sehen, dass der Weg weiter in das Dickicht hinein ging.

Drinnen hatte sich eine kleine Lichtung mit sandigem Boden gebildet, umgeben von einem blickdichten Gestrüpp und einigen höheren Bäumen. Auf dem Boden lag ein abgebrochener Baumstamm und zu seiner Überraschung eine wohl bekannte Picknickdecke.

Lena ließ sich darauf nieder, lehnte sich mit dem Rücken gegen den Baum, und sah ihn dann auffordernd an. Als er nicht sofort reagierte, klopfte sie mit der Hand neben sich auf den Boden.

Nachdem er sich zu ihr gesetzt hatte, streckte sie ihre Hand nach seinem Bier aus. Wortlos reichte er die Flasche an sie weiter. Sie nahm einen tiefen Schluck, und lehnte sich dann weiter zurück, den Blick nach oben zum blauen Himmel über ihnen.

Ganz nett hier, oder?“, fragte sie. „Yasmin hat mir die Stelle vorher gezeigt. Hier war sie immer mit Lukas. Naja, in den nächsten Tagen werden die zwei den Platz wohl eher nicht brauchen, was?“

War das ein schadenfrohes Grinsen?

Lena, wir müssen reden!“, platzte es aus Alex heraus.

Reden wir denn nicht?“, fragte sie unschuldig.

Lena, Du weißt doch, was ich meine, oder?“

Hmm, also es gäb' da schon so ein paar Dinge über die ich gerne reden würde. Aber ich nehme an, Du meinst jetzt nicht die aktuelle geopolitische Lage, oder?“

Alex runzelte die Stirn.

Mensch, Alex, wo ist Dein Humor geblieben? Also gut, wo sollen wir anfangen?“

Was da vorhin unter der Dusche passiert ist.“

Du meinst, als ich Dir 'einen runter geholt' habe? Hat es Dir nicht gefallen?“

Doch, aber...“

Und jetzt denkst Du darüber nach, wie Du Dich revanchieren kannst?“

Was, nein, ja, ich weiß nicht.“ Er spürte, wie er rot wurde.

Nein, ich frag mich halt, was das alles bedeutet", schob er hinterher.

Das bedeutet, dass mir klar geworden ist, dass ich dich doch noch etwas mehr mag, als ich erst gedacht habe.“

O.k., aber was ist mit Flo?“

Weißt Du, Alex“, sagte sie nach einer kurzen, aber unangenehmen Pause, „wenn ein Mädchen Dir sagt, dass sie dich mag, dann gibt es da eine ganze Menge guter und sehr guter Antworten. Und es gibt weniger gute Antworten. Und dann kann man natürlich auch total blöd antworten.
Gut wäre z.B. gewesen 'ich mag Dich auch sehr' oder sowas. Nicht so gut wäre ein 'ich weiß'. Und die Frage nach Flo fiel jetzt mehr so in die ganz blöde Kategorie.“

Verdammt, natürlich mag ich dich. Wir sind seit Jahren befreundet, und ich kämpfe ständig darum, dich nicht zu sehr zu mögen. Aber jetzt frag ich mich halt, wo das hinführt. Und was meintest du eben mit revanchieren?“

Ach Alex, du hattest ja heute Mittag schon deinen Spaß. Und glaub mir, es war durchaus anregend für mich, aber ich finde, du schuldest mir was. Und da habe ich mir gedacht, lass uns doch mal raus finden, wie es so um deine Französischkenntnisse bestellt ist.“
Dabei räkelte sie sich genüsslich, und rieb unmissverständlich ihre Oberschenkel aneinander. Alex spürte seine Shorts enger werden. Meinte sie das jetzt ernst?

Aber o.k., vielleicht sollten wir wirklich zuerst über ein paar Sachen reden. Warum hast du nach Flo gefragt?“

Weil er dein Freund ist, vielleicht? Und o.k., ja, er ist gerade nicht hier, aber... aber... Und du sagst, du hast gemerkt, dass du mich mehr magst als gedacht? Wann kam denn diese Erkenntnis bitte? Heute Morgen?“

Nein, natürlich nicht. Ich weiß das schon länger. Und ich weiß, worauf Du hinaus willst. Flo schüchtert dich ganz schön ein, oder? Du fragst dich jetzt vermutlich, wenn sie mit jemandem wie Flo zusammen ist, was will sie dann mit mir? Ah, ich sehe, dass ich Recht habe. Oder? Sei ehrlich.“

Na, schon irgendwie.“

O.k., Alex, wie lange kennen wir uns jetzt? Ewig? Und wie lange sind wir befreundet? Seit vier Jahren oder so? Was denkst du, wie gut du mich kennst?“

Seit heute bin ich mir da gar nicht mehr sicher.“

Lena erhob sich. Nun stand sie vor ihm, und schaute buchstäblich auf ihn herunter. Dazu verschränkte sie ihre Arme vor der Brust. Hatte er sie verärgert?

Das ist doch mal ein guter Ansatz, aber du kennst mich vermutlich besser als die meisten anderen, ich hab dir Sachen von mir erzählt, die wissen nicht mal Yassi oder Marie. Aber ja, es gibt eben auch Dinge, die du von mir nicht weißt. So wie es ja wohl Dinge gibt, die du mir nicht sagst.
Heute sind wir aber mal zur Abwechslung ganz ehrlich zueinander, o.k.? Testfrage: Bist du heimlich seit Jahren in mich verliebt?“

Ja.“ Er spürte, dass er noch roter wurde. Seine Ohren glühten förmlich.

O.k., geht doch. Du hast aber nie was gesagt, sondern immer versucht, das zu unterdrücken, oder? Weil du dachtest du hast keine Chance, aber auch unsere Freundschaft nicht kaputt machen wolltest, hab ich Recht?“

Ja.“

O.k., Alex, sorry, dass ich dich damit quäle, aber du wolltest es, und dann reden wir jetzt eben über Flo. Flo ist der Hammer. Intelligent, ehrgeizig und verdammt gutaussehend. Witzig, charmant, eloquent ist er auch, und er hat wirklich ein Talent, überall rein zu passen. Jeder mag den Flo. Mit ihm kannst du auf die Kirchweih gehen, oder in die Oper. Er ist ein grandioser Tänzer. In der Disco und auf dem Abschlussball. Er ist immer der perfekte Partner. Und der perfekte Schwiegersohn... Und wirklich komplett und vollständig...“

Was?“

Schwul“, vollendete sie nach einer kurzen Kunstpause den Satz.

Was?!“

Ja, Flo ist schwul.“

Was, wie, seit wann weißt du das?“

Ach, ich weiß das doch schon von Anfang an.“

Aber ihr wart das perfekte Paar. Immer. Warum hast Du dann... warum hast Du nicht?“

Du verstehst es nicht, oder Alex? Natürlich waren wir das perfekte Paar. Genau darum geht es doch.“

Nein, ich glaub, ich verstehe gar nichts mehr.“

Ach, mein lieber, süßer, guter, naiver Alex. Natürlich verstehst du es nicht. Wie solltest du auch?“

Sie nahm noch einen Schluck Bier. Alex schwieg schmollend, dachte über die Bezeichnungen nach.

Sag mal Alex, findest du mich attraktiv?“, fragte Lena etwa eine halbe Minute später.

Attraktiv? Verdammt Lena, du bist zum Niederknien schön. Manchmal kann ich dich nicht ansehen, ohne rot zu werden, so schön bist du! Du bist... das schönste Mädchen der Welt!“

Sie lachte hell auf. „Du bist süß, aber jetzt übertreibst du. Naja. Zumindest das schönste Mädchen der Schule, wenn man den Umfragen glauben darf. Glaub nicht, ich bekomme das nicht mit. Ich bin vielleicht blond, aber blöd bin ich nicht.“ Sie drohte ihm scherzhaft mit dem Zeigefinger.

Natürlich nicht.“

Aber gut. Wenn du mich doch so schön findest, nehmen wir mal an, du würdest mich nicht kennen, und würdest mich in einer Disco oder so treffen, hättest du mich angesprochen?“

Ich geh nicht in Discos, aber nein. Vermutlich nicht. Nein, hätte ich mir nicht getraut. Zumindest nicht nüchtern.“

Und warum nicht? Du bist doch ein netter Kerl. Und schlecht ausschauen tust du auch nicht. Könnte ein Mädchen nicht glücklich werden mit jemandem wie dir?“

Was weiß ich denn? Frag die Mädels! Aber na ja, ich würde schon denken, dass ich bei dir keine Chance hätte.“

Ah. Und was denkst du, was für Jungs würden mich ansprechen?“

Na, solche wie Flo, also in heterosexuell halt.“

Tja, was soll ich dir sagen, solche wie den Flo gibt es leider gar nicht so oft. Bisher habe ich tatsächlich erst einen kennen gelernt. Nein, Ich sage dir, welche Typen ein Mädchen wie mich ansprechen: Jungs mit einem sehr ausgeprägten Selbstvertrauen. Das Problem dabei ist nur, dass in 99% der Fälle bei solchen Typen das Selbstvertrauen nicht gerade auf einer realistischen Selbsteinschätzung beruht. Viel eher, weil sie glauben, Mädchen beeindrucken Sachen wie Pumpen im Fitnessstudio, billiges Axe-Deo, der teure BMW vor der Tür, und in vielen Fällen, weil du es selber angesprochen hast, hat Alkohol auch eine ganz üble Wirkung auf die Selbsteinschätzung. Aber weißt du, ich bin halt wählerisch. Ich lege Wert auf andere Dinge. Dazu kommt, wie du vielleicht heute Mittag gemerkt hast, dass ich gerne selbst das Alphatier in einer Beziehung bin. Ich tauge so gar nicht als Trophäe über dem Kamin.
Und jetzt sag ich dir noch was. Single sein ist auch keine Option. Ein Mädchen, das aussieht wie ich, und offenbar niemanden hat, die hat halt keine Sekunde Ruhe. Egal, wo sie hingeht, die Typen sind überall und warten auf ihre Chance. Und selbst wenn sie einen Freund hat, gibt es noch genug Typen, die das nicht abhält. Die versuchen dann den Freund abzuschätzen und werden sie trotzdem anbaggern, wenn sie sich dem Freund überlegen fühlen. Bis dahin, dass sie ihn offen herausfordern oder sogar bedrohen.

Tja, und das ist der Punkt, an dem ein Freund, der in allem perfekt ist, so wie der Flo, wirklich nützlich ist.“

Krass. Aber warum, wenn er nicht auf Mädchen steht, also was hat er, also ich meine...“

Was der Flo davon hatte? Na eine ganze Menge. Eigentlich das Gleiche wie ich. Zum einen ging es ihm ja genauso. Er sieht eben wahnsinnig gut aus. O.k., Mädchen sind vielleicht nicht so assig und aggro wie Jungs beim Baggern, aber er meinte, dass es schon ganz schön nervig sein kann, ständig umschwärmt und angeflirtet zu werden. Und manche sind wirklich hartnäckig. Und creepy. 

Natürlich hätte er ja einfach sagen können, dass er nicht auf Mädchen steht. Klar. Aber stell dir mal vor, was das in einem Kaff wie bei uns bedeutet. Er war doch in jedem Scheiß-Verein. Im Tennisclub, o.k., das ist eine Sache, aber glaubst du die Herren Fußballer oder die Jungs von den Kirchweihbuben oder all die anderen hätten einen offen Schwulen bei sich geduldet? Und was glaubst du hätten die ganzen Typen in der Schule mit ihm gemacht? Die alle eifersüchtig waren darauf, wie er aussah, und wie beliebt er bei dem Mädchen war. Die hätten doch ihre Chance gewittert, ihm das heimzuzahlen. 

Für ihn war das jedenfalls eine super praktische Lösung, genau wie für mich. Die Leute haben uns in Ruhe gelassen, und wenn wir mal unseren Spaß wollten, sind wir halt nach München oder so gefahren. Das war immer lustig. Gemeinsam Typen aufreißen gehen.“

So langsam ergaben einige Dinge, die ihm vielleicht hätten merkwürdig erscheinen sollen, einen gewissen Sinn. Dass Flo z.B. nie eifersüchtig auf ihn gewesen war, weil er so viel Zeit mit Lena verbrachte. Wenn er stundenlang mit ihr auf ihrem Bett gesessen und Netflix geschaut hatte. Dass er sogar ein oder zweimal bei ihr übernachtet hatte.

Wow. Also das hätte ich nie gedacht.“

Ich weiß, wir waren gut, oder?“

Alter!“

Tja, an dem Konstrukt gab's nur leider ein oder zwei Schönheitsfehler.“

Ach wirklich?“

Sarkasmus, Alex? Lass es einfach. Passt nicht zu dir...
Naja, ich hatte einen perfekten Freund nach außen hin, und wenn ich es gebraucht habe, meinen unverbindlichen Spaß. Aber was halt gefehlt hat, war so die Ebene des vertrauten Seelenverwandten zum Liebhaben.“

Sie nahm noch einen Schluck.

Aber dafür hatte ich ja dich.“

Das musste er erst einmal sinken lassen.

O.k., Alex, das war jetzt vielleicht ein bisschen hart für dich, aber ich bin noch nicht fertig. Die Sache ist nämlich die. Das hat daheim super funktioniert, weil jeder den Flo gekannt hat. Hier funktioniert es aber nicht. Weißt du, was die Typen hier zu mir sagen, wenn ich ihnen mitteile, dass ich einen Freund habe? 'Où est-il?' Wo ist er? Nicht, dass sie mir das nicht abnehmen, aber es ist klar eine Herausforderung. Was taugt denn ein Freund, der so eine Frau alleine lässt?

So wie ich das sehe, ist da eine Stelle frei geworden. Zumal der Flo jetzt ja an einem besseren Ort ist.“

Sie lachte, als sie sah, dass Alex' Gesichtsausdruck sogar noch entsetzter wirken konnte als eben schon.

Na, in München an der Uni, du Doofi. Da kann er endlich so schwul sein, wie er sein möchte. Schön für ihn. Aber ich brauche jemanden an meiner Seite - einen, der etwas her macht. Jemand Neuen. Und da kommst dann du ins Spiel.“

Ich soll dein neuer schwuler Alibi-Freund werden?“, fragte er hohl.

Was hab ich dir über Sarkasmus gesagt?
Nein, ich biete dir einen anderen Deal an. Du darfst mein richtiger Freund sein. Ganz offiziell. Natürlich nach meinen Regeln, ist klar, oder? Für hier bist du nämlich genau der richtige. Hat mir vorhin sogar Yasmin bestätigt, dass du inzwischen echt was her machst. Du bist der Freund, der hier ist, der die nervigen Typen fern hält. Und im Gegensatz zu Flo darfst, und sollst du mich anfassen. Also, wenn ich es möchte, natürlich. Und der Bonus ist, ich verbringe ja eh wirklich gern Zeit mit dir. Ich mag dich sehr, weißt du. Und nett anzusehen bist du auch. Vor Allem oben ohne am Strand. Also Alex. Du bist verliebt in mich, hast du eben selbst zugegeben.

Das hier ist deine Chance. Du kannst mich haben.“

Alex starrte sie mit offenem Mund einfach nur an.

War es nicht das, wovon du geträumt hast?“

Aber doch nicht so!“

Tja, anders gibt es mich aber nicht. Da sind immer Zugeständnisse, die man machen muss.“

In Alex' Kopf schellten alle Alarmglocken. Aber gleichzeitig pochte das Herz in seiner Brust wie wild, und in seinem Bauch schlugen die Schmetterlinge Purzelbäume. Lena wollte mit ihm zusammen sein?

Der Rest seines Eises schmolz, als sie ihn anlächelte, und sie wieder da war, diese strahlende Unschuldsmiene, die er so gut kannte, und der er noch nie hatte widerstehen können. 
Als ob sie dieses Gespräch gerade nie geführt hätten. Aber da war noch etwas anderes in ihrem Blick.



Lena war sich nicht sicher, ob sie es nicht übertrieben hatte gerade. Aber es hatte sich so unglaublich befreiend angefühlt, das alles mal los zu werden. Oder zumindest einiges davon. Alex zunehmend entgeisterter Gesichtsausdruck hatten sie dann etwas gebremst. Und jetzt tat er ihr fast ein bisschen leid. Sie hatte gerade das Denkmal, das er in all den Jahren von ihr errichtet hatte, ziemlich brutal zertrümmert. Und damit vermutlich viel von seinem Weltbild. Es war ein Risiko, keine Frage, aber sie wollte, und das wurde ihr gerade klar, dass er es erfuhr. Sie wollte, dass er nicht nur sein Bild von ihr, sondern eben die echte Lena lieben würde. Trotz alledem, was sie ihm gerade erzählt hatte. Oder besser noch: gerade deswegen.

Außerdem es war immer gut, bestimmte Fronten gleich am Anfang zu klären. Zumindest grundsätzlich. So ganz hatte der liebe Alex nämlich noch keine Ahnung, worauf er sich einlassen würde, auch wenn sie ihm heute morgen einen kleinen Vorgeschmack gegeben hatte.

Sie konnte nicht aus ihrer Haut, und das würde sie nie können. Einerseits tat er ihr leid, wie er nun so vor ihr stand, völlig überrumpelt, den festen Boden unter seinen Füßen weggerissen. Auf der anderen Seite genoss sie es auch. Hey, er war schließlich Surfer. Er sollte damit klar kommen, keinen Boden unter den Füßen zu haben.
Und das Spannungsfeld der beiden Impulse, das Mitgefühl und die echte tiefe Zuneigung zu ihm, mit dem Wunsch, ihn jetzt einfach nur in den Arm zu nehmen und zu trösten, auf der einen Seite, aber die Lust, ihn zu besitzen, und ihn weiter zu quälen, auf der anderen, das ließ einen wohligen Schauer über ihren Rücken kriechen. Natürlich würde er ja sagen. Er gehörte ihr, und das schon immer, auch wenn er es vielleicht selber nicht gemerkt hatte.

Aber langsam wurde sie ungeduldig. Alex schien gelähmt wie ein Kaninchen im plötzlichen Scheinwerferlicht. Zeit, ihm etwas auf die Sprünge zu helfen.

Ohne den Augenkontakt zu unterbrechen, fasste sie ihr Crop-Top am unteren Saum, und zog es langsam, Zentimeter für Zentimeter nach oben. Sie konnte sehen, wie seine Augen immer größer wurden, als er begriff, dass sie nichts darunter trug.

Alex wurde in dem Moment klar, dass sein Hirn keine Chance hatte gegen sein Herz, die Schlacht war verloren, in dem Moment, als sein Schwanz eine zweite Front eröffnete.

Fuck, Lena...“, stöhnte er.

Ne, noch nicht, Alex, sorry. Da gibt es erst noch ein paar Dinge zu klären“, erwiderte sie lächelnd.

Weißt du, was ich vorhin sehr süß von dir gefunden habe? Als du gesagt hast, du fändest mich zum Niederknien schön. Also los. Beweis es.“

Wie bitte?“, fragte er ehrlich verblüfft von diesem erneuten Wechsel der Richtung, die das Gespräch nahm.

Ach Alex“, flötete sie, „erinnerst du dich nicht? Ich möchte von dir, dass du dich artig bei mir für den Spaß heute Mittag revanchierst. Und mir zeigst, wie gut du in französisch bist.“

Sie genoss seine Verlegenheit.

Und ich will dich nicht unter Druck setzen oder so, aber sieh es schon besser als eine mündliche Prüfung. Ich habe nämlich gewisse Erwartungen an meinen zukünftigen Freund. Also, wenn du die Prüfung bestehst, bist du dabei.“

Aber...“

Keine Sorge, Alex, mir ist doch klar, dass du das noch nie gemacht hast. Ich weiß, dass du noch Jungfrau bist. Das macht es ja so spannend.“

Was? Woher willst du das wissen?!“

Na, weil du es mir sonst erzählt hättest, wenn es da jemanden gegeben hätte“, sagte sie. Und in Gedanken fügte sie hinzu: weil ich es nicht erlaubt hätte, weil du mir gehört hast die ganze Zeit, und das jedes Mädchen im Ort verstanden hatte.

Alex ließ den Kopf hängen. Zeit ihn wieder etwas aufzubauen.

Aber das lasse ich natürlich in die Bewertung mit einfließen. Mir ist klar, dass du mich jetzt hier nicht in ein paar Minuten perfekt zum Orgasmus lecken wirst. Aber darum geht es mir auch gar nicht. Ich möchte deine Hingabe spüren. Deine Bereitschaft, neues auszuprobieren. Deinen Ehrgeiz, schnell zu lernen. Und dass du alles tust, um mich glücklich zu machen. Denn das musst du auch wissen, Alex. Wenn du mich glücklich machst, kann ich dich sehr glücklich machen. Aber wenn nicht, dann...
dann wird das Konsequenzen haben. Wie heute Mittag. Verstehst du?“

Vielleicht nicht ganz der richtige Ton, aber er durfte ruhig wissen, worauf er sich einließ.

Kopf hoch, Alex, ich bin mir sicher, mit ein bisschen Nacherziehung wirst du der perfekte Freund. Du bist doch jetzt schon ganz gut darin, alles zu tun, damit ich glücklich bin. Du hast jahrelange Übung. Und was die speziellen Anforderungen angeht: Ich verrate dir mal ein Geheimnis. Es kommt weniger darauf an, die richtigen Knöpfe in der richtigen Reihenfolge zu drücken, als darauf wie man und vor Allem wer sie drückt. Das bringt die Knöpfe nämlich eh völlig durcheinander. Und ich helfe dir bei den Knöpfen. Sei einfach du selbst dabei.“

Sie fixierte ihn, und öffnete betont langsam den Kopf an ihrer Shorts.

Wichtig ist, sich nicht gleich wie ein Geier auf das Ziel zu stürzen, sondern es erst ein bisschen einzukreisen. Wenn du das gut machst, wird es von ganz allein sein Köpfchen aus dem Nest hervor strecken, um herauszufinden, was da los ist.“

Sie öffnete den Reißverschluss. Alex quollen fast die Augen über, als ihm klar wurde, dass auch unter dieser ultrakurzen Shorts nichts war außer Lenas Haut.

Lena konnte sehen, wie er komplett in Bann geschlagen war von diesem Anblick. Siegesgewiss lächelnd zog sie die Hose ganz aus, und ging einen Schritt auf ihn zu. Wie hypnotisiert kam er ihr entgegen. Er richtete sich von seiner sitzenden zu einer knienden Position auf.

Einen Augenblick später spürte sie seinen heißen Atem auf ihrem Bauch. Sie griff sich eine Hand voll seiner Haare, und drückte sein Gesicht an sich. „Küss mich!“, befahl sie. Seine Lippen auf ihrem Bauch fühlten sich unglaublich sinnlich an.

Es dauerte nicht lange, und sie hatte sich auf den Rücken gelegt, den Oberkörper gegen den Baumstamm gelehnt, ihre Beine leicht gespreizt. Er lag vor ihr auf dem Bauch, mit seinem Gesicht nur Zentimeter von ihrer Pussy entfernt.

Sieh es dir genau an. Gefällt es dir, was du siehst?“

Ja“, hauchte er kaum hörbar.

küss mich dort. Jetzt. Hmmm, genau so. Lass mich auch deine Zunge spüren. Genau, fahre die Spalte nach. Außen herum. Mach weiter.“

Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen. Es fühlte sich wirklich gut an.

Jetzt ein bisschen nach oben wandern mit der Zunge. Ja, da genau. Keine Sorge, die Kleine versteckt sich noch. Schau, hier musst du mit den Fingern ein bisschen auseinander ziehen.“

Sie zeigte es ihm mit den eigenen Fingern.

Ja, ahh, nicht so heftig. Vorsichtig. Madame möchte höflich umworben werden, bevor man sie zum Tanz ausführt. Ja, so ist besser. Mach genau so weiter.“

Das ließ sich schon mal gut an. Wie sie es erwartet hatte. Natürlich hatte er keine Erfahrung, aber das machte er mit Hingabe und seiner Bereitschaft, ihren Anweisungen zu folgen, wieder wett. Ja, das konnte etwas werden mit ihm. Und es war höchste Zeit gewesen. Sie war nämlich nicht ganz ehrlich zu ihm, was die Motive und das Dilemma anging, in dem sie war.

O.k., Alex, jetzt ein bisschen schneller. Lass die Zunge etwas kreisen. Nicht so weit. Ja, so ist gut, mach so weiter.“

Die Dinge hatten sich verändert, natürlich. Jetzt nach dem Abi war das kein Wunder. Aber sie hatte nicht damit gerechnet, wie schnell das passieren würde. Es ging nicht nur darum, dass Flo sie hier nicht mehr unantastbar machte. Zu ihrem Entsetzen hatte sie fest stellen müssen, dass auch ihr Alex hier für die anderen nicht mehr tabu war. Sie war wirklich sauer gewesen als sie gesehen hatte, wie sich Sofia an ihn ran geschmissen hatte. Wie sie immer wieder frech ihren Arsch in Alex' Schritt gepresst hatte, als er ihr das Surfen beigebracht hatte. Das hätte sich die Bitch zuhause nie getraut. Aber hier dachte sie wohl, dass alle Regeln plötzlich nicht mehr gelten würden.

Wenigstens hatte das Mädchen den Hinweis dann verstanden, und sich verdünnisiert, nachdem Lena ihr nochmal klar gemacht hatte, wem Alex gehörte.

Ah, der Gedanke an den Moment, als in Sofias Blick der Widerstand zusammengebrochen war, als sie eingesehen hatte, dass sie nicht gewinnen konnte. Das hatte sich fast so gut angefühlt wie das, was Alex gerade mit ihr machte. Inzwischen hatte er den Dreh raus, und spürte instinktiv an ihrer Reaktion, wie es ging.

Allerdings eines fehlte noch zum Abheben. Was sie wirklich mehr als alles andere erregte, war das Verlangen ihrer Partner zu spüren. Alex' Verlangen nach ihr. Das brauchte sie jetzt.

O.k., Alex, ich verrate dir jetzt ein Geheimnis: Vergiss niemals die Brüste. Die Brustwarzen sind die wichtigsten erogenen Zonen.“

Sie grinste, als Alex versuchte, ihre Brüste zu berühren, ohne seine Position zu verlassen. Er streckte seine Arme nach ihr aus, aber bequem erreichen konnte er sie nicht. Wie er sich abmühte, war total süß. War das gemein?

Warte Alex, ich zeige dir jetzt die ultimative Stellung, um mich zu verwöhnen. Dreh dich um. Leg dich auf den Rücken.“

Sie erhob sich aus ihrer Lage, und ließ sich dann vorsichtig in der Hocke auf Alex' Gesicht nieder, mit ihrer Pussy genau auf seinem Mund. Dann bewegte sie langsam ihr Becken, bis sie seine Zunge wieder an der richtigen Stelle spürte.

Gut, jetzt mach weiter. Hmm, o.k. Jetzt gib mir deine Hände.“

Sie nahm seine Hände und führte sie zu ihren Brüsten. Sie spürte ein Beben durch seinen Körper gehen, als seine Hände das erste mal richtig auf ihren Rundungen zu liegen kamen. Das fühlte sich vielversprechend an. Sie griff hinter sich, unter den Bund seiner Bermudas, und fand seinen Schwanz stramm und fest stehen. Sehr schön. Er begehrte sie. Er wollte sie. Er stand stramm für sie. Mit den Fingern schob sie seine Vorhaut zurück, und spürte an ihrer Handfläche wie feucht seine Eichel war. Sie verteilte das Precum mit einem Finger neckisch auf seinem pulsierenden Schwanz.

Ein Zucken lief durch seinen Körper. Na, da machte sich aber jemand falsche Hoffnungen. Hier ging es um ihre Lust, um ihren Höhepunkt. Stehen sollte er für sie. Vor Begehren tropfen. Aber kommen würde er heute nicht mehr, beschloss sie. Auch als Strafe dafür, dass er Sofias Spiel nicht durchschaut hatte. Oh, das war gut, das war der Weg. Sie würde noch viele Gründe finden, ihn zu strafen.

Sie griff wieder nach seinen Händen, und dirigierte ihn, ihre harten, erwartungsvollen Brustwarzen zwischen Daumen und Zeigefinger zu nehmen.

Das war der Moment, an dem sie die ersten Wellen anbranden spürte. Verdammt war das gut.

Alex, hör jetzt nicht auf!“

Sie packte seine Finger, die immer noch an ihren Nippeln spielten, und presste sie zusammen. Er verstand sofort, und drückte zu. Das war es. Als der süße Schmerz sie durchfuhr, warf sie den Kopf zurück, stöhnte, und presste ihr Becken auf Alex' Gesicht, bis die letzte Welle voll ausgekostet war.

Wow. So hart war sie schon lange nicht mehr gekommen.

Als die Sterne vor ihren Augen aufgehört hatten zu tanzen, stand sie langsam auf, griff nach ihrer Jeans, und begann sich anzuziehen.

Alex erwachte aus seiner Trance. Er schaute fragend zu ihr auf.

Mhhh, das war recht gut Alex. Ich würde sagen, du hast die Prüfung bestanden. Ach, und was das angeht“, sie griff durch die Hose nach seinem Schwanz, der immer noch steinhart und bereit stand, „der hatte für heute genug Spaß. Kein Grund, es gleich zu übertreiben.“

Aber Lena...“, sagte er flehend.

Nix aber. Komm, steh auf. Denk an Fußball oder so. Je schneller das Zelt in deiner Hose verschwunden ist, desto eher können wir zurück zu den anderen, und die frohe Botschaft verkünden, dass wir jetzt offiziell zusammen sind. Die werden Augen machen, glaubst du nicht? Schau, dass du dir keinen Tennisarm holst von den vielen High-Fives, die du bekommen wirst.

Ach noch was: Yasmin wird Lukas' Versöhnungsangebot annehmen, und zu ihm ins Zelt ziehen. Das heißt, ich muss jetzt ganz alleine und einsam in meinem großen Zelt schlafen. Das willst du doch nicht, oder? Siehst du. Ich zeige dir dann nachher, wo du dein Zeug hintun kannst.“

Mit hängendem Kopf trottete er hinter Lena her den Pfad zurück zum Campingplatz. Sein Hirn meinte sarkastisch 'siehste' zu seinem Schwanz, der immer noch nicht ganz verstanden zu haben schien, was hier gerade passiert war. Aber sein Herz tanzte Walzer mit sich selbst. Er war mit Lena zusammen, und alle Welt würde es wissen.


3) Morgen ist heute gestern

Alex hasste es, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Zum Glück genoss Lena es umso mehr, und so überließ er es ihr, und beschränkte sich darauf, einfach eng an sie geschmiegt schweigend zuzuhören, wie sie den anderen unverfroren und ohne rot zu werden die Geschichte vom Pferd auftischte, den großen romantischen Bullshit von dem Moment, als aus besten Freunden Liebende geworden waren. Und die anderen fraßen das. Die Mädchen hatten leuchtende Augen, die Jungs feierten ihn. Respekt für den Tapferen Bruder, der sich aus der Hölle der Friendzone befreit hatte. Zum Kotzen.

Lediglich Emre, sein bester Freund, hatte einen Teil des Bratens gerochen. „Ernsthaft? Du und Lena also?“, hatte er ihn gefragt, als er ihn auf dem Rückweg vom Klo abgepasst hatte, um einen Augenblick alleine mit ihm sprechen zu können. „Du weißt aber schon, dass sie dir das Herz brechen wird, oder? Das wird nie gut gehen. Das fliegt dir um die Ohren, spätestens, wenn wir wieder daheim sind. Du hättest wirklich Sofia nehmen sollen, als du die Chance hattest.“

Was für 'ne Chance denn bei Sofia? Außerdem ist sie doch dann abgehauen.“

Alex, manchmal erschüttert es mich zu sehen, wenn jemand so Schlaues wie du gleichzeitig so dumm sein kann. Wie auch immer: Lena ist nicht gut für dich. Das sage ich dir schon seit Jahren.“

Was soll ich machen, Emre? Ich liebe sie.“

Ach sind wir schon bei 'Liebe' angekommen, ja? Scheiße, Alex. Ihr Knackarsch hat dir vielleicht den Kopf verdreht, zusammen mit ihren herzallerliebsten blauen Augen. Aber ich sage dir eins: Tief drin macht diese Frau mir Angst. Und dir auch Alex. Das weiß ich.“

Gar nichts wusste er. Aber Unrecht hatte er trotzdem nicht.

So gegen Elf verkündete Lena, dass es Zeit wäre, ins Bett zu gehen. Erstaunlicherweise blieb das Wolfsgeheul aus, das diese Ansage an einem anderen Tag ausgelöst hätte. Zu sehr hatte Lenas Geschichte sie alle in den Bann gezogen.

Als er vom Zähneputzen zurück kam, versuchte Alex sich so unauffällig wie möglich in Lenas Zelt zu schleichen. Er wollte sich gerade bücken, um den Reißverschluss zu öffnen, da bemerkte er einen Schatten hinter sich. Er drehte sich um, und sah Lukas vor sich stehen. 

Danke, Mann“, sagte der. „Ich weiß nicht, was du zu Lena gesagt hast aber jedenfalls ist Yasmin wieder ganz die Alte, nachdem sie mit ihr gesprochen hatte. Und ich weiß zwar nicht wie, aber irgendwie hast du was damit zu tun.“

Ja, passt schon“, murmelte Alex, dem alles mehr als peinlich war.

Bist 'n Guter. Hier. Kannste vielleicht brauchen. Yassi und ich müssen eh mal ein paar Tage aussetzen.“

Verdutzt blickte Alex auf die drei Packungen Kondome in seiner Hand. 

Im Zelt begrüßte ihn Lena. Sie hatte seine und ihre Luftmatratzen zusammen gerückt, und mit Picknickdecken und den beiden Schlafsäcken ein einladendes gemütliches „Doppelbett“ improvisiert. Sie saß im Schneidersitz auf ihrer Matratze. Ihre Haare hatte sie irgendwie hochgesteckt, was ihren schönen Hals und das perfekte Kinn betonte. Alex musste trocken schlucken. Sie trug nur ein kurzes, dünnes Trägerhemdchen aus hellem, leicht durchscheinendem Stoff und ein paar karierte Shorts, die eben so kurz waren, wie die bei ihrem Spaziergang früher am Tag.

Ach kommst du auch mal?“, begrüßte sie ihn, „Was hast du denn da in der Hand? Zeig her!“

Hat mir Lukas gegeben“, entschuldigte sich Alex, als er den frostigen Blick sah, den Lena auf die Kondome in seiner Hand richtete.

Na, wie aufmerksam. Kannst du da drüben zu deinen Waschsachen legen, die werden wir nicht brauchen. Das Blöde an so einem Zelt ist nämlich, dass man draußen so ziemlich alles hört, wenn es drinnen ein bisschen lauter wird. Und jeder hier weiß doch, dass Lena ein anständiges Mädchen ist. Die wird sicher nicht gleich in der ersten Nacht mit ihrem neuen Freund schlafen. Außerdem habe ich dir doch gesagt, dass du für heute schon genug Spaß hattest.“

Nicht, dass es ihn überraschte, aber es in der Deutlichkeit aus ihrem Mund zu hören, hatte in etwa den selben Effekt auf seine Stimmung wie ein Eimer eiskaltes Wasser. Insbesondere nachdem ihr Aufzug einen Funken Hoffnung auf ein bisschen mehr erweckt hatte.

Aber wir können natürlich knutschen. Das ist soweit ich weiß auch ein erstes mal für dich, oder? Und glaub mir, das ist ziemlich schön.“

Sie klopfte auffordernd mit der Hand neben sich auf die Matratze. Die gleiche Geste wie vorhin auf der Lichtung.

Hey, vielleicht muntert dich ja das etwas auf, aber mit Lukas' Kondomen kannst du eh nichts anfangen. Nachdem was ich von Yasmin weiß, werden die dir etwas zu klein sein. Jetzt komm her, und küss deine neue Freundin.“

Es war ein umwerfendes erstes Mal. Lena zu küssen, ihre Nähe zu spüren, fühlte sich um Welten intimer an, als der etwas grobe Handjob unter der Dusche, und sogar inniger, als ihre anderen Lippen zu verwöhnen. Er konnte kaum genug davon bekommen. Auf der anderen Seite machte es ihn wahnsinnig an, und erlebte er zum dritten mal am selben Tag die Frustration einer schmerzhaften Erektion, für die keine Erleichterung in Sicht war.

Irgendwann legten sie sich dann hin. Sie dirigierte ihn auf die Seite mit dem Rücken zu ihr, und schmiegte sich dann an ihn. Vergrub ihr Gesicht in seinem Nacken, und sog seinen Duft ein. Mit der einen Hand umfasste sie seinen Bauch, und fuhr die Konturen seiner Bauch- und Brustmuskeln nach, mit der anderen fuhr sie ihm durch seine wundervoll weichen Haare. Er lag da, hatte die Augen geschlossen, und genoss einfach nur ihre Nähe und das wohlige Kribbeln ihrer streichelnden Hände. Es war fast, als würde er schweben.

Lena wartete derweil auf das Summen ihres iPhones. Lang konnte es nicht mehr dauern. Als er ins Zelt gekommen war, war es viertel nach Elf gewesen, dann hatten sie gut eine halbe Stunde lang intensiv geknutscht und jetzt lagen sie sicher seit zehn Minuten so da.

Da war es. Das Handy meldete per Vibrationsalarm zwölf Uhr Mitternacht. Lena ließ ihre Hand an Alex Körper weiter nach unten wandern. Er war immer noch hart und bereit, stellte sie zufrieden fest. Sie spürte, wie Alex unwillkürlich seine Muskeln anspannte.

Lena, das wird langsam fies“, murrte Alex.

Ach Alex, ein bisschen fies gehört bei mir halt dazu. Aber erinnerst du dich, was ich dir vorhin gesagt habe? Dass ich dich sehr glücklich machen kann, wenn du mich glücklich machst? Und auf der Lichtung hast du mich tatsächlich glücklich gemacht.“

Aber...“

Schhh, ich weiß, ich habe auch gesagt, dass du für heute genug Spaß hattest. Aber die gute Nachricht ist: mittlerweile war das gestern. Schau, es ist jetzt genau Null Uhr Null-Eins. Ich denke, es ist an der Zeit, dir so einen kleinen Vorgeschmack darauf zu geben, was dich bei mir erwartet, wenn du ein braver Junge warst. Aber wenn du lieber schlafen möchtest?“

Zur Antwort schob er sein Becken vor, ihrer Hand entgegen.

Na, nicht so stürmisch“, flüsterte sie ihm ins Ohr. „Es gibt ein paar Regeln. Erste Regel: Dreh dich um, leg dich auf den Rücken, und verschränke deine Hände hinter dem Kopf. Lass sie dort, die ganze Zeit. Das ist mein Spiel. Ich spiele, du lehnst dich zurück und genießt.“

Sobald er auf dem Rücken lag, griff sie nach dem Bund seiner Boxershorts, und zog sie genüsslich langsam herunter, bis er ganz nackt vor ihr lag. Bereits am Tag zuvor unter der Dusche hatte sie zufrieden festgestellt, dass er sich untenrum rasierte. Nicht, dass er damit gerechnet haben konnte, dass irgendjemand das zu sehen bekommen würde, aber vor einiger Zeit schon, als sie noch einfach nur befreundet waren, hatte sie ihm gegenüber mal erwähnt, dass es sich ihrer Ansicht nach für Jungs so gehörte. Und offenbar befolgte er ihren Rat. Das war eben Alex. Braver Junge.

Sein Teil stand immer noch, wenn auch nicht mehr ganz so massiv und pochend wie vorhin auf der Lichtung, als er sie geleckt hatte. Na, das würde sich schnell ändern lassen. Die beugte sich über ihn, und gab ihm einen sanften Kuss auf seinen flachen, gebräunten Bauch.

Sie griff nach seinem Schwanz, und bog ihn sanft weg von seinem Bauch. Dann wanderten ihre Lippen seinen Bauch küssend Zentimeter um Zentimeter hinunter zur Wurzel des Stammes, der bereits wieder seine volle Größe erreicht hatte, als sie dort angekommen war.

Zweite Regel: Keinen Mucks. Wenn du auch nur ein Geräusch von dir gibst, das man draußen hören könnte, ist die Show hier sofort vorbei.“

Alex bemühte sich, so tonlos wie möglich zu seufzen, als er spürte, wie ihre Zunge seine Hoden zu umspielen begann. Braver Junge. Normalerweise genoss sie es, wenn die Jungs ihre Bemühungen durch deutliche Reaktionen honorierten. In diesem Fall würden die Reaktionen eben ohne Geräusche ausreichen müssen. Tatsächlich reizte sie die Drohung, es abzubrechen, und der Druck, den das auf ihn ausüben musste, fast ebenso. Dazu kam, dass Alex' Sinne durch das lange Reizen und Necken bis ans äußerste sensibilisiert waren. Für ihn musste sich das wie ein mehrstündiges Vorspiel angefühlt haben.

Tatsächlich tropfte schon wieder Precum von seiner Eichel, kaum, dass sie ihm die Vorhaut zurück gezogen hatte. Lena leckte sich die Lippen. Langsam, ganz langsam küsste sie sich an der Unterseite seines prallen Schaftes nach oben. Und dann war der Moment da, als sie ihn endlich, ganz vorsichtig in ihren Mund gleiten ließ, und wieder hinaus.

Alex zitterte vor Lust. Aber er blieb leise. Das einzige, was von ihm zu hören war, war sein Atem, der jetzt zunehmend schneller ging.

Dritte Regel“, sagte sie, während sie langsam ihre Hand auf und ab bewegte, „Wenn du mir ohne Vorwarnung in den Mund spritzt, kannst du den Rest der Nacht draußen auf dem Boden schlafen! Beherrsche dich also besser, bis ich dir sage, dass es soweit ist!“

Nachdem das geklärt war, begann sie ernsthaft los zu legen. Sie umschloss mit den Lippen seine Eichel, und bewegte den Kopf sanft auf und ab. Gleichzeitig wiederholte sie mit der Hand die selbe Bewegung, aber etwas fester an seinem Schaft.

Alex wand sich unter ihr. Sie konnte sehen, wie sich seine Bauchmuskeln anspannten und wieder lockerten. Irgendwann begann er sein Becken vor und zurück zu bewegen, ihren liebkosenden Lippen entgegen. Und immer, wenn sie spürte, dass er kurz davor war, wenn sein Atem anfing zu keuchen, und sein Becken zu zucken, hielt sie inne, und zog ihren Kopf ein wenig zurück. Dann hielt sie ihn nur noch fest, sehr fest, und spielte mit der Zunge an der Unterseite der Eichel. Oh, die Frustration, um seinen Höhepunkt gebracht zu werden, war Alex anzuhören, obwohl er sich bemühte, keinen richtigen Laut von sich zu geben. Drei mal spielte sie dieses Spiel, und sie hätte schwören können, dass Alex' Atem beim dritten Mal fast wie ein Schluchzen geklungen hatte.

Er war wirklich der optimale Spielpartner. Sein Schwanz war ideal. Groß, gerade, glatt. Und er gab sich ihr hin, kostete es voll aus, und gab nie die Hoffnung auf. Sie hatte selten so viel Spaß empfunden bei einem Blowjob wie jetzt mit Alex.

So langsam hatte er sich wohl sein Happy End verdient, beschloss sie.

O.k., mein Großer. Jetzt darfst Du loslassen. Zeige mir, wie scharf ich dich mache. Jetzt.“

Damit nahm sie ihn wieder in den Mund, und begann ihre Hand schnell über die ganze Länge auf und ab zu reiben. Alex wand sich, spannte seine Muskeln an, seine Hoden begannen zu zucken, und zu tanzen, das war der Moment. Sie löste ihre Lippen von seiner Eichel, und begann sie stattdessen zu lecken wie eine Eistüte. Gleichzeitig pumpte ihre Hand jetzt etwas langsamer, aber dafür mit festerem Griff.

Belustigt sah sie zu, wie er sich zuckend auf seinen Bauch ergoss.



4) Lauch

Alex erwachte, als die Sonne aufging. Er war es nicht gewohnt, in den Ferien derart früh ins Bett zu gehen, dennoch war er nachdem Lena mit ihm fertig war, ziemlich schnell erschöpft, aber glücklich eingeschlafen. Er lag immer noch auf dem Rücken und Lena schlief eng an ihn angekuschelt auf der Seite. Sie hatte einen Arm um seine Brust gelegt, und ein Bein ruhte angewinkelt auf seinem Unterkörper. Das war aber nicht das Problem. Unangenehmer war, und das hatte ihn vermutlich geweckt, dass sie mit dem Oberkörper auf seinem linken Arm lag, der sich inzwischen doch leicht taub anfühlte. 


Aber sie schlief so friedlich, und sah im morgendlichen Licht wieder so süß und wie ein Engel aus, dass er sie auf keinen Fall wecken wollte. So sehr genoss er die Wärme ihres Körpers, und den Anblick ihrer golden schimmernden Haaren, den langen dunklen Wimpern und ihrer perfekten Stupsnase so nah vor seinen Augen. Die Sonne der Provence hatte ein paar Sommersprossen hervorgezaubert, rings um ihre Nase. Das war ihm vorher noch nie aufgefallen. Also biss er die Zähne zusammen, und versuchte den Druck auf seinem Oberarm so gut es ging zu ignorieren. 

Ganz schön verrückt, was gestern alles passiert war. Hätte ihm vorgestern jemand erzählt, dass er einen Tag später mit Lena zusammen sein würde, er hätte ihn für verrückt erklärt. Hätte die Person dann darauf bestanden, dass Lena sich vor ihm ausziehen, und sich von ihm lecken lassen würde, hätte er unterstellt, nicht nur verrückt, sondern auch krank im Kopf zu sein. Immerhin ging es um Lena... die tat sowas nicht. Hätte er zumindest geglaubt.

Aber nicht einmal in seinen wildesten Fantasien, denen er sich in einsamen Nächten hingab, hätte er es gewagt, sich vorzustellen, dass sie ihm einen blies. Die Vorstellung, dieses schöne, reine, so unschuldig wirkende Gesicht in irgendeinem direkten Zusammenhang mit seinem Schwanz zu sehen, wäre undenkbar gewesen. Und doch, gestern Abend, nein genaugenommen ja bereits heute vor dem Einschlafen, hatte er dabei zugesehen, wie sich diese Lippen um seinen Schwanz gelegt und ihn gelutscht hatten. Und das nicht etwa widerwillig oder verschämt. Sie hatte es genossen, und sie hatte ihm selbstbewusst direkt in die Augen geschaut dabei. 

Wahnsinn.

Und jetzt lag sie neben ihm, schlief so unschuldig, dass er sie sich viel eher als Hauptdarstellerin in einer Wollwaschmittel-mit-Extra-Weichspüler-Werbung vorstellen konnte, als die in seinem privaten Porno. Und er konnte sich nicht mal entscheiden, welche Lena ihm besser gefiel. Die, die ihm die größte Lust seines Lebens geschenkt hatte, oder jene, die jetzt an seine Brust gekuschelt friedlich schlief. Dass es in Wahrheit das selbe Mädchen war, an diesen Gedanken, musste er sich wirklich noch gewöhnen. 

Er wollte sie ewig so anschauen, wollte sie auf keinen Fall wecken, aber allmählich gab es neben seinem eingeschlafenen Arm noch ein drängenderes Problem. 

Sehr sanft streichelte er mit seiner freien Hand über ihren Kopf, strich die Haare aus ihrem Gesicht.

Was, Alex? Oh, wieviel Uhr...?“, murmelte sie schlaftrunken. „Wa? Kurz nach Sechs? Was ist eigentlich falsch bei dir?“

„Sorry, Lena, ich muss mal raus.“

Dann geh! Aber lass mich pennen, du Arsch.“

Sie drehte sich schmollend auf die andere Seite mit dem Rücken zu ihm. Dann griff sie ein überzähliges Kissen, und zog es sich über den Kopf, um sich vor der Sonne zu verstecken.

Super. Ein erstes gemeinsames Aufwachen als frisch verliebtes Paar hatte er sich anders vorgestellt. Aber 'anders' traf wohl auf vieles zu, was Lena und ihn anging.

Es war ganz schön kühl am frühen Morgen. Er griff sich seine Kapuzenjacke, und wanderte über den stillen Campingplatz in Richtung Toiletten. Dort angekommen, war es mit der Stille vorbei. Aus einer Kabine kamen die unverwechselbaren Geräusche von jemandem, der sich den gestrigen Abend in allen Einzelheiten nochmal durch den Kopf gehen ließ. Rückwärts. Insbesondere die flüssigen Bestandteile. Obwohl es ihn ekelte, beschloss Alex, nachdem er sich erleichtert hatte, kurz nachzusehen, ob vielleicht jemand Hilfe brauchte. Der Junge, der da kniete und die Schüssel umarmte, war vermutlich Paul. Er gehörte zu ihrer Gruppe, auch wenn Alex nicht so viel mit ihm zu tun hatte. 

Ey Paul, alles klar? Kann ich irgendwie helfen?“

Verpiss dich“, kam die Antwort. 

Sicher?“

Ey Alter, verpiss dich. Aber schnell.“

Alex zuckte die Schultern und ging zum Waschbecken, um die Hände zu waschen. Kein Grund, sich unnötig einzumischen. Wenn Paul nicht wollte, war das eben so. Er selbst sehnte sich nur noch zurück ins warme kuschelige Bett. 

Im Türrahmen des Klohauses stand Tarik. Er stand leicht schief und schien ebenso wie Paul einiges über den Durst getrunken zu haben. 

Ohne Alex anzusehen stiefelte der bullige, untersetzte Junge auf ihn zu, und rempelte ihn im Vorbeigehen demonstrativ mit der Schulter an.

Ey pass auf, wo du hinläufst“, lallte er. 

Alex schüttelte irritiert den Kopf.

Ich meins ernst. Pass auf!“ Dann drehte Tarik sich weg in Richtung Kabinen. „Paul, bist du hier? Ey Paul, Brudi, was machst du?“

Was war denn bei dem falsch? 

Wenn die Alte auf so'n Lauch steht, wär sie doch eh nix für dich!“, hörte er Tariks Stimme noch aus der Kabine.

Zurück im Zelt krabbelte Alex auf seine Matratze. Er legte sich Lena zugewandt auf die Seite. 

Da bisd ja wiedr.“ Sie rutschte ein Stück in seine Richtung, und schmiegte sich mit dem Rücken an ihn. Er legte seinen Arm um sie, darauf bedacht, es auf eine möglichst unverfängliche Art und Weise zu tun. Sie gab ein leicht unwilliges Geräusch von sich, packte seine Hand, und legte sie sich unter ihrem Shirt auf die nackte Brust. Dabei klammerte sie sich fest an seinen Arm und drückte ihn an sich. Gleichzeitig presste sie ihren Po hart gegen sein Becken. Dann gab sie noch ein wohlig zufriedenes Grunzen von sich und schlief wieder ein.

Alex hätte gerne auch noch ein wenig geschlafen. Aber da waren zwei Sachen, die ihn davon abhielten. Das eine war, er hatte ihren Duft in der Nase, spürte die Rundung ihrer Brust in der Hand, und ihren süßen Po in seinem Schoß. Das führte dazu, dass er schon wieder einen gewaltigen Boner hatte.

Das andere waren die Dinge, die ihm im Kopf herum gingen. Die Begegnung eben auf dem Klo. Er hatte noch nie Stress mit Tarik oder Paul gehabt. Man war zwar nicht befreundet, aber man ließ sich in Ruhe. 

Und dann erinnerte er sich, wie er gestern Abend zusammengezuckt war, als Lukas so plötzlich hinter ihm auftauchte. Alex hatte den ganzen Abend schon so ein ungutes Gefühl gehabt. Lukas hatte ihn erschreckt, auch wenn sich dann herausgestellt hatte, dass er es gut gemeint hatte. Auf seine Weise halt, etwas daneben war die Aktion schon gewesen. 

Aber so langsam dämmerte ihm, dass sich nicht nur das Verhältnis zwischen Lena und ihm grundlegend verändert hatte. Offenbar war es nicht allein seine und Lenas Privatsache, ob sie ein Paar waren. Vor allem in Lenas Fall nicht. War es das gewesen, was sie versucht hatte ihm zu sagen auf der Lichtung?

Verdammt, er war bisher immer gut damit gefahren, unter dem Radar zu bleiben, und sich aus den ganzen Teenie-Dramen heraus zu halten. Aber das ging jetzt nicht mehr. Als Lenas Freund stand er genauso im Fokus wie sie. Und was hatte sie noch gesagt? Über Typen, die die Freunde von hübschen Mädchen herausforderten, wenn sie sich ihnen überlegen fühlten? Er hatte ja mal sowas von überhaupt keine Lust, sich von so Neandertalern wie Tarik provozieren zu lassen. Oh Mann, worauf hatte er sich da eingelassen?

Und plötzlich konnte er auch besser verstehen, dass Lena und Flo den Leuten all die Jahre etwas vorgespielt hatten. Dass sie in der Öffentlichkeit so sehr darauf acht gab, was sich gehörte, was die Leute von ihr dachten. Bis hin zu der Tatsache, dass sie Angst davor hatte, dass jemand hätte hören können, was in ihrem Zelt mit ihrem Freund anstellte. 

Grad so, als ob man in das Britische Königshaus eingeheiratet hätte, dachte er bitter.

Irgendwann war er wohl doch noch mal eingenickt. 

Na auch schon wach?“, begrüßte sie ihn, als er die Augen aufschlug. Er lag mittlerweile wieder auf dem Rücken, und sie hatte es sich quer zu ihm mit ihrem Rücken an seinen Bauch gelehnt bequem gemacht. Sie strahlte ihn an und legte ihr iPhone zur Seite. 

Hab grad mit Yassi geschrieben, wir haben heute einiges vor. Wir machen eine kleine Fototour zu den Felsen. Und dann ein bisschen shoppen und auf einen Au Lait nach Toulon.“

Na, dann viel Spaß.“

Nix da, du kommst mit. Und Lukas und Marie auch. Marie wird die Fotos machen.“

Echt jetzt?“

Natürlich, ich will doch glücklich aussehen auf den Bildern. Und wie soll ich glücklich aussehen, wenn mein neuer Freund nicht an meiner Seite ist? Vor Allem, wie sieht das aus, wenn ich alleine mit Marie, Yasmin und Lukas unterwegs bin?“

Alex stöhnte genervt auf. Das konnte ja was werden. 

Na, übertreibe es mal nicht mit der Begeisterung. Das wird sicher ein netter Ausflug.“

Sie streichelte über seine Oberschenkel. 

Du freust dich doch, einen ganzen Tag mit mir zu verbringen, oder?“

Natürlich freute er sich. Es waren eher Lukas, Yasmin und Marie, auf deren Anwesenheit er gerne verzichtet hätte.

Jetzt hatte sie eine Hand unter den Bund seiner Shorts geschoben, und streichelte seinen unteren Bauch.

Ich jedenfalls“, flötete sie, „freue mich darauf, einen ganzen Tag mit dir zu verbringen.“ Sie strahlte ihn an. „Und mit ihm.“ Damit griff sie ihm unverblümt unter der Hose an den Schwanz, der bereits angefangen hatte, auf das Streicheln zu reagieren. 

Sie bewegte ihre Hand tastend den Schaft entlang, und stellte erfreut fest, dass er bereits wieder zu voller Größe und Härte angewachsen war, als sie vorne ankam.

Und schau, er freut sich auch schon darauf. Also Alex, keine Chance. Du bist überstimmt.“

Natürlich war er das. Sie hielt ihn unter der Hose weiter fest in der Hand, während sie sprach:

Also wirst du ein braver Junge sein, und deine Freundin und ihre Freunde begleiten. Du wirst ein Vorzeigefreund sein, stimmt's? Du willst doch, dass deine Freundin glücklich ist?“

Sie bewegte die Hand nun langsam. Er atmete hörbar aus, und schloss die Augen. 

Weil wenn ich glücklich bin, bist du es auch, oder?“

Er hob leicht sein Becken an, ihrer verwöhnenden Hand entgegen.

Und du weißt auch, was passieren wird, wenn du nicht brav bist.“

Ihre Hand hielt inne, und packte ihn hart, fast schmerzhaft an der Wurzel.

Au, Lena, was?“, stammelte er.

Was wird passieren, wenn du nicht brav bist?“

Alex dachte fieberhaft nach, was sie jetzt wohl hören wollte.

Ich bin brav, ich verspreche es.“

Das hoffe ich für dich, sonst müsste ich dich nämlich bestrafen.“

Alex erinnerte sich an die Episode unter der Dusche zurück. Er spürte seine Ohren rot werden.

Dann verstehen wir uns also, ja?“

Ja“, sagte er kleinlaut.

Ach, wie schön, wenn man sich so gut versteht.“

Ohne seinen Schwanz los zu lassen, beugte sie sich zu seinem Gesicht. 

Wir haben noch etwas Zeit, bis wir uns fertig machen müssen. Küss mich.“

Das ließ Alex sich nicht zweimal sagen. Lena presste ihm fordernd ihre Lippen auf den Mund. Er glaubte, gleich explodieren zu müssen, als ihre Zungenspitzen sich berührten. Und gleichzeitig hatte sie wieder angefangen, ihre Hand an seinem Schwanz auf und ab zu bewegen.

Wohlig ließ er sein Becken kreisen, um ihre verwöhnende Hand voll auszukosten.

Da wir uns gerade so gut verstehen, verstehst du ja sicher auch, dass wir uns das Finale für später aufheben werden, oder?“, flüsterte sie mit einem fast glaubhaft bedauernd klingenden Unterton in der Stimme. „Geh mal kalt duschen und dich anziehen. Und wehe, du machst es dir selbst! Das hier gehört mir, und nur ich darf damit spielen. Verstanden?“

Damit löste sie sich von ihm, und zog ihre Hand unter seiner Hose hervor. „Ach, und Haare waschen und rasieren wäre angebracht.“

Na, das versprach wirklich ein anstrengender Tag für ihn zu werden.


Wir nehmen dein Auto“, begrüßte sie ihn, als er von der Dusche zurück ins Zelt kam. „Da haben wir mehr Platz. Außerdem hat Marie ein paar neue Retro-Filter, die sie gerne ausprobieren möchte. Sie sagt, die Fotos sollen aussehen wie von vor 30 Jahren. Da passt deine Karre doch super als Motiv.“

Lena saß mit übergeschlagenen Beinen grinsend auf einem Campingstuhl. Sie drückte ihm einen Becher Kaffee in die Hand. Mit Zucker, aber ohne Milch, wie er ihn immer trank, stellte er erfreut fest. 

Außerdem müssen wir noch überlegen, was du anziehst. Ich hab mal deine Klamotten durchgeschaut, und dir zwei Kombinationen rausgelegt. Ach, und bei der Gelegenheit wollte ich dich noch fragen... Was ist das eigentlich? Und warum habe ich das noch nie an dir gesehen?“

Sie hielt seine Neopren-Shorts hoch. Er war nicht einmal überrascht, dass sie einfach ungefragt seine Klamotten durchgewühlt hatte. 

Das trag ich zum Surfen, wenn es etwas kälter ist.“

Nur wenns kälter ist? Schade. Das Teil ist hauteng, oder?

Muss es ja.“

Hmm, ich wette, das schaut mega-hot aus an dir. Bringt deine besonderen Qualitäten sicher gut zur Geltung. Selbst wenn es etwas kälter ist, vermute ich.“

Dieses mal hatte Alex den Griff in seinen Schritt erwartet. Sie fuhr mit der Handfläche die Kontur seines Schwanzes nach, die sich durch den dünnen Stoff der Bermudahose abzeichnete. Was natürlich dazu führte, dass die Form bald sehr deutlich zu sehen war. 

Er ließ sie gewähren. Er genoss ihre Berührung, war sich aber völlig im Klaren darüber, dass sie ihn nur neckte, und er vorerst keine Erlösung erwarten durfte. Aber so allmählich gewöhnte er sich daran. Da die erwartete Reaktion ausblieb, beschloss Lena offenbar den Einsatz zu erhöhen. 

Ich kann einfach nicht anders, wenn du in so provozierend dünnen Höschen herum läufst. Das müssen wir ändern.“

Sie zog ihm ohne großes Zeremoniell die Hose herunter. Sein Schwanz stand im rechten Winkel von seinem Körper ab. 

Siehst du, das meine ich. Wie soll ein Mädchen denn an etwas anderes denken, wenn sie ständig so ein Ding vor der Nase hat? Komm mal her zu mir“, wies sie ihn an. Sie griff wieder nach seiner Männlichkeit, und dirigierte ihn daran näher zu ihr. Sie saß immer noch vor ihm im Stuhl, so dass sie seinen jetzt wieder voll aufgerichteten Schwanz buchstäblich vor dem Gesicht hatte.

Ich hab euch noch gar nicht richtig 'guten Morgen' gesagt.“ 

Mit einer geübten Bewegung legte sie seine Eichel frei, und ließ sie direkt in ihren Mund gleiten. Er stöhnte überrascht auf, als er spürte, wie ihre Lippen seine Kuppe umschlossen. Dabei schaute sie ihm wie beim letzten mal direkt in die Augen, auch, als sie begann, den Kopf vor und zurück zu bewegen und ihre Lippen über sein empfindlichstes Teil glitten. Dann begann sie auch noch ganz sanft daran zu saugen.

Als sie spürte, dass er am ganzen Körper erschauerte, zog sie ihren Kopf zurück, und gab ihn mit einem leisen Plopp frei. 

Zu schade, dass wir jetzt dann gleich los müssen.“

Er hatte natürlich damit gerechnet, trotzdem hatte sie es wieder geschafft, ihm erst Hoffnung zu machen und ihn dann frustriert stehen zu lassen. Ob er sich daran jemals gewöhnen würde?

Ich finde, du solltest was anziehen, und zwar.... das hier. Ich denke, die Kombi müsste dir stehen.“

Folgsam drehte er sich um, und betrachtete die bereit gelegten Klamotten. weißes T-Shirt mit einer Sonne als Print, eine etwas enger geschnittene dunkelgraue Cargo-Hose, seine neuesten Vans, und als Krönung hatte sie sein altes verwaschen blaues Shirt in Hippie-Batik-Optik heraus gezogen. Das T-Shirt ging klar. Es war eines seiner Lieblingsteile, und er trug es so oft, dass es schon fast ein Markenzeichen für ihn war. Aber das Batik-Hemd?

Ernsthaft? Das alte Ding hier?“

Hmm, das wird gut aussehen mit deiner braunen Haut und den hellen Haaren. Bisschen in die Boho-Richtung. Müssen wir nur noch etwas aufhübschen. Aber keine Sorge, Marie hat ein Reisebügeleisen dabei.“

Ihr Ernst? Er hatte das Ding noch kein einziges mal gebügelt, seit er es in einem Second-Hand-Laden erstanden hatte. 

Es ist deine Show. Ich füge mich“, erwiderte er trotzdem lächelnd.

Gut. Dann stört es dich sicher auch nicht, dass ich möchte, dass du keine Boxershorts drunter ziehst heute. Tust du das für mich?“

Hattest du dich nicht vorhin beschwert, dass mein Ding nicht gut genug verpackt war?“, lachte er.

'Beschwert' würde ich das nicht nennen“, grinste sie zurück. 




5) Bossy Pants

Draußen am Auto warteten schon die anderen drei. Lukas begrüßte ihn mit einem High Five. Seine Haare waren an den Seiten und im Nacken frisch gestutzt und oben mit viel Gel zu einer Tolle aufgestellt. Und wenn nicht alles täuschte, hatte jemand die Spitzen frisch nachblondiert. Er trug eine verwaschene Jeans, deren Hosenbeine bis über die Knöchel hoch gekrempelt waren, ein ärmelfreies weißes Shirt und – Alex konnte sich ein Grinsen nur mühsam verkneifen – sein Sakko von der Schul-Abschiedsfeier über der Schulter. 

Offenbar war er ebenfalls von seiner Freundin durchgestyled worden. Da war er selbst ja noch vergleichsweise glimpflich davon gekommen.

Marie war derweil beschäftigt, ihren Kram in seinen Kofferraum zu laden. Was zum Geier schleppten die Mädchen alles mit? Zuletzt hatte Lena sogar noch eine ganze Reisetasche voller Klamotten neben Maries Alu-Boxen und -Koffer gepackt. 

Offenbar gab es da eine tiefe Felsen-Bucht, ein gutes Stück die Küste entlang, die als so etwas wie ein Geheimtipp einer Foto-Community galt. Marie hatte das entdeckt. Schwer zu erreichen, und deshalb, vor Allem so früh im Sommer, meist einsam - ein idealer Fotospot also. Marie versuchte auf ihrer Karten-App anhand einer Wegbeschreibung, die sie im Netz gefunden hatte, den Weg zu finden. Aber zunächst folgten sie einfach der A50 Richtung Marseille. 

Alex saß am Steuer, und Lukas wieder auf dem Beifahrersitz. Er hatte sein Samsung mit der Musikanlage verbunden, und spielte den DJ. 

Hier, das ist geil, das gefällt dir sicher! Der Beat ist echt nice“

Bässe wummerten durch das Auto, als Lukas das mittlerweile sechste Electro-Stück abspielte, das sich für Alex exakt gleich anhörte, wie die fünf Titel davor. Und wie so ziemlich 90% aller Electro-Stücke, die er kannte. Wenigstens blieb ihm heute der Ausflug ins tiefe, dunkle Tal des deutschen Gangster-Raps erspart, das er das letzte mal mit Lukas im Auto erdulden hatte müssen. Es waren die kleinen Dinge, für die man dankbar sein musste.

Lukas nickte demonstrativ im Takt, und schaute Alex dabei auffordernd an. Dann, als der Beat nach einem 08/15-Break wieder hochdrehte, formte sich sein Mund zu einem Duck-Face. Er hob den Arm, ballte die Faust, und als der Beat erwartungsgemäß für einen Takt aus, und dann in voller Intensität wieder einsetzte, fuchtelte er wild mit dem Arm herum.

So geil, oder Alex? Das ballert so hart!“

Jaja, das ballert hart, Lukas.“

Ich weiß nicht, wie man das nicht feiern kann. Aber ich finde es gut, dass du dich so auf die Straße konzentrierst, Digger. Was hörst du denn so für Musik?“

Andere“, erwiderte Alex.

Warte, ich hab ne Idee! Das hier ist geil.“

Lukas würgte den Track ab, und einen Moment später drang der nächste identische Beat aus den Boxen.

Das hier war auf dem besten Weg, eine wirklich lange Fahrt zu werden, dachte Alex.

Als sie sich dem Ziel näherten, übernahm Marie die Führung. Vom Rücksitz aus dirigierte sie Alex über einige kaum als solche erkennbare Straßen durch den Wald. 

Mach mal die Musik leiser, Lukas. Alex muss sich konzentrieren. 

Leiser, Lukas...

Noch leiser... 

Ah, so ist gut“, lobte sie Lukas, als der genervt die Musik ganz abschaltete.

Alex war froh, außerdem hatte Marie Recht. Tatsächlich folgten sie jetzt einer Schotterpiste, die ziemlich steil den Hang hinab führte, und an einigen Stellen stark zerfurcht war. Von wegen Retro-Bilder. Lena hatte vermutlich geahnt, was sie erwartete, und das ihrem heiß geliebten nagelneuen 1er-BMW nicht zumuten wollen.

Als sie dann schließlich an einem kleinen Parkplatz angekommen waren, musste Alex doch widerwillig zugeben, dass der Anblick atemberaubend war. Die Bucht mit ihrem türkisblauen Wasser fraß sich wie ein Fjord durch die hellen Kalksteinfelsen, die zu beiden Seiten steil und schroff aufragten. Am hinteren Ende der Bucht gab es einen kleinen Sandstrand mit fast weißem Sand. Am anderen Ende konnte man gerade noch so das offene Meer erahnen.

Kein Netz“, murmelte Lukas nur, den Blick auf sein Handy gerichtet.

Kaum waren sie ausgestiegen, übernahm Marie das Kommando. Zunächst suchte sie einen Platz im Schatten unter einem dicht belaubten Baum, zu dem die Jungs unter ihrer Aufsicht ihre Ausrüstung schleppten. Danach teilte sie den Ort in Zonen ein. Der Parkplatz rings um den Kombi wurde zum Umkleidebereich erklärt, und somit für die Jungs zwischen den Fotosessions tabu. Zuletzt maulte sie noch Lukas an, der für die Getränke zuständig gewesen war, und offenbar zu wenig Wasser, aber dafür mehrere Dosen Bier in die Kühlbox gepackt hatte.

Dann nahm sie sich die Mädchen vor.

Also sorry, Lena aber neben Yasmin schaust du blass aus. Da müssen wir nachher drüber. Sonst beschwerst du dich hinterher wieder und ich muss dich in Photoshop nachschminken wie beim letzten Mal. Heute machen wir das gleich!“ 

Sie ließ hörbar die Riegel eines nicht gerade kleinen Schminkkoffers aufschnappen.

Ich würde vorschlagen, wir machen erst einmal ein paar Strandfotos in den Kleidern erst nur von euch, dann mit den Jungs. Danach zum Abkühlen eine Runde Bade-Bilder und als Letztes vor der Mittagspause ein paar Boobie-Shots im Bikini. Also los, Ladys, umziehen. Hopp Hopp. Und ihr Jungs: geht woanders spielen. Aber bleibt am Vormittag auf der linken Seite der Bucht, damit ihr mir nicht ins Bild latscht!


 Vom Strand her klang das Kichern der Mädchen, und immer wieder Maries Stimme, die Anweisungen gab. Alex hatte sich einen ruhigen Platz im Schatten gesucht. Lukas war ihm gefolgt. 

„Gibt grad nix für uns zu tun, oder?“

Scheint so.“

Da Alex offenbar nicht an einer Unterhaltung interessiert war, schob sich Lukas seine EarPods ins Ohr. 

Schon lustig, dachte sich Alex, als er dem Treiben am Strand aus sicherer Entfernung zusah. Marie war sonst eher die Stille, Unauffällige in dem Trio. Normal gab Lena den Ton an, oder manchmal auch Yasmin. Aber heute hatte offenbar Marie das Sagen, und sie führte ein strenges Kommando. 

Tatsächlich wurde ihm bewusst, dass er von Marie so gut wie nichts wusste. Wenn Lena von ihren Freundinnen erzählt hatte, war es meistens um Yasmin gegangen. Yasmin schien seiner Meinung nach einen Hang zur Drama-Queen zu haben. 

Auf jeden Fall spielte sich Yasmin deutlich mehr in den Vordergrund. Und neben Lena war es für ein Mädchen vermutlich so schon schwer genug, gesehen zu werden. 

Lena. Sie fehlte ihm gerade. Alleine mit ihr hier an diesem Traumstrand, das hätte das Paradies sein können. Aber jetzt gerade schien sie ihm so unerreichbar wie früher. In ihrem leichten, hellen Sommerkleid sah sie aus wie eine Schauspielerin. Dazu kam auch noch, dass sie dank Maries Gesichtsbemalung irgendwie fremd wirkte. 

Normalerweise schminkte Lena sich nur ganz dezent. Sie war eine klassische Naturschönheit, und beschränkte sich darauf in den seltenen Fällen, wenn sie feiern gehen wollte oder so, die Augen leicht zu betonen.

Anders als Yasmin, die vermutlich jeden Morgen mehrere Stunden mit Spachtel und Farbroller vor dem Spiegel verbrachte. Ihr Gesicht glich meist einer Maske. Ob die vielen Schichten Farbe ihre Bewegung einschränkten, oder sie von Natur aus keine besonders ausdrucksstarke Mimik hatte, konnte er nicht sagen. Jedenfalls schien sie mit einer übereifrigen Gestik den fehlenden Ausdruck im Gesicht zu kompensieren. Wie sie gerade unten am Strand gegenüber Marie demonstrierte. Irgendetwas passte ihr nicht. Marie stand nur mit verschränkten Armen da, und starrte sie an.

Eigentlich war Yasmin ein bildhübsches Mädchen. Mit ihren vollen, dunkelbraunen Haaren und ihren mandelförmigen Augen in der selben Farbe war sie ein perfekter Kontrast zu Lena. 

Warum sie immer mehrere Lagen Aufheller benutzte, und in ihre schönen dunklen Haare blonde Strähnchen hatte färben lassen, erschloss sich Alex nicht. Insgesamt schien es ihm, als betriebe sie einen unglaublichen Aufwand dafür, letztlich genauso auszusehen wie gefühlt tausende anderer Mädchen zur Zeit.

Was so gesehen super zu Lukas passte, wenn man davon ausging, sein Frauengeschmack wäre ähnlich individuell wie sein Musikgeschmack. 

Marie war, wenn man sich die Mühe machte, sie mal genauer anzusehen, eigentlich ganz interessant. Er hatte keine Ahnung, welche Haarfarbe sie von Natur aus hatte, er war sich nur ziemlich sicher, dass es nicht dieses leuchtende Kupferrot war. Wobei rot schon passte zu ihrem eher blassen Teint, den Sommersprossen und den hellen Augen. Im Gegensatz zu den anderen beiden war ihr MakeUp weder dezent noch gleichmäßig maskenhaft. Sie mochte es knallig und pointiert. Auch heute trug sie einen leuchtend roten Lippenstift, viel schwarze Wimperntusche und einen bläulichen Lidschatten.

Und heute war sie die Chefin.


 Inzwischen waren Lukas und er zu den Mädchen an den Strand gerufen worden. Zeit für die Pärchenfotos. Sie sollten Hand in Hand mit ihrer jeweiligen Freundin am Strand entlang spazieren. 

Alex, komm mal her! Du glänzt!“ Marie sah vom Display ihrer Kamera auf. „Komm mit, da müssen wir pudern.“

Was?“, entgegnete er entsetzt.

Keine Widerrede!“ Sie wedelte mit einem Pinsel vor seinem Gesicht herum. „Warte, ich hab gleich den korrekten Farbton.“

Ich will dieses Zeug nicht im Gesicht haben!“ 

Er versuchte, dem Pinsel auszuweichen.

Lena! Dein Freund ist schon wieder bockig!“

Alex, stell dich nicht an, und lass Marie machen, sie weiß, was sie tut!“, ertönte Lenas Stimme.

Hör besser auf deine Freundin, wenn du weißt, was gut für dich ist.“

Alex verbiss sich eine Bemerkung, und kniff die Augen zusammen, als sie ihm die Stirn und die Wangen puderte.

Alex, aufrecht! Brust raus, Schultern nach hinten! Du gehst, als ob du einen Rollator brauchst“, rief sie ihm ein paar Minuten später zu.

Und Lukas, du bewegst dich wie ein Storch! O.k. ich weiß der Sand wird langsam heiß, aber nehmt euch ein Beispiel an euren Ladies! Je eher ihr fertig seid, desto eher können wir ne Runde ins Wasser!“

Da hört ihr es: Marie hat heute ihre Bossy Pants an.“


 Wenig später hatten sie die Tortur hinter sich gebracht. Marie hatte noch ein paar Fotos geschossen, als sie zu viert ins Wasser gegangen waren. Dann war sie nach gekommen. Jetzt tobten Marie, Lukas und Yasmin gemeinsam durch das Wasser. Alex hielt ein wenig Abstand. Von hinten schlangen sich Arme um seine Brust.

Und, wie findest du meinen neuen Bikini?“, fragte Lena.

Was sollte er sagen? Heiß? Nuttig? Er hatte ihn vorher, als sie ins Wasser gingen, schon ausgiebig bewundert. 

Das Weiß macht sich gut auf deiner brauen Haut“, versuchte er es diplomatisch.

Und wie findest du den Tanga? Zu gewagt?“

Von hinten überließ der Schnitt des Höschens tatsächlich wenig der Fantasie. Da hätte sie zum Eincremen jedenfalls nichts mehr zur Seite schieben brauchen.

Steht dir, du hast jedenfalls den Po dafür.“ 

Im Gegensatz zu Yassi meinst du? Sie wollte unbedingt den Gleichen haben.“

Das habe ich nicht gesagt, aber ja, bei ihr sitzt die Form weniger gut, sie ist irgendwie... breiter und... ähm flacher.“

Aha. Ich sehe, du hast dir den Hintern meiner Freundin ziemlich genau angesehen, hab ich Recht, du böser Junge?“ Inzwischen hatte sie sich eng an ihn geschmiegt.

Glaub mir, wenn ich dir sage, der einzige Po, der mich hier interessiert ist deiner.“

Hmmm, galant. Und, wie gut gefällt dir mein Po in dem Teil? Wollen mal sehen, ja?“

Alex hatte schon darauf gewartet. Trotzdem musste er ein Stöhnen unterdrücken, als ihre Hand an seinem Bauch hinunter fuhr. Das Wasser war zwar nicht gerade eisig, trotzdem fühlte sich die Wärme ihrer Hand unglaublich gut auf der Haut an, vor Allem, als sie ihm völlig ungeniert in die Hose fuhr und sich um seinen Schwanz legte, der natürlich wenige Augenblicke später parat stand. 

Oh, was haben wir denn da?“, fragte sie mit gespielter Überraschung. „Gilt das mir, oder Yasmins Arsch?“ Sie begann, ihre Hand zu bewegen, in der Art von der sie inzwischen wusste, dass sie ihm am Besten gefiel. Langsam, über die ganze Länge. Hmm?“

Du hast mir gefehlt“, sagte er nur, und legte seine Arme um sie. „Wann können wir zurück zum Campingplatz, und ein bisschen allein sein?“

Ach, so gerne ich jetzt ein paar Stunden Alleinzeit mit dir hätte, und natürlich mit ihm, muss das noch warten, fürchte ich. Wir haben heute schon noch ein bisschen was vor.“

Er grunzte widerwillig.

Und ich finde, wir sind gerade sehr unhöflich, uns so abzusondern. Komm, las uns mal zu den anderen gehen.“

Ohne ihre Hand von seinem Stück zu nehmen, drehte sie sich um und bewegte sich auf die anderen zu. Sie führte ihn wie an einer Leine hinter sich her.

Erst, als sie die Gruppe fast erreicht hatten, ließ sie ihn los. Lena wurde von den beiden anderen Mädchen freudig empfangen. Sie umarmten sich, und begannen Arm in Arm im Wasser herum zu hüpfen, dass die Gischt nur so spritzte.

Sie hatte ihre Sache mal wieder gut gemacht, dachte er bitter, als er spürte, dass seine Erektion immer noch nicht nachlassen wollte. Er versuchte sich auf etwas anderes zu konzentrieren, als auf die drei Paar Brüste, die gerade in ein paar Metern Entfernung auf und ab wippten. Er schloss die Augen.

Woran denkst du gerade?“, fragte Lukas.

An Fußball“, entgegnete Alex wahrheitsgemäß.

Echt? Was ist dein Lieblingsclub? Bayern schon wieder Meister dieses Jahr, was? Naja, Lewandowski war auch echt der Hammer die Saison!“

Lukas schien froh, endlich ein Thema gefunden zu haben, und es folgte ein langer Monolog, dem Alex kaum folgen konnte.

Ist dieses Jahr nicht Frauen-WM?“, fragte Alex in einer Atempause. 

Was? Kann sein. Ach da spielt doch diese eine Blonde für Deutschland. Die ist ja auch mal ein heißes Gerät! Aber da finde ich Beach Volleyball besser zum Anschauen. In den knappen Bikinis. Und wenn sie sich dann gegenseitig auf den Arsch klatschen. Fast wie Porno, oder?“

Weiß nicht, ich schaue keine Pornos. Und Fußball eigentlich auch nicht.“

Wenigstens hatte die kurze Unterhaltung mit Lukas geholfen, seine unter der Wasserlinie befindlichen Probleme abklingen zu lassen.


 Bei dem letzten Programmpunkt vor der Mittagspause, den Boobie-Shots, wie Marie es nannte, wurden die Jungs wieder fortgeschickt. Lena und Yasmin lagen nebeneinander auf dem Rücken am Strand, und Marie kauerte bei deren Köpfen, und versuchte, das beste Licht und den besten Winkel zu finden, wie sich die braungebrannten Wölbungen vor dem blauen Meer als Hintergrund in Szene setzen ließen.

Zack, war er wieder abgemeldet. Marie, Lena und Yasmin kicherten und gackerten. Offenbar hatten sie Spaß. Er kam sich nicht das erste mal heute überflüssig und deplatziert vor.

Welche von den drei hat die Besten, denkst du?“, fragte Lukas. „Klar, Yasmin hat die Größten. Und Lenas sind echt perfekt geformt. Aber Maries sind auch nicht schlecht, oder?“

Lukas, nichts für ungut, aber ich denke nicht, dass ich über Brüste reden will. Und schon gar nicht über die von meiner Freundin oder deren Freundinnen.“

O.k., verstehe ich. Ich mein ja bloß. Fällt einem halt so auf. Alex? Bist du noch da, oder denkst du schon wieder an Frauenfußball?“

Ja, sowas in der Art.“

Na dann stör ich dich mal nicht weiter.“ Lukas stand auf, und schlenderte betont lässig mit den Händen in den Hosentaschen in Richtung Parkplatz. Auf dem Weg kickte er einen Stein vor sich her, der Alex' Auto schlussendlich nur um Haaresbreite verfehlte.

Alex' Gedanken kehrten zu dem Thema zurück, das ihn am frühen Morgen schon beschäftigt hatte. Es war klar, er war bis über beide Ohren verliebt in Lena. Jetzt, wo es real war, hatte er seinen Gefühlen freien Lauf gelassen und alle Dämme waren gebrochen. Dass sie wirklich ein Paar waren, das war die Erfüllung eines Traumes. Die Realität aber bedeutete, dass sich damit viele Dinge veränderten. Jetzt musste er Zeit mit ihren langweiligen Freunden verbringen anstatt mit seinen Freunden zu surfen. Die halbe Jahrgangsstufe hasste ihn außerdem. Warum war alles immer nur so kompliziert, sobald Liebe ins Spiel kam?


 Mittagspause. Inzwischen war es ziemlich heiß geworden. Lena und Yasmin hatten sich wieder ihre Sommerkleider drüber gezogen. Man versammelte sich rings um das Auto auf dem schattigen Parkplatz.

Na toll, wir haben fast nichts mehr zu trinken“, beschwerte sich Yasmin. 

Ach, fragt Lukas, der hat genug Bier für alle mit gebracht“, warf Alex gehässig ein. 

Yasmin warf Lukas einen wütenden Blick zu. Lukas warf Alex einen wütenden Blick zu. Lenas Blick, den sie erst Alex, dann Yasmin und schließlich Lukas zuwarf, war schwerer zu deuten.

O.k. In dem Fall werden mein Schatz und ich eine kleine Tour machen. Ich habe im letzten Ort an der Straße oben eine Épicerie gesehen. Wir besorgen ein paar kalte Getränke und was zu essen“, schlug sie dann vor.

Gute Idee“, bestätigte Yasmin.


Der Kombi quälte sich die Schotterpiste den Berg hinauf. Alex konzentrierte sich aufs Fahren. Trotzdem fiel ihm auf, dass Lena ungewohnt still war neben ihm.

Alex, da vorne an der Serpentine geht ein Waldweg ab, könntest du da bitte mal kurz anhalten?“, fragte sie ruhig.

Noch ein Stückchen weiter in den Wald. Hier ist gut.“

Alex stellte den Motor ab. Es war still hier, die Bäume warfen einen grünen Schatten. Die Straße war nicht mehr zu sehen.

Sag mal, was bildest du dir eigentlich ein, Freundchen?“, zischte Lena. Alex zuckte zusammen, als sie sich zu ihm umdrehte. Er war sich sicher, dass er sie noch nie so sauer gesehen hatte.


 Lena gab sich nun nicht länger Mühe, ihre Wut zu verbergen, die schon vor einigen Stunden in ihr zu kochen begonnen hatte, und immer heißer und heißer geworden war.

Das sind meine Freunde, Alex! Da kann ich ja wohl erwarten, dass du sie entsprechend behandelst. Stattdessen zickst du Yasmin an, bist Marie gegenüber bockig, und behandelst Lukas von oben herab. Ich muss mich fragen lassen, ob ich meinen Freund nicht im Griff hätte! Ich! Und das Schlimmste: Du stachelst auch noch Lukas an, selbst bockig zu werden, hat mir Yasmin erzählt.“

Aber Lukas...“, versuchte Alex, sich raus zu reden.

Ja, ich weiß, der Lukas ist nicht der hellste Stern am Firmament, aber meine Güte, Yasmin findet ihn gut, und ganz ehrlich: wenigstens bemüht er sich, dir gegenüber nett zu sein. Sei mal froh, dass es Lukas ist. Der Typ, den sie vorher hatte, hätte dir schon längst ne Faust gegeben für dein Verhalten.“

Sie bemerkte, dass Alex wieder rote Ohren bekam. Er schien in seinem Sitz zu schrumpfen.

Wirklich, ich bin stinksauer auf dich. Ich bekomme echt schon Kopfschmerzen deinetwegen! Ich wollte einfach nur einen schönen Tag haben, zusammen mit den Menschen, die mir wichtig sind. Wollte einfach nur, dass sich alle verstehen und Spaß zusammen haben, aber du machst mit deiner Laune alles kaputt. Seit wir ins Auto gestiegen sind, führst du dich auf, als ob die Welt sich nur um dich dreht. Du musst meine Freunde ja nicht mögen, aber denke mal daran, dass ich sie mag, und behandle sie entsprechend, ja? Weil sonst wird das mit uns nämlich nichts, hast du verstanden? Ich hab dich echt lieb, und würde dich gerne behalten, aber wenn du dich in mein Leben hier schon nicht zumindest ein bisschen einfügen kannst, wie soll das dann später, zuhause funktionieren? Ich will einen Mann an meiner Seite, kein trotziges Kleinkind!“

Es tut mir leid, Lena, wirklich.“

Das hoffe ich. Und ich werde jetzt dafür sorgen, dass du es auch nicht so schnell vergisst.“

Sie griff nach hinten, zur Rückbank, nach ihrer Reisetasche, die sie dort abgelegt hatte. Als sie die Hand einen Augenblick später wieder hervorzog, hielt sie eine ihm wohlbekannte schwarze Haarbürste. Shit.

O.k., Alex, erinnerst du dich, was wir heute morgen besprochen haben? Was habe ich gesagt, passiert, wenn du nicht brav bist?“

Alex spürte einen Kloß im Hals.

Beantworte meine Frage. Was habe ich gesagt, wird passieren?“

Alex starrte sie nur entgeistert an.

Falls du es vergessen haben solltest, helfe ich dir auf die Sprünge! Ich habe gesagt, ich werde dich bestrafen, wenn du nicht brav bist. Also was werde ich tun? Los, Alex. Sag es.“

Duwirstmichbestrafen“, murmelte er

Wie bitte, ich habe dich nicht verstanden. Kannst du es vielleicht nochmal etwas deutlicher sagen?“

Du wirst mich bestrafen.“

Richtig. Das werde ich. Und zwar jetzt. Bringen wir es hinter uns.“

Aber Lena...“

Kein Aber mehr!“

Sie öffnete die Beifahrertür, stieg aus und schob ihren Sitz ganz nach vorne. Das Gleiche machte sie mit dem Fahrersitz, nachdem Alex ausgestiegen war.

Dann nahm sie auf der Rückbank Platz, und winkte Alex zu sich.

So, unartige Jungs, die nicht brav sind, werden übers Knie gelegt, hast du verstanden? Also los! Rüber mit dir.“

Alex zögerte einen Moment, dann kletterte er zu ihr auf die Rückbank, und nahm die gewünschte Postion ein.

Was soll das werden, Alex?“

„Was, was meinst du?“

Wenn ich dir den Arsch versohle, dann den Nackten, klar? Außerdem will ich nicht, dass deine nasse Badehose mir das Kleid versaut. Also noch mal hoch, Hose runter, und dann wieder hinlegen.“

Alex erhob sich, und zog folgsam seine Badeshorts herunter. Lena konnte sehen, dass er mit zwiespältigen Gefühlen zu kämpfen hatte. Sein Penis war schon wieder halb erigiert.

Was ist das denn, Freundchen?“, frage sie streng. Sie griff nach ihm, um zu demonstrieren, was sie meinte. Mit der anderen Hand zog sie den Saum ihres Kleides hoch und raffte es bis zur Taille. „Zur Sicherheit“, sagte sie. Alex starrte auf ihre nackten Oberschenkel. Und den nackten Rest. Offenbar hatte sie das nasse Bikinihöschen aus- aber kein anderes angezogen. 

Sie dirigierte ihn an seinem zunehmend härter werdenden Schwanz in Position. Das Teil selbst klemmte sie sich zwischen die Schenkel, als Alex auf ihrem Schoß zu liegen kam. Es war schmeichelhaft, wie er immer sofort auf ihre Nähe reagierte, aber jetzt gerade hatte sie keinen Nerv dafür. Wenn sie mit ihm fertig war, würde sich das eh erledigt haben. Dieses mal würde er seine Lektion lernen. 

Sie hob den Arm und ließ dann die Haarbürste mit der glatten Seite klatschend auf seinen nackten Hintern herab sausen. Dieses Mal war es kein neckisches Spiel, um ihre Dominanz zu demonstrieren. Nein, das hier war eine Strafe, und das würde er spüren. 

Alex begann zu zappeln, als die Haarbürste in immer schnellerem Takt auf seinen schutzlosen Hintern knallte. Eigentlich hatte sie mit mehr Widerstand gerechnet. Oder zumindest Widerspruch. Aber er lag da, und nahm es hin. Offenbar hatte er wirklich ein schlechtes Gewissen.

Nach einigen Minuten, in denen die Haarbürste unerbittlich ihren Tanz fortsetzte, fing er an zu wimmern, und schließlich zu schluchzen. „Es... tut mir... leid!“, wiederholte er immer und immer wieder. Sein Penis hing mittlerweile schlaff zwischen ihren Beinen herab. Als das Zappeln in Strampeln überging, legte sie ein Bein über seine Oberschenkel, und klemmte seinen Körper zwischen ihren durchtrainierten Schenkeln ein, ohne einmal aus dem Takt zu kommen. 

Mittlerweile war der komplette Hintern tief rot. Sie hatte nicht mitgezählt, aber so langsam wurde ihr Arm müde. Und sie merkte, dass ihre Wut verraucht war. Dafür breitete sich ein anderes Gefühl in ihrem Bauch aus. Ein warmes Gefühl. Ein warmes, feuchtes Gefühl. Sie hoffte, dass sie nicht bereits auf Alex' Rücksitz tropfte.

Verstehen wir uns jetzt?“

Lena, bitte, es tut mir so leid.“

"Gut." Sie legte die Haarbürste auf den Beifahrersitz und versetzte ihm noch einen herzhaften Klatscher mit der Hand auf jede Pobacke.

Ich vergebe dir. Aber sei jetzt besser brav den Rest vom Tag!“

Es tut mir leid, dass ich dich in so eine blöde Situation gebracht habe“, schniefte er.

Schon gut, jetzt ist es vorbei.“

Nein, Lena, es ist nicht vorbei. Lass mich dir zeigen, wie leid es mir tut, und dass ich alles mache, damit du glücklich bist.“

Hmm, was meinst du?“, fragte sie sichtlich überrascht von dieser Wendung.

Lass uns die Rücksitze umklappen, und leg dich auf den Rücken, dann zeige ich es dir.“ War das wirklich ihr Alex? Na, aber das ließ sie sich nicht zweimal sagen. Tatsächlich mochte sie es, wenn Jungs Initiative zeigten. Das hieß, dass sie begehrt wurde.

Kaum hatte sie sich auf den Rücken gelegt, spürte sie Alex heißen Atem auf ihrem Bauch. 

Eines musste man ihm lassen, er war ein guter Schüler, mit einer schnellen Auffassungsgabe und einer steilen Lernkurve. Er ließ sich gerade so viel Zeit wie nötig, um zur Sache zu kommen. Sie stöhnte auf, als seine Zunge die richtige Stelle erreichte. Und dann ließ er sie kreisen, wie sie es ihm gezeigt hatte. Aber er hatte es heute auch leicht. Er konnte das nicht wissen, aber ihm den Hintern zu versohlen, so wie eben, und danach seine Hingabe zu spüren, da gab es kaum etwas, was sie in vergleichbarem Maße erregte. Gerne hätte sie ihn jetzt richtig in sich gespürt. Aber dafür war die Zeit noch nicht gekommen. Und es hätte die Situation verfälscht. Sie dachte kurz nach, ob sie ihn bitten sollte, wenigstens einen oder zwei Finger einzuführen, aber diese Überlegung kam zu einem schnellen Ende, als Alex seine Arme ausstreckte, und nach ihren Brüsten griff. Dieses mal war er besser positioniert, und es gelang ihm, sie bequem zu erreichen.

Die Mischung aus seiner eifrigen Zunge, dem Spanking als Vorspiel, sowie dem sanften Druck, den seine Finger jetzt auf ihre harten Warzen ausübten, brachten sie schnell und sicher über die Schwelle. Sie stöhnte lustvoll, im Wissen, dass sie hier niemand hören konnte. Sie presste Alex' Kopf in ihren Schoß, bis sie erschöpft zusammensackte.

Mann, Alex, woher wusstest du, dass ich genau das gebraucht habe? Meine Kopfschmerzen sind wie weg geblasen!“

Sie schaute zu ihm herunter. Er hatte sich auf die Seite gedreht, und grinste sie etwas verlegen an.

Und wie ich sehe, steht er dir wieder! Naja, ich nehme an, die Ursache für dein Verhalten war wohl wie so oft überschüssiges Testosteron. Ich denke, dem kann zum Glück abgeholfen werden. Leg dich hin.“

Eigentlich mochte sie es ja, ihn hinzuhalten, es raus zu zögern. Aber jetzt waren sie schon länger hier als geplant, und es würde Marie und Yasmin wohl kaum schwer fallen, zu erraten, was sie aufgehalten hatten. Auch wenn sie natürlich keine Ahnung von den Details hatten, würde ihre Vermutung schon in ungefähr die richtige Richtung gehen.

Insofern stand ihm wohl eine weitere Überraschung bevor. Sie griff nach seinem harten Schwanz, und begann sofort, ihn schnell und kräftig zu reiben. Er stöhnte überrascht auf. Es dauerte keine zwei Minuten, bis er keuchend kam.

Ja, so schnell kann es gehen. Weißt du, ich glaube, ich sollte das in Zukunft immer machen, bevor wir unter Menschen gehen. Männer sind einfach sozialverträglicher, wenn sie nicht so unter Druck stehen.“



  Auf dem Rückweg vom Laden hinunter zum Meer, war bereits alle schlechte Stimmung verflogen. Er schämte sich nur ein bisschen. Sie hatte Recht gehabt. Tatsächlich war er so damit beschäftigt gewesen, Lukas nicht mögen zu wollen, dass er gar nicht daran gedacht hatte, dass für ihn die Situation vermutlich genauso blöd war wie für ihn.

Weißt du, ich hab ja nix gegen Lukas, ich weiß nur einfach nicht, was ich mit ihm reden soll.“

Hmm, ihr habt aber doch viele Gemeinsamkeiten.“

Was? Er redet über Musik, oder eher das, was er für Musik hält, über Autos, Fußball und über Ti... ähm Frauen. Da finde ich echt keine Schnittpunkte.“

Wirklich? Ich sehe da eine ganz wichtige Gemeinsamkeit: Ihr seid beide mit einer tollen, wunderschönen Frau mit sehr hohen Ansprüchen zusammen, die ihr eigentlich gar nicht verdient habt“, lachte sie. 

Für dich gilt das vermutlich, aber für Yasmin?“

Vorsicht, Alex, dünnes Eis. Aber tatsächlich ist er viel ärmer dran als du.“

Na, auf jeden Fall. Ich bin schließlich mit dir zusammen!“

Richtig. Und ich habe im Gegensatz zu Yasmin einen Weg gefunden, damit umzugehen, wenn ich sauer auf dich bin. Da solltest du glücklich sein.“

Alex rutschte unbewusst auf seinem Sitz herum. Sein Hintern brannte immer noch in einem dumpfen Schmerz. 

Ich soll glücklich sein, dass meine Freundin mir den Hintern versohlt?“, fragte er.

Na, aber hallo. Denn das ist meine Art, dir auf liebevolle, fürsorgliche Weise zu zeigen, dass du eine Grenze übertreten hast. Aber danach ist die Sache aus der Welt und alles ist wieder gut. Außer deinen Sitzbeschwerden vielleicht, aber die werden morgen, spätestens übermorgen auch weg sein.

Yasmin hingegen schmollt in so einem Fall. Wenns sein muss, tagelang. Yasmin kann wirklich nachtragend sein, und einen Groll über lange Zeit auf kleiner Flamme köcheln lassen. Sie hat passiv aggressiv quasi erfunden. Und in der Zeit muss er zu Kreuze kriechen. Ununterbrochen. Glaub mir, mit Lukas willst du nicht tauschen.“

Von der Seite hatte er es noch nie gesehen. Aber es stimmte schon. Vor nicht einmal 20 Minuten war Lena noch stocksauer auf ihn gewesen, und jetzt, redeten sie schon wieder ganz normal miteinander. Er beschloss, Lukas eine Chance zu geben. Ach, was sollte es, er beschloss dem ganzen Tag noch eine Chance zu geben.


 „Lukas, lass uns mal ein paar Meter zusammen den Weg da gehen“, sprach er ihn an, als die Mädchen nach der Pause ihre Fotosession fortzusetzen begannen.

Hm, was willst du, Alex?“

O.k., puh, also Lena hat mir gerade gehörig die Meinung gesagt, dass ich mich assig verhalten habe, und naja... sie hatte Recht. Deshalb wollte ich mich bei dir entschuldigen.“

Du also auch, ja? Traut man Lena gar nicht zu, wenn man sie nicht kennt, hmm? Was glaubst du, hab ich mir vorhin von Yasmin anhören dürfen, als ihr weg wart?“

Er griff in die Kühlbox. 

Bierchen?“

Klar, warum nicht?“

Weißt du, was das Schlimmste ist, Alex? Dass man immer Angst hat, irgendwas falsch zu machen, und dann kommt einer her, der es besser macht, und nimmt sie dir weg."

Mittlerweile waren sie ein paar 100 Meter weit dem schmalen Wanderweg die Klippen hoch gefolgt. Lukas schien sich zu entspannen.

"Yasmin ist wirklich ne tolle Frau. Aber auch echt fordernd. Und dann macht man irgendwas falsch, und weiß manchmal noch nicht mal was, und dann schaut sie einen mit diesem Blick an! Geht dir das auch so? Ich mein Lena ist ja auch auf so eine einschüchternde Art hübsch. Und du musst das mal beobachten. So wie ich Angst hab vor Dem Blick von Yasmin, so haben Yasmin und Marie Angst vor Dem Blick von Lena.“

Ich kenne den Blick, den du meinst“, sagte Alex. Unterbewusst rieb er sich den Hintern. Dann dachte er an das, was seine Freundin ihm vorher über Yasmins Schmollen erzählt hatte. 

Wenigstens ist Lena sehr offen und direkt, wenn ihr etwas nicht passt.“

Hmmm, das kann ich mir sogar vorstellen bei ihr. Schon krass, oder? Manchmal hab ich echt schon daran gedacht, hinzuschmeißen. Aber dann schauen sie dich wieder mit diesem Anderen Blick an, und du schmilzt dahin wie ein Stück Butter, hab ich Recht? Ich sags dir, das sind Hexen! Und ich sag dir noch was: deine ist die Oberhexe. Mein Respekt, Alter, dass du dich das getraut hast.“

Ehrlich gesagt, ich habe es mir nicht getraut. Vergiss einfach, was Lena rum erzählt hat. Das war ihre Initiative, und naja, sie kann recht überzeugend sein.“

Ha, das glaub ich dir aufs Wort. Wenn so ein Mädchen wie Yasmin oder Lena sagt, dass sie dich will, dann denkst du nicht mehr mit dem Kopf, oder? Das ist so ein krasses Gefühl, wie wenn deine Mannschaft den Pokal holt, und du hast das entscheidende Tor geschossen. Ich glaub, keine Droge der Welt macht dich so high, wie wenn ein 10-er-Mädchen dir sagt, dass sie in dich verliebt ist.“

10-ner?“, fragte Alex irritiert.

Na du weißt schon: 10 von 10 Kerlen würden, wenn sie dürften.“

Oh, o.k., das ist... schon ein bisschen sexistisch, oder?“

Ach, als ob Mädchen nicht genau so wären. Yassi hält dich übrigens für ne 5.“

Alex schaute Lukas irritiert an.

Ey, sie ist wählerisch, bei ihr hat noch niemand mehr als eine 7 bekommen. Selbst Channing Tatum nicht.“

Wer?“

Na, der Typ aus Magic Mike.“

Ach, der“, entgegnete Alex verwirrt. Er hatte noch nie von dem Mann gehört.

Das Blöde ist aber, wenn deine Freundin eine 9 oder 10 ist, dann schauen auch 90 bis 100 % der Typen ihr nach. Starren sie ständig an. Und ich finde es mega creepy, wenn alle die Frau angaffen, mit der du unterwegs bist.

Und weißt du, was vielleicht noch schlimmer ist? Wenn die Typen dich dann so hasserfüllt anschauen, und du weißt, sie warten nur darauf, dass du auf die Fresse fällst, und den Weg frei machst. Falls du weißt, was ich meine.“

Ja, Lukas, das weiß ich tatsächlich.“

Du merkst es auch schon, oder? So ein Mädchen hat man nie für sich alleine.“

Alex seufzte tief. „Da sagst du was.“

Aber weißt du was, Alex?“

Was?“

Ach nix. Ist nur so... immer als einziger Kerl mit drei Mädchen unterwegs zu sein... na ja. Ich finds jedenfalls cool, dass wir mal richtig reden konnten.“

Zu seiner Überraschung stellte Alex fest, dass er Lukas da zustimmen konnte. Beste Freunde würden sie vermutlich nie werden, dazu gab es zu viel an ihm, das ihn nervte. Aber zumindest gab es eine Ebene, auf der man miteinander klar kommen konnte.

Es war komisch, aber diese Erkenntnis half ihm, die ganze Situation in einem anderen Licht zu sehen. Er hatte sich gegen seine Vorbehalte darauf eingelassen, Lukas etwas besser kennen zu lernen, und war positiv überrascht worden. Das half ihm, auch dem Rest eine Chance zu geben. Zu seiner Verblüffung musste er dann fest stellen, dass ihm, als er sich erst einmal darauf eingelassen hatte, das Posing für die Fotos sogar richtig Spaß machte. Das sah man den Bildern später auch an. Das beste Foto, da waren sich alle einig, war eines, das zufällig entstanden war, und nicht gestellt. Alex hatte Lena in einem ruhigen Moment von hinten umarmt, und Lena hatte sich gegen ihn gelehnt, und lächelnd zu ihm aufgesehen. Marie hatte einfach draufgehalten und abgedrückt. Es hatte sich ganz natürlich angefühlt. Da wusste Alex natürlich noch nicht, was dieses Bild für Folgen haben würde. Das und das andere.


 Im Verlauf des Tages wurde es zunehmend heißer, und so beschlossen sie, den Abstecher nach Toulon ausfallen zu lassen und stattdessen direkt zum Campingplatz zurück zu fahren. Alex gefiel dieser Vorschlag, auch die anderen waren nicht unglücklich darüber, außer Marie.

Na toll. Wir wollten schließlich noch ins Starbucks dort!“

Einen Kaffee kannst du dir doch auch am Campingplatz holen“, warf Lukas ein.

Es geht mir nicht um einen Kaffee, Du Spack. Ich brauche ein gescheites WLAN, um die Pics hochzuladen.“

WLAN gibt's auch am Campingplatz“, sagte Lena.

Danke, Frau IT-Spezialistin. Ja klar! Als ob ich bei der Holzleitung da heute noch irgendwas gebacken kriegen würde!“, schimpfte Marie.

Zur Not fahren wir morgen nach Toulon. Yassi hat schon voll die Kopfschmerzen von der Hitze. Lass uns einfach zum Campingplatz fahren, und ausruhen.“

Ich hab ihr gesagt, sie soll sich einen Hut aufsetzen in der Sonne mit ihren dunklen Haaren! Aber 'neee, ich bin doch keine Ooooma! Ich setz mir doch keinen Huuuut auf!' Echt mal. Die Diva hat Kopfweh, der Hippie sowieso keinen Bock, der Bierkönig wie immer keinen Plan, aber alle wollen sie heim. Nur, was ich will, interessiert keinen. Danke für gar nichts.“

Alex warf einen besorgten Blick zu Lena in den Rückspiegel. Da sah er ihn zum ersten mal Den Blick, von dem Lukas gesprochen hatte. Und was war er froh, dass der Marie galt und nicht ihm.

Alex, wir fahren zurück zum Campingplatz. Wir müssen uns glaube ich alle mal dringend abkühlen“, sagte Lena ganz ruhig.

Niemand erhob mehr Einwände.




6) Holy Moly

Als sie am Nachmittag zurück zum Campingplatz kamen, war es immer noch sehr heiß. Alex wollte nur noch ins Wasser, und sich abkühlen.

Geh ohne mich schwimmen, Alex. Yasmin hat Redebedarf. Wir machen einen Spaziergang“, antwortete Lena auf seinen Vorschlag, ihn zu begleiten. 

Also ging Alex seinen Freund Emre suchen. Der hatte es sich mit ein paar anderen Jungs aus seinem Freundeskreis bei den Zelten gemütlich gemacht. Sie hatten ein Schlauchboot und mehrere aufblasbare Baby-Planschbecken aus dem nahegelegenen Supermarkt mit Wasser gefüllt, und benutzten diese als improvisierte Badewannen. Was für eine coole Idee. Sie saßen im Kreis, und spielten irgendein Trinkspiel. Normal wäre Alex bei ihnen gesessen. Heute warf er stattdessen einen besorgten Blick auf den Rotwein-Kanister, den er gestern erst besorgt hatte. Er war schon wieder halb leer.

Schaut mal, wer sich da die Ehre gibt: der neue Stern am Influenza-Himmel“, meinte Nico. „Ein Glück hatte ich meine Grippe-Impfung schon.“

Na, Alex, wo hast du deine Freundin gelassen?“, fragte ein anderer.

Ach, die ist vermutlich in der Stadt beim Juwelier und lässt sich aus seinen Eiern ein paar hübsche Ohrringe machen“, riet Nico

Deftiges, alkoholseliges Lachen folgte.

Emre, kommst du mit schwimmen?“, fragte Alex, die blöden Sprüche ignorierend.

Och ne, lass mal, ich war heute schon genug im Meer. Ich werde hier bleiben. Bei meinen Freunden. Lass dich nicht aufhalten.“

Alex war sich ziemlich sicher, dass Emre ihm absichtlich die kalte Schulter zeigte, weil er heute den ganzen Tag mit Lena unterwegs gewesen war. Aber was hatte er denn bitte Nico und den anderen getan?

Bliebe vielleicht noch Lukas. Unglücklicherweise war der jedoch mit seinen Jungs unterwegs, und dazu gehörten auch Tarik und Paul. Auf die beiden hatte Alex nun wirklich keine Lust. 

Also musste er wohl oder übel allein schwimmen gehen. Das Wasser war herrlich, aber es half nicht gegen das aufkommende Gefühl der Einsamkeit.

Nachdem er sich ausgiebig abgekühlt hatte, schlenderte er zurück zu den Zelten, in der Hoffnung, Lena irgendwo zu finden, aber die war noch nicht wieder aufgetaucht.

Allerdings fand er etwas abseits von den anderen Marie im Schatten eines großen Baumes auf einer Picknickdecke sitzen. Sie hatte ihren Laptop auf dem Schoß. Ihr Handy und die teure Kamera lagen neben ihr. Sie fluchte laut vor sich hin. Alex musste grinsen. Es war die Decke, auf der er Lena das erste mal verwöhnt hatte.

Als er sich näherte, blickte Marie auf.

Alex! Ich sag's dir! Das WLAN hier ist eine Zumutung! Und mobil geht auch nicht. Ich bekomm kaum zwei Balken. Abgesehen davon, dass mein Datenvolumen eh schon halb verbraucht ist... Ich hoffe, Lena hält ihr Wort, und sie fährt mich nach Toulon morgen. Apropos Lena. Wo steckt die eigentlich? Ganz ungewohnt, dich alleine zu sehen.“

Ist mit Yasmin spazieren. Haben Redebedarf.“

Uh oh. Meinst du, sie ist noch sauer auf mich?“

Marie verzog das Gesicht. Was irgendwie süß war. Offenbar hatte sie sich, als die Mimik verteilt wurde, zweimal angestellt, und Yasmins Portion mit abgegriffen. Der besorgte Ausdruck hielt allerdings nur ein paar Sekunden. Dann grinste sie wieder.

Hey! Magst du mal ein paar von den Bildern sehen, die wir heute gemacht haben? Da sind ein paar richtig Gute dabei. Komm, setzt dich her zu mir.“

Alex zuckte die Schultern und setzte sich.

Zuerst die Boobie-Shots?“

Alex verdrehte die Augen. Die allgemeine Fixierung der Menschen auf die Brüste seiner Freundin ging ihm langsam auf die Nerven.

Marie, Lenas Boobies kann ich jeden Tag sehen.“

Wirklich? Wie überaus großzügig von ihr“, lachte Marie. „Dann die Booty-Pics?“

Was?“

Na die Arsch-Bilder. Als ihr ins Wasser gegangen seid.“

Da gilt das Gleiche.“

Ja, sorry Alex, aber sowas bringt halt Klicks.“

Zeig mir doch mal Bilder, auf denen ich drauf bin.“

Na gut. Du bist ja auch kein schlechtes Motiv“ 

Marie scrollte durch die Bilder auf ihrem Laptop. 

Moment, das dauert bisschen, die Bilder sind groß. Das sind RAW-Dateien, die enthalten mehr Farbinfos als normale Bilder. Ich geh da später noch mal mit Photoshop drüber. Warte ich zeig dir das mal.“

Ihre Finger flogen förmlich über die Tastatur. 

Schau hier, bei dem von dir im Gegenlicht, wie du aus dem Meer kommst. Wenn ich jetzt hier an den Gradiationskurven rumspiele, kann man plötzlich dein Gesicht erkennen, Cool, oder?“

Alex musste zugeben, dass das in der Tat ziemlich cool war. Er hatte keine Ahnung gehabt, dass sich Marie mit diesen Dingen so gut auskannte. 

Marie starrte auf den Monitor. 

Holy Moly“, sagte sie ganz leise.

Hmm, was ist?“, fragte Alex.

Ähm nichts. Ich habe nur gerade etwas gesehen, was ich mir später mal in Ruhe anschauen muss.“

Schnell klickte sie das Foto weg.

Da schau, da bist du mit Lena. Ihr seid schon ein süßes Paar, Ihr zwei. Richtig verliebt, oder?“

Hmmm.“

War übrigens dann doch noch ein echt witziger Tag. Sorry, wenn ich dich angekackt hab. Ich weiß schon, ich bin manchmal ein bisschen edgy, wenn ich fotografiere.“

Ja, Lena meinte, du hättest deine Bossy Pants angehabt. Aber mir hat's auch gefallen. Musste mich nur erst dran gewöhnen. Schickst du mir das Foto von mir mit Lena, wenn du es fertig bearbeitet hast?“

Klar. Kannst es dir dann auch bei Insta runter laden. Ich würde es auch gerne in meine Foto-Community posten. Und das andere auch. Was dagegen?“

Nö, wieso?“

Alex?! Wo steckst du?“ schallte Lenas Stimme vom Zeltplatz zu ihnen herüber.

Na dann. Die Pflicht ruft, was?“, meinte Marie spöttisch. 

Als er aufstand, war sie schon wieder in die Bilder auf dem Monitor vertieft.

Holy Moly, das ist wirklich echt...“, hörte er sie murmeln, als er sich auf den Weg zu seiner Freundin machte, um zu sehen, was sie von ihm wollte. Er war ein ganz kleines bisschen nervös, Lenas Tonfall klang ungeduldig. 

Aber die Sorge war umsonst. Sie informierte ihn lediglich darüber, dass sie ihn am Abend zum Essen in einem kleinen Restaurant in der Nähe einladen wollte.



Lena betrachtete die Zeltdecke. Es war noch relativ früh. Aber Lena hatte sich bei den anderen mit einem Hinweis auf starke Kopfschmerzen entschuldigt und Alex war ihr gefolgt. Jetzt lag sie mit Rücken und Nacken angelehnt an Alex' Oberkörper. Der hatte einen Arm um ihre Taille gelegt, und schwieg. Vermutlich war er eben so in Gedanken versunken wie sie. 

Irgend etwas war mit ihm. 

Hoffentlich war er nicht zu sehr enttäuscht.

Alex, sorry, wenn du dir Hoffnung auf mehr gemacht hast. Aber ich habe wirklich Kopfschmerzen. Mehr als Kuscheln geht heute nicht mehr, fürchte ich“, hatte sie ihm gesagt, gleich als sie ins Zelt gekommen waren. Aber er hatte abgewunken.

Kuscheln ist super. Ich bin auch erschöpft. Der Tag war wirklich anstrengend.“

Sie ließ diesen Tag, der sie beide geschafft hatte, im Kopf noch einmal Revue passieren. Tatsächlich dröhnte ihr der Kopf. Vermutlich hatte sie auch etwas zu viel Sonne abbekommen. Aber das war nicht alles. Der Tag war mega anstrengend gewesen. Marie war manchmal schwer zu ertragen, wenn man ihr die Führung überließ. 

Insbesondere Yasmin ertrug es nur schwer, mal die Nummer drei zu sein. Der ständige, meist unterschwellige Konflikt zwischen den beiden hatte sie in die Rolle der Moderatorin gezwungen, obwohl sie selbst ebenso genervt von beiden war.

Und dann hatte auch noch Alex eine ganze Weile nicht funktioniert. Anstatt sie zu unterstützen und ihr Ruhepol zu sein, wie es sein Job als ihr Freund war, hatte er sich schnell als weitere Baustelle entpuppt, sie noch zusätzlich Kraft gekostet. Zum Glück war es im Vergleich zu ihren Freundinnen relativ unkompliziert, mit ihm fertig zu werden.

Als sie an die Situation an den Waldweg zurück dachte, wie sie ihm den süßen Hintern versohlt, und er sie anschließend mit der Zunge verwöhnt hatte, spürte sie ein kurzes Kribbeln im Bauch. Vielleicht ließe sich doch noch ein bisschen Lust finden für heute Abend? Aber ihr dröhnender Schädel erstickte diesen Impuls im Keim. 

Du hast echt harte Kopfschmerzen, oder?“, fragte Alex besorgt, als sie leise stöhnte.

Hmmm“, grummelte sie.

Ich wüsste da was, was vielleicht helfen könnte. Dafür müsstest du aber mal dein Oberteil ausziehen, und dich auf den Bauch legen.“

Wo kam denn das jetzt her? Was hatte er vor?

Nicht, was du denkst, Lena. Vertraue mir“, sagte er grinsend.


Kurz darauf lag sie auf dem Bauch. Sie konnte sehen, wie er eine Tube aus seinen Waschsachen nahm.

After-Sun-Lotion. Hab ich beim Surfen immer dabei. Manchmal vergisst man die Zeit auf dem Brett. Entspanne dich.“

Das tat sie, als sie seine Hände sanft auf ihren Schulterblättern fühlte. Er verteilte die Creme streichelnd auf ihrem Rücken und ihren Schultern. Dann fing er sehr vorsichtig an, ihren Rücken zu kneten.

Sie konnte ein wohliges Stöhnen nicht unterdrücken.

Seine Hände wanderten wieder nach oben. Er bearbeitete ihre Schulter- und Nackenmuskeln nun etwas fester.

Kein Wunder, dass dir der Kopf weh tut. Du bist mega verspannt. Hier, oder? Ich kenne das. Das zieht vom Nacken hoch in den Hinterkopf, und sitzt dann wie ein Helm aus Blei auf dem ganzen Schädel.“

Er übte noch etwas mehr Druck aus. Oh, tat das gut. Alex steckte voller Überraschungen. Sie hatte gar nicht gewusst, dass er so etwas konnte. Seine Hände ruhten nun auf ihren Schultern, und mit den Daumen fuhr er vorsichtig ihren Nacken auf und ab.

Das hatte er schon neulich gemacht, als er sie am Strand eingecremt hatte. Und wieder kribbelte es bis runter in die Fußsohlen.

Das war so gut. Sie gab sich seinen verwöhnenden Händen hin, und nahm ihren Gedankengang von vorhin wieder auf, während er sie massierte.

Das. Genau das. So hätte sie sich ihn den Tag über gewünscht. So lieb und aufmerksam. Aber das war nicht der Punkt. Im selben Maße, wie sich unter Alex' verwöhnenden Händen ihre Verspannung löste, von der sie gar nichts bemerkt hatte, löste sich auch der Knoten in ihren Gedanken, den sie nicht erkannt hatte.

Sie hatte Alex bestraft, weil er sich ihren Freunden gegenüber blöd verhalten hatte. Vor Allem wohl, weil er ihr damit einen weiteren unnötigen Loyalitätskonflikt aufgehalst hatte. So schien es ihr zumindest. Aber das war eigentlich der falsche Grund gewesen. Wenn sie jetzt darüber nachdachte, war es nicht das, was sie wirklich geärgert hatte. 

Es war schwerer zu fassen, und womöglich musste sie sich selbst eingestehen, auch einen Teil der Schuld zu tragen. Alex hatte sie enttäuscht. Auf einer tieferen Ebene. Auf einer Ebene, die viel mehr mit ihrem Bild von ihm zu tun hatte, als mit einem konkreten Verhalten.

Sie konnte verstehen, dass Alex mit Lukas nicht unbedingt viel anfangen konnte. Lukas war tatsächlich nicht gerade ein intellektuelles Genie. Er konnte auch extrem unsensibel und oberflächlich sein. Und manchmal ziemlich arrogant. Dabei meinte er es nicht böse. Er ging einfach mangels Fantasie davon aus, dass seine Weltsicht die einzig mögliche war, und alle anderen sie darum automatisch teilten. 

Aber Alex war an sich das genaue Gegenteil davon. Offen, interessiert, reflektiert, tolerant und zu allen nett. Er war so jemand, der jedem eine Chance gab und immer das Positive sah. Das war das, was sie an ihm mochte, o.k., was sie wirklich mehr als rein freundschaftlich mochte. Alex war... Naja, so wie jetzt eben. Alex war jemand, der sich für Menschen interessierte, der sie ernst nahm, der seine Freundin nicht bedrängte, wenn sie Kopfschmerzen hatte, sondern sie ganz selbstverständlich massierte. Und das, da war sie sich sicher, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, außer der, dass es ihr danach besser ging.

Wie also konnte es sein, dass sich Alex heute morgen auf eine Art verhalten hatte, die eher zu Lukas gepasst hätte: Abweisend, arrogant, herablassend, sogar etwas fies. Während Lukas tatsächlich offen auf Alex zugegangen war, und das schon seit gestern? 

Lag das an ihr? Hatte sie zu viel erwartet? Sicher, sie hatte ihn dann recht schnell wieder in die Spur gebracht, aber trotzdem. Sie konnte ja schließlich nicht rund um die Uhr auf ihn aufpassen.

Der Punkt war, sie kannte Alex nun schon sehr lange und sehr gut. Natürlich neigte er grundsätzlich zu einer gewissen Introvertiertheit. Aber er hatte in den letzten Wochen so ausgeglichen und in sich selbst ruhend gewirkt wie selten. 

Wobei, wenn sie darüber nachdachte, kannte sie ihn aber auch anders. Nicht unbedingt so wie heute morgen, aber durchaus mal verschlossen oder sogar abweisend. Das war wohl seine Art, auf Stress zu reagieren. Wenn ihm wirklich große, existenzielle Dinge durch den Kopf gingen. Das war vermutlich der Grund für seine Arschigkeit.

Was also hatte ihm die Sommer-Sonne-Strand-Laune, die ihm doch so gut gestanden hatte, derart gründlich verhagelt? Das einzige, das sich in seinem Leben verändert hatte, gegenüber den Wochen davor... Das war sie. Überforderte sie ihn etwa? Möglich war es. Vermutlich hatte er sich eine Beziehung mit ihr in seinen romantischen Vorstellungen dann doch etwas anders ausgemalt. Aber ihre Dominanz hatte er recht selbstverständlich akzeptiert oder?

Sie war sich sicher, da war noch mehr. 

Und, besser?“, fragte er

Viel besser“, antwortete sie wahrheitsgemäß. „Danke Alex, du bist wirklich ein Schatz.“

Gern geschehen.“

Sie drehte sich auf den Rücken.

Ähm, Alex... Ich glaube ich muss mich bei dir entschuldigen. Das war vielleicht ein bisschen too much heute.“

Passt schon. Ich hab mich blöd verhalten, und die Konsequenz dafür bekommen. Tut auch fast nicht mehr weh.“

Das meine ich nicht. Das Spanking hattest du verdient!“

Aha?“

Aber sorry, dass ich dich so angeschrien habe. Dass ich unsere Beziehung in Frage gestellte habe. Ich war wütend, aber das war nicht allein deine Schuld. Ich glaube, du hast es nicht so mitbekommen, aber es gab zwischenzeitlich richtig Stress zwischen Yasmin und Marie. Und naja, dann bist du mir vor die Flinte gelaufen, und hast es halt abbekommen. Und außerdem... Ich hab dich in eine Situation gebracht, in der du dich nicht wohl gefühlt hast. Ich meine, mir ist schon klar, dass Lukas jetzt nicht der ideale Spielgefährte für dich ist. Sorry, dass ich dich so lange mit ihm allein gelassen habe.“

Oh. O.k. Danke. Entschuldigung angenommen.“

Außerdem noch ein dickes Lob. Du hast echt ganz schön gepunktet später. Lukas hat Yasmin erzählt, dass er richtig froh war, dass du dabei warst. Weil er endlich jemanden zum Reden hatte, und sich nicht mehr so allein gefühlt hat.

Musst mir bei Gelegenheit mal erzählen, was ihr zwei dann zum Reden gefunden habt.

Aber was anderes...“

Ja?“

Du warst den ganzen Tag schon sehr in dich gekehrt. Ich meine, du bist ja so schon nicht gerade die personifizierte Party, aber heute wars echt extrem. Ich kenne dich. Dich beschäftigt doch was, oder?“

Alex überlegte, inwieweit er Lena in sein Dilemma mit einbeziehen sollte. Vor Allem, wenn sie einen stressigen Tag hatte, wollte er sie nicht zusätzlich belasten. 

Ich weiß nicht, ob das der richtige Moment ist.“

Alex!“

O.k, also im Prinzip haben die beiden Dinge etwas miteinander zu tun.“

Welche Dinge?“

Das, was mir durch den Kopf geht, und das, worüber Lukas und ich uns unterhalten haben.“

Oha. Na das klingt spannend. Erkenntnisgewinn dank Lukas. Auch ne neue Erfahrung. Erzähl!“

Lukas meinte... Nein, falscher Ansatz. Also, ich habe seit gestern ein paar komische Sachen erlebt. Und ich rede jetzt gar nicht davon, dass ich plötzlich mit dem Mädchen zusammen bin, in die ich schon seit Jahren verliebt war. Und die so ganz anders ist, als ich dachte. Was keine Beschwerde sein soll!

Aber naja, es ist halt so: Seit wir zusammen sind, behandeln mich die anderen... Naja, komisch halt. Heute Morgen, als ich mal kurz raus musste, haben mich zwei Jungs aus dem Jahrgang ziemlich aggressiv angelabert. Und vorhin, als du mit Yasmin unterwegs warst, musste ich mir sogar von meinen Kumpels sehr dumme Kommentare anhören. 

Und selbst Emre will offenbar nichts mehr mit mir zu tun haben.

Damit hatte ich einfach nicht gerechnet.“

Oh. Was für Kommentare denn?“

Naja, die Jungs auf dem Klo haben mich als Lauch bezeichnet. Und die heute Nachmittag haben im Prinzip gesagt, dass du mich entmannt hättest, und meine Eier als Trophäe tragen würdest. Sorry, du hast gefragt.

Und nicht nur, dass mein bester Freund nicht mal mehr mit mir schwimmen gehen will, plötzlich rede ich mit Lukas, einem Typen, der mich vor ner Woche kaum mit dem Arsch angeschaut hätte, über Beziehungen. Alles verändert sich plötzlich.“

Hmmm. Das habe ich natürlich nicht mitbekommen. Aber Veränderungen gehören nun mal auch dazu.“

Ja, das war der Punkt, an dem ich mich mit Lukas getroffen habe. Er kennt das selbst, und meinte auch, das wäre normal. Er hat es zwar insgesamt auf eine Weise ausgedrückt, die ich nicht wiederholen möchte, aber an einem Punkt hat er was Schlaues gesagt. Er hat gesagt 'So ein Mädchen hat man nie für sich allein.' Und ich denke, ich weiß, was er meint. Du bist eben Lena. Du bist so etwas wie der Superstar unserer Schule. Und damit irgendwie eine öffentliche Person. Ich nicht. Für mich ist das eine völlig neue Situation. Ich wollte das nicht. Und Lena, ganz ehrlich: Es macht mir Angst.“

Also das war es. Natürlich hatte sie damit gerechnet. Wenn auch nicht so schnell, nicht so extrem und vor Allem nicht unbedingt hier. Zuhause, ja. Da hätte sie vermutlich vorsichtiger agiert. Sie hatte halt gehofft, dass der Status, den er sich hier erarbeitet hatte, ausreichen würde, damit die anderen es akzeptieren würden. Aber offenbar reichte das noch nicht. 

Das war halt auch wieder das Blöde, dass hier alles immer so öffentlich war. Wobei sie sich auch eingestehen musste, dass sie genau das gereizt hatte. Sie hatte jetzt so lange die perfekte Lena mit dem perfekten Freund und dem perfekten Leben gespielt, irgendwie hatte sie einfach das Bedürfnis verspürt, ihnen allen mal den perfekten Finger zu zeigen, und einfach ein mal spontan das zu tun, worauf sie wirklich Lust hatte. Mit dem, auf den sie wirklich Lust hatte.

Aber es war natürlich halbherzig gewesen. Denn in Wahrheit hatte sie die Rolle der perfekten Lena außer Alex gegenüber noch gar nicht richtig abgelegt.

Und das war er dann vielleicht, der Moment, an dem es Zeit war, die verdammte Öffentlichkeit zu reiten, so wie Alex eine Welle. Sie hatte da so eine Idee. Der Gedanke gruselte sie im gleichen Maße, wie er sie erregte.

Ich verstehe dich. Wirklich. Das ist blöd, und es tut mir leid, dass du da durch musst jetzt. Aber durch musst du halt, so oder so. Alex, sag mal. Wie weit wärst du bereit zu gehen? Für mich?“

Lena, für dich würde ich quer durch die Hölle gehen, Dir am Laden dahinter einen Kaffee holen, und dann den gleichen Weg wieder zurück kommen. Das weißt du.“

Süß. Aber kommst du damit klar, wenn es ein kleines bisschen peinlich wird?“

Was meinst du?“

Vertraust du mir?“

Komischerweise ja.“

O.k., lässt du dir dann von Lena helfen? Auf Lena-Art?“

Was hast du vor?“

Ich denke noch darüber nach. Also über die Details. Aber ich verspreche dir: Du wirst auf jeden Fall deinen Spaß haben dabei. Danach könnte es dann halt erst mal etwas ruppig werden. Bist du trotzdem dabei?“

Ich weiß nicht mal bei was!“

Genau. Das macht es ja so lustig.“

Oh Mann...“

Zerbrich dir nicht deinen hübschen Kopf. Lena kümmert sich jetzt. Lass Lena machen. Damit bist du bisher doch ganz gut gefahren, oder?“

Hmpf.“





Am nächsten Morgen erwachte sie vor ihm. Ihre Kopfschmerzen waren komplett verschwunden und sie fühlte sich erfrischt und voller Tatendrang. Gestern Abend hatte sie noch länger wach gelegen, Gedanken gewälzt und Pläne geschmiedet. Aber jetzt hatte sie eine recht genaue Vorstellung davon, wie der Tag verlaufen würde. Hoffentlich würden alle so mitspielen, wie gedacht. Oh, der arme Alex hatte wirklich keine Ahnung, was da auf ihn zu kam. Und wie sich die Dinge zu fügen begannen.

Sie drehte sich zu ihm, und genoss es, ihn so nahe bei sich zu haben. Ihn beim Schlafen zu beobachten, fühlte sich einfach unglaublich intim an. Sie betrachtete ihn, und sie spürte tief in sich drin ein wohlig warmes Gefühl. Warum war ihr früher nie aufgefallen, wie gut er aussah? 

Wie er so da lag, wie gewöhnlich mit freiem Oberkörper. Sein braun gebrannter Torso schlank, aber mit diesen schön definierten Muskeln. Wie sich im Takt seines Atems langsam die Brust hob und senkte. Ihr Blick wanderte weiter nach unten, sie konnte das nicht verhindern. Er trug nur eine Boxershorts. Die Kontur seines Schwanzes zeichnete sich deutlich ab, obwohl er nicht erregt war. Sie unterdrückte tapfer den Impuls, zuzugreifen. Stattdessen begann sie sehr vorsichtig mit den Fingerspitzen die Streifen seiner Bauchmuskeln nach zu fahren. 

Er räkelte sich etwas, aber erwachte nicht. Zumindest nicht ganz. Sie konnte allerdings sehen, dass gewisse Teile an ihm durchaus anfingen, Leben zu zeigen. Fasziniert beobachtete sie, wie sich seine Hose pumpend in ein Zelt zu verwandeln begann. Ihr war schon aufgefallen, dass es ausreichte, wenn sie ihn am Bauch unterhalb des Nabels berührte, um diese Reaktion zu bekommen.

Au weia. Das würde ihre gesamte Selbstbeherrschung benötigen, sich das bis heute Abend aufzusparen. Aber sie hatte eben einen Plan. Und es war ein guter Plan. Ein ganz ausgezeichneter Plan. Und sie würden so viel Spaß haben dabei. Da lohnte es sich, darauf zu warten. Also drehte sie sich wieder auf den Rücken, und nahm ihre aktuelle Lieblingsposition ein. Mit dem Hinterkopf auf Alex' Brust. Sie schloss die Augen, und lauschte seinem Herzschlag.

Kurze Zeit später fühlte sie seine Hand zart über ihre blonden Haare streicheln.

Guten Morgen, Schlafmütze“, begrüßte sie ihn.


Lena war glücklich. Alex hatte zwar kurz etwas enttäuscht gewirkt, als sie ihm beim Frühstück eröffnete, dass sie heute ihr Versprechen einlösen, und mit Marie nach Toulon in ein Starbucks fahren würde, damit diese dort im WLAN endlich ihre Fotos uploaden konnte.

Aber nach einem Blick auf die Wetter-App hatte er dann gelächelt. Für heute war endlich wieder Wind angekündigt. Der Mistral würde seinen Job machen, und zuverlässig blasen. Perfektes Surfwetter. Alex hatte vor, sich mit seinem Freund Emre auszusprechen. Zu einem gemeinsamen Surfausflug würde er kaum nein sagen können.

Und sie selbst hatte ein paar Dinge zu erledigen und noch mehr zu besprechen. Marie hatte sich gestern einiges geleistet. Das kosmische Gleichgewicht musste wieder hergestellt werden. Das wusste auch Marie. Vermutlich war sie schon ganz schön nervös, die Arme. Zurecht. Wenn die wüsste, was auf sie zukam.



Tatsächlich wirkte Marie recht nachdenklich, als sie in Lenas BMW stiegen, aber kaum waren sie ein paar Kilometer gefahren, legte sie los.

Lena, du böses, böses Mädchen!“

Wie bitte?“

Du weißt, es gibt da sowas wie ein ungeschriebenes Gesetz unter Freundinnen. Bestimmte wichtige Details behält man nicht für sich! Wir als deine besten Freundinnen haben das verdammte Recht, über alle wichtigen Sachen informiert zu werden, wenn du einen neuen Boy hast!“

Wovon redest du?“, fragte Lena irritiert.

Also ich habe mir gestern die Fotos angesehen, die wir gemacht haben. Und dabei ist mir aufgefallen, dass du uns etwas verheimlichst, wenn du von Alex erzählst.“

Marie, du machst mich wahnsinnig. Worauf willst du hinaus.“

Hier!“

Marie hielt Lena ihr Handy unter die Nase. 

Mädchen, ich versuche hier Auto zu fahren!“

Nichts desto Trotz konnte Lena natürlich sehen, was Marie meinte. Sie hatte ihr ein Bild von Alex in seiner nassen Badeshorts gezeigt, als er gerade aus dem Wasser kam. Die Sonne schien ihm von hinten zwischen den Beinen durch. Und durch den Stoff der Hose. Man konnte deutlich sehen, was dort zwischen seinen Beinen hing und einen Schatten warf.

Ach der Alex ist so süß und aufmerksam und so ein toller Gesprächspartner und ich liebe seine Haare“, leierte Marie in einem Singsang Lenas Sprechweise nachäffend herunter.

Aber dass er ein Ding wie ein Pferd hat, findest du nicht wichtig zu erwähnen?“

Als ob das wichtig wäre.“

Natürlich ist das wichtig. Wir haben immer über die Ausstattung unserer Jungs geredet. Das gehört einfach dazu. Wir wissen, dass Lukas etwas zu kurz gekommen ist. Und dass es Yasmin nicht stört. Und mich habt ihr auch immer ausgequetscht. Und jetzt hast du dir also ein Pony besorgt, und es uns nicht erzählt. Schäm dich.“

Ja, o.k., Alex ist recht gut ausgestattet.“

Und?“

Was und?“

Hast du schon mit ihm geschlafen? Vermutlich nicht, ich denke, das hätten wir mit bekommen.“

Du bist unmöglich, Marie. Falls du es wissen musst: Es gibt da auch ruhige, einsame Plätze am Campingplatz, aber nein, ich habe noch nicht mit ihm geschlafen.“

Echt nicht? Also, ich meine, wenn ich so ein Spielzeug geschenkt bekommen würde, ich glaube kaum, dass ich mich da beherrschen könnte, das nicht gleich auszupacken, und damit zu spielen.“

Lena grinste breit.

Ich habe nicht gesagt, dass ich es noch nicht ausgepackt und damit gespielt habe. Ich habe nur noch nicht mit ihm geschlafen.“

Du kleine Bitch, ich wusste es!“

Wie bitte?“ Lena zog amüsiert eine Augenbraue nach oben.

Yasmin hatte doch recht! Während wir gestern fast verdurstet sind, hast du es mit deinem Freund im Auto getrieben!“

Kein Kommentar.“

Aha! Erwischt! Aber schon krass oder? Ich meine, wenn man gewusst hätte, was der nette süße Alex mit sich herum trägt... Dann wäre er wohl kaum so lange... Naja.

Was ganz anderes? Hast du vor, mit ihm auch eine offene Beziehung zu führen, so wie mit Flo?“

Nix da, du böses Mädchen! Finger weg von meinem Freund! Ich habe nicht vor, ihn zu teilen!“

Gemein! Immerhin gibt es ja offenbar mehr als genug von ihm.“ 

Sie grinste schelmisch.

Können wir jetzt dann wieder über etwas anderes reden, als über den Penis meines Freundes?“

Hmm, o.k. Über was denn?“

Darüber, wie du dich gestern aufgeführt hast, Miss SassyPants?“

Oh, das.“ Marie schien in ihrem Sitz zu schrumpfen.

Yasmin war ganz schön sauer. Ich habe noch zwei Stunden gebraucht, die Wogen halbwegs zu glätten. Und mir gegenüber hast du dir auch einiges geleistet.“

Ja, Lena, sorry, Lena.“

Du weißt, dass ich dir das nicht einfach so durchgehen lassen kann?“

Nein, Lena, sorry, Lena.“

Zum Glück habe ich eine Idee, wie du es wieder gut machen kannst. Aber ich warne dich, das kostet dich dieses mal ganz schön was.“

Können wir es nicht einfach auf die übliche Weise erledigen?“

Auf die übliche Weise komme ich sowieso zurück. Aber darüber hinaus Wirst du mir bei ein paar Dingen helfen.

Also erstens möchte ich, dass du auf gar keinen Fall rum erzählst, was du auf dem Foto gesehen hast. Verstanden?“

Och. Nicht mal Yasmin?“

Nicht mal ihr, nein. Heute noch nicht jedenfalls. Morgen hingegen, darfst du deine Erkenntnis mit der ganzen Welt teilen, wenn du möchtest. Aber davor habe ich noch einen kleinen Anschlag auf dich vor.“

Kleinen Anschlag?“

Naja, genaugenommen einen relativ Großen. Also hör zu...“


 Alex sah auf sein Handy. Er war den ganzen Vormittag mit Emre draußen gewesen, und es hatte sich fast wie früher angefühlt. Emre hatte sich sogar bei ihm entschuldigt für gestern. Er gab es offen zu, dass er Probleme damit hatte, seinen besten Freund mit jemandem zu teilen, selbst mit jemandem wie Lena. Insbesondere mit jemandem wie Lena. Und ihren blöden eingebildeten Freundinnen. 

Aber auf der anderen Seite freute er sich für seinen besten Freund natürlich, dass der endlich mit dem Mädchen seiner Träume zusammen gekommen war. Auch wenn er nicht so richtig verstand, wie das alles passiert war. Alex konnte ihm da auch nicht weiter helfen.

Jetzt saßen sie am Strand und ruhten sich etwas aus. Bis das Telefon vibrierte.

Lass mich raten. Lena?“

Hmm, natürlich.“

Und, was will sie?“

Mich sehen, sobald sie aus der Stadt zurück kommt.“

Na dann, solltest du die Königin nicht warten lassen, oder?“

Hmmm.“

Alex blickte wieder auf die WhatsApp von Lena. 

17:00 Uhr. An unserem Platz in den Dünen. Frisch geduscht!“, stand da. Und ein Kuss-Smiley. 

Er grinste. Was sollte er da machen? Sie war der Boss. Noch 30 Minuten. Besser, er fing an, sich fertig zu machen. Emre hatte recht. Man ließ die Königin nicht warten.


Sein Herz begann schneller zu schlagen, je mehr er sich der Lichtung näherte, auf der Lena auf ihn wartete. Er hatte keine Ahnung, was sie vorhatte, aber sie hatte ihm heute morgen für später eine Überraschung versprochen. Mit einem sehr sexy Augenaufschlag garniert.

Als er sie dann dort sitzen sah, schlug ihm das Herz bis zum Hals. Sie trug wieder ihre ultrakurze Jeans und dazu ein weiteres bauchfreies Oberteil. Zudem hatte sie sich, soweit er sehen konnte, sogar leicht die Augen geschminkt, und etwas sehr dezenten Lippenstift aufgetragen. Ihre Haare hatte sie, ganz ungewohnt, zu einem lockeren Pferdeschwanz gebunden.

Die Picknickdecke war dieses mal über den liegenden Baum drapiert, so dass eine improvisierte Sitzbank entstanden war. Und darauf hatte sie sich niedergelassen.

Lena blickte zu ihm auf, als sie ihn durch das Gebüsch stolpern hörte.

Da bist du ja, Alex.“

Sie erhob sich, kam auf ihn zu und schloss ihn fest in die Arme. 

Du hast mir gefehlt!“

Du mir auch“, erwiderte er. 

Ach, du warst doch sicher den ganzen Tag mit den Jungs draußen beim Surfen. Da hattest du gar keine Zeit, mich zu vermissen.“

Hab dich trotzdem vermisst.“

Na, dann wollen wir mal sehen, wie sehr du mich vermisst hast. Komm her zu mir!“

Damit löste sie sich von ihm und ging ein paar Schritte rückwärts, um sich wieder auf den Baum zu setzen. Sie zog ihn an der Hand hinter sich her, so dass er nun direkt vor ihr stand.

Warst du brav heute unter der Dusche?“

Natürlich.“

Dann lass mal sehen. Los. Hose runter! Ich will sehen, dass du dich freust, mich zu sehen.“

Da er nicht sofort reagierte, half sie nach. Sie packte seine Shorts am Bund, und schob sie nach unten. Wie erwartet, trug er nichts darunter.

Während sie sich nach vorne beugte, um ihm die Hose bis zu den Knöcheln hinunter zu schieben, berührte sie mit ihren Lippen sanft seinen Bauch an der kürzlich entdeckten Stelle unterhalb des Nabels. Die Reaktion erfolgte sofort. 

Lena“, keuchte er, während sein Schwanz begann pulsierend anzuschwellen.

Hmmm, offenbar hast du mich wirklich vermisst. Aber keine Sorge. Jetzt bin ich ja da...“

Sie nahm ihn vorsichtig in die Hand, unten, an der Wurzel. Dann fuhr sie langsam über die gesamte Länge nach oben. Und genau so langsam wieder zurück. Nur, dass sie ihn jetzt etwas fester griff, und seine Vorhaut mit zog.

Hmmm“, sagte sie, bevor sie sich wieder vorbeugte, und ihm einen Kuss auf die freigelegte Spitze hauchte. 

Da bekomme ich gleich Lust auf mehr.“

Alex schloss die Augen, und genoss schweigend die Aufmerksamkeit ihrer Hände und Lippen, als sie ihn neckte. Denn das tat sie, das war ihm klar. Inzwischen kannte er sie gut genug, um zu wissen, dass dies allenfalls ein Auftakt zu einem längeren Spiel war. Sie würde ihn sicher noch ein paar mal frustriert stehen lassen, bevor sie ihn erlöste. Aber das war kein Grund, den Weg dort hin nicht mit jeder Zelle seines Körpers zu genießen.

Plötzlich hielt sie inne.

Alex, ich glaube, wir sind nicht allein“, flüsterte sie.

Alex erstarrte.

Marie, bist du das? Bringt nichts, dich zu verstecken. Ich habe deine Haare zwischen den Bäumen leuchten sehen! Komm sofort hier her!“

Es knackte im Unterholz. Alex spürte heißen Schweiß auf seinem Rücken ausbrechen. Sie wurden beobachtet? Wie peinlich! Lena würde vermutlich explodieren. Und die Stimmung war dann vermutlich ruiniert für den Rest des Tages. Na danke, Marie. Ganz schlechtes Timing.

Er wollte sich bücken und schnell seine Hose hochziehen, um seine Blöße zu bedecken. Aber da spürte er Lenas Griff hart an seinem Schwanz.

Nix da, du bleibst genau so stehen!“ Und an Marie gewandt fuhr sie fort: „Na los, keine falsche Scheu! Komm hier her zu uns, du kleine Spannerin!“

Von der Seite her schlich sich nun Lenas rothaarige Freundin in sein Gesichtsfeld. Sie ließ den Kopf hängen, vermutlich war ihr die Sache genau so peinlich wie ihm. Doch dann hob sie kurz den Kopf, sah ihn an und – er konnte seinen Augen kaum glauben – zwinkerte ihm frech zu. Hatte er sich das eingebildet? Sofort ließ sie wieder bedröppelt den Kopf hängen.

Nun, Marie? Was soll das? Was spionierst du uns hinterher?“

Sorry, Lena“, murmelte sie schuldbewusst.

Hast wohl auf den Fotos etwas entdeckt, was du dir jetzt in Natura ansehen wolltest, was?“

Lena, bitte“, murmelte Alex, dem bereits wieder die Ohren rot wurden. Er machte Anstalten, sich erneut nach seiner Hose zu bücken.

Oh nein, mein Freund. Marie ist hier, um etwas von dir zu sehen, also soll sie auch einen guten Blick darauf bekommen. Ich hatte dich gewarnt, was passieren kann, wenn du immer in so provozierenden Höschen herumläufst, oder?!“

Aber Lena“, sagten Marie und Alex wie aus einem Mund.

Ruhe, ihr beiden! Also Marie, komm her, und sieh genau hin. Schau ihn dir genau an. Damit wir es ein für alle mal hinter uns haben.“

Hmmm, er hängt aber ein bisschen, oder?“, fragte Marie.

Kein Wunder! Du hast ihn erschreckt!“

Das tut mir leid.“

Oh, das wird es, wenn ich mit dir fertig bin, keine Sorge!“

Aber Lena...“, versuchte Marie es mit einem flehenden Ton in der Stimme.

Nix 'aber Lena' hier! Das war sehr unartig! Und du weißt, was mit unartigen Mädchen passiert?“

Uh oh.“ Marie biss sich auf die Unterlippe. „Aber doch nicht hier, vor ihm?“

Oh doch! Du hast ihn nackt gesehen, da sehe ich jetzt keinen Grund, warum er dich nicht auch nackt sehen sollte. Oder Alex?“

Lena, ich weiß ja nicht...“, versuchte Alex einen Ausweg zu finden.

Wenn du es nicht weißt, dann halt den Mund. Ich muss mich hier um ein sehr ungezogenes Mädchen kümmern, die mir gestern schon den ganzen Tag auf der Nase herumgetanzt ist. Und du wirst zuschauen!“

Alex blickte sie entsetzt an.

Keine Sorge, es wird dir gefallen, das verspreche ich dir, Alex. Dir weniger, Marie, fürchte ich. Also hopp. Hose runter und über mein Knie legen. Du kennst die Position ja! Na warte, Du kannst vielleicht was erleben!“

Alex sah von der einen zur Anderen. Und dann traf ihn die Erkenntnis hart. Das war natürlich inszeniert. Lena hatte das für ihn inszeniert. Er wusste zwar nicht, was genau sie damit bezweckte, aber er war sich sicher, dass er eine gute Show zu sehen bekommen würde. Und dass er versuchen würde, sie zu genießen. Trotz aller Verlegenheit, weiterhin mit herunter gelassener Hose da stehen zu müssen.

Tatsächlich öffnete Marie folgsam den Reißverschluss ihrer Shorts. Dann sah sie ihn an, und zog die Hose aufreizend langsam herunter, nicht ohne ihre Hüften kreisen zu lassen, um den enganliegenden Stoff besser über ihre weiblichen Formen schieben zu können. Alex Augen weiteten sich, als er Marie schließlich im Höschen neben seiner Freundin stehen sah.

Weiter! Bei mir gibt's immer auf den Nackten, das weißt du. Also runter mit den Bossy Panties!“

Aber Lena“, quengelte Marie wenig überzeugend.

Du hast seinen nackten Arsch gesehen, und mehr, jetzt darf er deinen sehen. Hopp, oder soll ich Alex zum Zelt schicken, meine Haarbürste holen?“

Diese Drohung hatte offenbar geholfen. Einen Augenblick später war das Höschen unten und Marie lag über Lenas Schoß.

Alex starrte mit offenem Mund auf die Szene vor ihm. Das war mehr als surreal. Er versuchte, nicht zu offensichtlich auf Maries nackten Hintern zu schauen, der wie ihm auffiel, unter anderen Umständen absolut ein Hingucker gewesen wäre, aber Lena wies ihn zurecht.

Schau genau her, Alex, was mit unartigen Gören passiert, die mich ärgern!“

Damit hob sie die Hand und ließ sie klatschend auf Maries nackte Pobacken treffen.

Uh, autschi!“

Alex war sich ziemlich sicher, dass Lena nicht besonders fest zugehauen hatte. Anders als bei ihm neulich schien sie es eher langsam und sanft anzugehen. Trotzdem wand sich die halbnackte Marie auf dem Schoß seiner Freundin, dass er es kaum aushielt, zuzusehen. Auf der hellen Haut konnte er bald einen zarten rosigen Schimmer erkennen. 

Na, Alex, das gefällt dir wohl?“, fragte Lena grinsend.

Alex folgte Lenas Blick an sich herunter, und stellte fest, dass sein Schwanz wieder zu rekordverdächtiger Größe angeschwollen war und unwillkürlich zuckte.

Schau, Marie so sieht er aus, wenn er nicht hängt.“

Holy Moly“, sagte Marie pflichtbewusst.

Na, es freut mich jedenfalls, dass es ihm gefällt, dabei zuzusehen, wie du deine gerechte Strafe bekommst. Meinst du es wäre fair, wenn er dir auch ein paar hinten drauf geben würde. Immerhin hast du ihn angegafft, nicht mich.“

Oh wenn du meinst, dass es verdient wäre...“

Lena, bitte...“, stammelte Alex.

Du musst doch nicht betteln, Süßer. Komm, und gib ihr ein paar.“

Lena, ich kann doch nicht...“

Ach, das ist nicht schwer. Schau, so geht das: Klatsch, Klatsch und Klatsch. Überhaupt nicht kompliziert. Einfach mit der flachen Hand so auf den Po. Siehst du? Das ist ungemein befreiend, glaub mir.“

Lena, sie ist deine Freundin, verdammt.“

Und du bist mein Freund, na und? Jetzt zier dich nicht! Ich will, dass du weißt, wie es sich anfühlt.“

Jetzt mach halt, Alex, damit sie Ruhe gibt, und wir es irgendwann hinter uns haben“, maulte Marie. "Aua!"

Lena packte Marie an den Haaren, und drückte ihren Kopf unsanft nach unten. Gleichzeitig versetzte sie ihr eine ganze Reihe deutlich schärferer Hiebe. 

Du redest nur, wenn du gefragt wirst!“

Au, au, aua, jaja, ist ja gut.“

O.k., Alex jetzt du.“

Offenbar hatte er keine Wahl. Lena würde nicht locker lassen, so viel stand fest. Er trat neben die Mädchen und gab Marie einen vorsichtigen Klaps auf ihren hochgereckten Po, der inzwischen schon deutlich gerötet war.

Alex, was sollte das denn sein? Mach gefälligst richtig. So!“

Zur Demonstration klatschte Lena der protestierenden Marie erneut einige male fest auf die Backen.

Deine Runde, Alex. Und mach es richtig. Sonst tauscht ihr zwei gleich die Plätze! Hast du verstanden. Und ich glaube kaum, dass Marie ähnliche Hemmungen dabei hat wie du! Also los! Bestrafe sie!“

Allmählich erwärmte sich Alex für seine Aufgabe. Es fühlte sich unbeschreiblich erregend an, jedes mal wenn seine Hand auf Maries weiche, glatte Haut traf. Er die Rundung in seiner Handfläche spürte. Und die Wärme, die sie ausstrahlte. Nachdem er Marie in etwa 20 Klapse in zunehmender Härte verabreicht hatte, die diese mit zuletzt glaubwürdigen 'Uhs' und 'Ahs' kommentiert hatte, unterbrach Lena ihn.

So, das ist genug, Alex, Nicht, dass du noch zu sehr Geschmack daran findest! So wie diese kleine Schlampe hier. Hab ich Recht, Marie?“

Kein Kommentar“, kam es von jenseits Lenas Schenkel.

Ich wette, sie ist feucht. Magst du mal nachschauen, Alex? Dich hat es jedenfalls sehr angeregt, das ist kaum zu übersehen. Oder soll Marie das mal manuell überprüfen? Ich meine, sie ist ja nicht unerheblich für deinen Zustand da verantwortlich. Vielleicht könnte sie dir ein bisschen Erleichterung verschaffen?“

Lena, das reicht. Ich möchte deine Freundin nicht so anfassen, und ich möchte von ihr auch nicht so angefasst werden.“

Lena hob wieder eine Augenbraue, als sie ihn ansah.

Findest du sie denn nicht attraktiv, Alex? Ich meine, guck dir diesen süßen Po mal an.“

Doch, verdammt. Marie ist wirklich süß, aber darum geht es nicht. Ich bin mit dir zusammen. Du bist die einzige, die ich anfassen will, o.k.?“

Tja, und da hörst du es Marie. Sorry, Süße.“

Und an Alex gewandt:

Natürlich ist das o.k. Mehr als o.k.“

Sie strahlte ihn an. Und er hatte das Gefühl, gerade einen weiteren Test bestanden zu haben.

Gemein!“, flüsterte Marie, kaum hörbar.



7) Miststück

 Alex war nicht sonderlich überrascht gewesen, als Lena ihn aufgefordert hatte, sich wieder anzuziehen, nachdem sie mit Marie fertig war. Zu dritt hatten sie sich zurück zu den Zelten aufgemacht. Marie hatte ihm auf dem Weg immer wieder verschwörerische Blicke zugeworfen. 

Lena wich ihm den Rest des Nachmittags und des frühen Abends nicht von der Seite. Und sie nutzte jeden unbeobachteten Moment, der sich ihr bot, ihm durch die Hose an den Schwanz zu fassen. Damit sorgte sie dafür, dass er fast die gesamte Zeit einen peinlichen Boner hatte. Und dafür, dass erbrav bei ihr sitzen blieb, da es unmöglich war, mit diesem Zelt in der Hose aufzustehen. Dabei kuschelte seine Freundin sich ständig eng an ihn, was auch nicht dazu beitrug, den Zustand in seiner Hose zu entschärfen. Alex musste sich widerwillig eingestehen, dass er schon etwas beeindruckt von ihrem Einfallsreichtum war, wenn es darum ging, ihn unauffällig und scheinbar beiläufig bei der Stange zu halten.

Nach dem gemeinsamen Abendessen mit den anderen hatten sie noch etwas Rotwein getrunken. Lena hatte inzwischen zwei gute Becher intus. Für sie war das eine Menge, bei der sie schon etwas beschwipst wirkte. Er selbst hatte es bei einem halben Becher belassen. Er wollte fit sein. Für alles, egal, was der spätere Abend noch bringen würde. Dass noch etwas passieren würde, davon war auszugehen. Lenas Signale waren mehr als eindeutig. 

Marie hatte, soweit er das beobachten konnte, sogar noch etwas mehr getrunken als seine Freundin. Nach der Episode im Wäldchen hatte ihr Gesicht den ganzen Abend schon rote Bäckchen gehabt, als Pendant vermutlich zu den anderen, tiefer gelegenen, aber jetzt glühte sie förmlich.

Lena stand auf, streckte sich, und verkündete, es sei jetzt Zeit, sich bettfertig zu machen. Sie legte ihm die Hand auf die Schulter, als er sich ebenfalls erheben wollte.

Keine Eile, ich will noch in Ruhe Duschen und Haare waschen und so. Wir sehen uns in einer halben Stunde.“

Und leise flüsternd fügte sie noch hinzu: „bleib anständig!“


Kaum war Lena aus dem Blickfeld verschwunden, rutschte Marie zu ihm herüber. 

Na, Alex, offenbar haben wir ein paar Sachen gemeinsam, hmm?“, sprach sie ihn gerade leise genug an, dass die anderen es nicht hören konnten.

Was meinst du, Marie?“

Ach tu nicht so. Ich stand vorher ne Weile hinter dir und hab deinen nackten Hintern gesehen. Und die eindeutigen Spuren darauf. Lass mich raten: die verdammte schwarze Haarbürste?“

Ja“, musste Alex kleinlaut zugeben.

Oh, Die zieht ganz ordentlich, hmm?“, fragte Marie mit aufgesetztem Mitgefühl. „Was hattest du angestellt?“

Lena war nicht happy, wie ich Lukas und euch behandelt habe, gestern.“

Ha! wenn Lena über etwas nicht happy ist, dann hat sie eben ihre ganz eigene Art, einem das zu zeigen. Aber in dem Fall wars ja verdient. Du warst echt ein Arsch am Anfang. Lass mich raten: Sie hat sich dich in der Mittagspause vorgeknöpft, oder? Danach warst du nämlich wie ausgewechselt. Die blöde Haarbürste wirkt immer ziemlich überzeugend, oder? Die kenne ich auch gut, glaub mir. Ich versuche eigentlich immer, die zu vermeiden.“

Kommt das öfters vor? Also, dass Lena dir den Po versohlt?“

Ach, so zwei bis dreimal im Monat, schätze ich. Öfters liefere ich ihr auch keinen Vorwand dafür.“

Krass, ich wusste nicht, dass Lena und Du, also dass ihr sowas macht...“

Tja, ich wusste auch vieles nicht. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass sie nicht mehr mit Flo zusammen ist. Hab mich allerdings schon gewundert, dass er beim Abiball nicht da war.“

War er nicht?“

Mann, Alex, das war das Thema an dem Abend, hast du das echt nicht mitbekommen? Achso, ich hab vergessen, du warst ja auch nicht da.“

Nö, wir sind an dem Tag los gefahren. Als der dämliche Ball los ging, waren wir schon an Avignon vorbei.“

Hmmm“, machte Marie nachdenklich. „Oha. Von der Seite hab ich es noch gar nicht gesehen...“

Was gesehen?“

Ach, egal, das führt jetzt zu weit. Mir ist nur grad vielleicht etwas klar geworden. Apropos. Ist dir eigentlich klar, worauf du dich da eingelassen hast?“

Wird mir so langsam einiges klar, denke ich.“

Und du bist cool damit? Ich meine, du wirst ja schon bemerkt haben, dass unsere liebe brave Lena ein ganz schön dominantes Miststück sein kann?“

So würde ich es nicht sagen.“

Zumindest nicht, wenn sie in Hörweite ist, hab ich Recht?“ 

Marie grinste ihn frech an, dann fuhr sie fort:

Jedenfalls wirst du in Zukunft ziemlich regelmäßig Probleme beim Sitzen haben, kann ich dir sagen. Dafür wird mein armer Hintern vermutlich eine Schonzeit bekommen. Jetzt bekommst du es wohl ab, wenn sie mal wieder einen biestigen Tag hat.“

Na toll. Ich dachte, wenn ich einfach aufpasse, und tu, was sie will...“

Ach Alex“, lachte Marie, „Dafür macht ihr Spanking viel zu viel Spaß. Sei einfach erst einmal froh, dass es hier keine Pferde gibt.“

Was? Wieso Pferde?“

Naja, dann hätte sie ihre Reitausrüstung dabei. Und glaub mir einfach: Du willst ihr nicht auf die Füße treten, wenn sie sauer ist und ihre Reitgerte griffbereit hat. Gutgemeinter Rat, mein Freund.“

Du meinst...?“

Die Striemen konnte ich danach noch eine ganze Woche lang im Spiegel bewundern. Aber es war auch irgendwie ein krass geiles Gefühl.“

Was? Lena würde doch nie... oder würde sie... Shit. Sie würde, oder?“

Oh, sie wird, glaube mir, sie wird. Aber hey, vielleicht hast du Glück und bist bis dahin ein bisschen abgehärtet.“

Und dir gefällt das echt, wenn sie dich verhaut?“

Dir etwa nicht?“

Alex schluckte. Marie grinste ihn wieder frech an. 

Jedenfalls scheint es dir gefallen zu haben, mir den Po zu versohlen, das war nicht zu übersehen. Und Upsi, ich glaube, unser Gespräch eben hat dich auch schon wieder ganz schön angeregt, hab ich Recht?“

Alex folgte mit den Augen ihrem Blick nach unten. Tatsächlich war er schon wieder in einem Zustand, der es ihm nicht erlaubte, sich zu erheben, ohne Aufsehen zu erregen.

Lass uns mal das Thema wechseln, irgendwann demnächst muss ich nämlich aufstehen und Zähneputzen gehen.“

Marie lachte.

Geschieht dir recht!“

Hat Lena dich etwa als Ablösung geschickt, dass ich mich ja nicht entspannen kann?“

Schon möglich.“

Marie!“

O.k., reden wir über etwas anderes. Weißt du, ich bin froh, dass du jetzt Lenas Freund bist. Ihr seid so lange umeinander herum geschlichen. Dir hat man schon ewig angesehen, wie du sie anhimmelst. Und sie hat dich ja immer sehr gemocht. Aber du bist auch endlich mal jemand, bei dem ich nachvollziehen kann, was sie an ihm findet.“

Danke“, sagte er, auch wenn es vielleicht nicht richtig überzeugt klang.

Doch, du bist nett. Und man kann mit dir reden. Richtig gut und offen. Nicht so wie Flo. Und ganz ehrlich, ich finde, du siehst auch besser aus als er.

Ich sag dir, irgendetwas stimmt mit dem Typen nicht. Der war so überperfekt. Und ganz ehrlich, da war doch was nicht ganz echt. Ich schwör. Abgesehen davon, dass ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, wie sie ihn dominiert. Aber dieses Dominante, das ist halt sie. Ich kann mir nicht mal vorstellen, wie die beiden normal Sex miteinander hatten. Da hat save was nicht gestimmt.

Wusstest du, dass sie nebenher andere Typen hatte. Und dass es ihn offenbar nicht gestört hat?“

Alex biss sich auf die Zunge. Er fing an, Marie zu mögen, und er hätte ihr gerne mehr erzählt. Aber er war sich absolut sicher, dass Lena sie schon eingeweiht hätte, wenn sie der Meinung gewesen wäre, dass es Marie etwas anginge.

Du weißt da was, oder, Alex? Ich fasse es nicht, dass du darüber mehr weißt als ich! Du Mistkerl!“

Sie boxte ihn mehr scherzhaft als schmerzhaft gegen den Arm.

Frag sie doch einfach selbst.“

Als ob!“

Dann nicht. Ist eh ja jetzt Geschichte, hab ich Recht?“

Hoffen wir es. Jedenfalls tust du ihr gut. Das merkt man. Ich habe Lena selten so locker und entspannt erlebt. Und wir reden hier von der Frau, die mich heute nachmittag übers Knie gelegt hat.“

Marie! Nicht wieder dieses Thema!“, lachte Alex.

Sonst was?“

Sonst erzähle ich ihr, dass du sie 'Miststück' genannt hast.“

Oha! Du bist doch keine Petze? Wir müssen doch jetzt zusammenhalten.“

Ach, wenn ich dann noch mal zusehen darf, wie sie dir die Frechheiten austreibt, könnte ich mir das mit dem Petzen schon überlegen!“

Ha! Vielleicht darf ich ja das nächste mal zuschaun, wie du es bekommst.“

Na, worüber unterhaltet ihr beide euch so angeregt?“. 

Alex und Marie erstarrten, als sie Lenas Stimme hinter sich hörten.

Na sowas. Diese plötzliche, schuldbewusste Stille hier. Na, na, na!“

Sie drohte den beiden grinsend mit dem Finger.

Hab ich nicht gesagt, du sollst anständig bleiben, Alex?“

Wir waren totaaal anständig“, protestierte Marie. "Ehrlich!"

Na wow, das beruhigt mich jetzt ja kein bisschen, so wie du das sagst, meine Liebe“, erwiderte Lena grinsend, „Müssen wir die Lektion von heute Nachmittag noch mal wiederholen?“ Und zu Alex gewandt fuhr sie fort: „Zeit fürs Bett. Geh Zähneputzen. Ich warte im Zelt auf dich.“



8) Big Bang, First Dose

Alex atmete tief ein. Das zweite, was ihm aufgefallen war, als er Lenas Zelt betreten hatte, war ihr Duft. Sie roch immer lecker, er mochte den Eigengeruch ihrer Haut, aber heute Abend begrüßte ihn eine betörende Aromamixtur aus dem vertrauten Lena-Duft, dem Shampoo ihrer frisch gewaschenen Haare, das roch wie ein Eisbecher, und einem edlen, und wie er annahm, ziemlich teuren Parfum. 

Er holte erneut tief Luft, und genoss es mit geschlossenen Augen. Denn das Erste, was ihm aufgefallen war, dafür wollte er sich gleich etwas mehr Zeit nehmen. 

Er öffnete die Augen, und schluckte trocken, als er den Anblick jetzt richtig auf sich wirken ließ. Lena hockte auf dem improvisierten Bett. Sie hatte die Haare hochgesteckt, was ihm immer gut gefiel an ihr. Es betonte den Nacken, den schönen schlanken Hals, und ihre immer so aufrechte Kopfhaltung.

Sie hatte sich wieder geschminkt. Etwas kräftiger als heute Vormittag für die Stadt, aber nicht so krass wie gestern beim Foto-Shooting. 

Was ihm allerdings wirklich den Atem raubte, weswegen er extra noch mal so tief Luft hatte holen müssen, war das, was sie anhatte. 

Sie trug ein leichtes kurzes Nachthemdchen aus durchscheinendem schwarzen Stoff. Sehr durchscheinend. Es war mit Rüschen und Schleifchen verziert, die allerdings für den Gesamteindruck fast keine Rolle spielten. Das alles trat in den Hintergrund gegenüber der offensichtlichen Tatsache, dass sie absolut nichts darunter trug. Was der erwähnt sehr durchscheinende Stoff mehr als bereitwillig enthüllte.

Noch aufreizender als ihr Outfit war das Lächeln, mit dem sie ihn begrüßte.

Ich hab die Zeit in Toulon genutzt, als Marie im Starbucks saß wegen den Fotos, und bin ein bisschen shopping gegangen. Gefällt dir mein neues Negligé?“

Alex biss sich auf die Lippen. Er spürte, wie ihm pochend das Blut in seinen Unterleib strömte.

Lenas Lächeln wandelte sich in ein Grinsen.

Ich sehe, du hast mir auch etwas mitgebracht“, hauchte sie, als die Beule in seiner Hose sichtbar anschwoll.

Zieh dich aus, und leg dich her zu mir!“

Keine drei Sekunden später lag er wie aufgefordert nackt neben ihr, flach auf dem Rücken. Bis auf den einen Teil, der senkrecht von seinem Körper abstehend steil aufragte.

Er stöhnte leise auf, als sie ihre Hand auf seinem Bauch unterhalb des Nabels legte.

Das hat dir gefallen heute Nachmittag, hm? Zuzuschauen, was ich mit der armen Marie gemacht habe. Und es hat dir besonders gefallen, ihr selbst auf ihren frechen Po zu hauen? Das ist ein tolles Gefühl, oder?“

Ihre Hand wanderte langsam, millimeterweise an seinem Körper nach unten. 

Erzähl mir, wie du es fandest“, flüsterte sie.

Es, es hat mir gefallen...“

Mehr fällt dir nicht ein? Erzähl mir, was dir gefallen hat.“

Naja, es sieht erst mal irgendwie verdammt heiß aus, und es fühlt sich ja an der Handfläche schon sehr sexy an, wenn man einer Frau über den Po streichelt. Aber wenn man drauf klatscht, dann ist das noch intensiver irgendwie. Auch die Reaktion, die man bekommt, macht ganz einen schön an. Wie man die Abdrücke der Hand auf der Haut sieht, wie sie zappelt, wie sie 'aua' sagt, aber sich trotzdem nicht wehrt...“

Mhmmm. Ich wollte nämlich, dass du das selbst einmal erlebst, wie gut es sich anfühlt, jemandem den Po zu versohlen. Damit du verstehst, wie scharf es mich macht, wenn ich dich versohle.“

Er zuckte zusammen.

Keine Sorge. Heute warst du ein rundherum braver Junge. Und dafür bekommst du jetzt deine Belohnung. Ich möchte dich heute in mir spüren, Alex. Ich möchte heute mit dir schlafen. Und ich denke, ich werde dafür sorgen, dass du dein erstes Mal nie vergisst. Auf eine gute Art. Ich werde dich gründlich verderben für jede andere Frau. Keine außer mir wird je deinen Erwartungen mehr gerecht werden können.“

Sie griff nach seinem Schaft. Alex stöhnte voller Vorfreude auf.

Es ist nur... Du weißt schon, dass du außergewöhnlich gut bestückt bist?“

Ich mache mir da nicht so viele Gedanken drüber, ehrlich gesagt.“

Das solltest du aber. Und ich meine jetzt nicht mal, dass du ja offenbar die arme Marie ganz wuschig damit gemacht hast. Es geht um etwas anderes.“

Und um was?“

Schau Alex, er ist groß. Klar, Mädchen mögen es, wenn er groß ist. Ich mag es, wenn er groß ist. Aber das ist halt dann mehr so eine ästhetische Sache. Ab einer gewissen Größe wird es nämlich kompliziert. Deiner ist... fast zu groß.“

Was meinst du?“

Naja, du bist untenrum eben überdurchschnittlich groß gebaut. Ich aber halt nicht. Und das könnte mir dann eventuell mehr weh tun als gut tun.“

Oh.“

Locker, Alex. Ich hab gesagt 'fast zu groß'. Das geht schon. Ich muss mich nur erst etwas eingewöhnen. Und darum werden wir es ganz langsam angehen. Und ich muss wirklich wirklich erregt sein.“

O.k.“

Alex, fühle mal nach, wie erregt ich bin.“

Sie griff seine Hand, legte sie auf ihren Oberschenkel und führte sie dann langsam daran entlang gleitend nach oben.

Alex keuchte, als er am Ziel angekommen war. Seine Hand lag nun genau auf ihrer Vulva. 

So, jetzt, prüfe es mit dem Zeigefinger.“

Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Vorsichtig teilte er ihre Lippen und ließ dann langsam einen Finger in sie gleiten. Es fühlte sich aufregend an. Heiß und sehr glitschig. 

Jetzt noch einen zweiten Finger, Alex. Ohhh, gut. Lass sie dort.“

Sie richtete sich mit dem Oberkörper auf und beugte sich zu ihm, so dass sie ihm in die Augen sehen konnte. Mit der linken Hand griff sie nach seinen Haaren und schob sie ihm aus dem Gesicht. Dann streichelte sie seine Wange bevor sie sich weiter über ihn beugte, so dass sich ihre Lippen berührten.

Deswegen musste ich mir die freche Marie vorknöpfen, verstehst du? Ich musste ihr den süßen Po versohlen, und ich musste sehen, wie du ihr den süßen Po versohlst. Ihr Po musste schön rot sein. Weil mich das eben unfassbar scharf macht. 

Weißt du, was mich auch scharf macht?“

Als Antwort zog er seine Finger zurück und legte beide Hände an ihre Brüste. Er streichelte sie durch den dünnen Stoff des Negligés. Dann nahm er ihre hart stehenden Brustwarzen zwischen die Finger.

Sie stöhnte leise.

Du kennst mich schon so gut, Alex.“

Sie griff wieder nach seinem Schwanz.

Ich hab dir noch etwas mitgebracht aus Toulon. Die müssten passen eigentlich.“

Sie reichte ihm eine Packung Kondome.

Weißt du, wie man die anlegt?“

Nur theoretisch.“

Dann zeige ich es dir, wenn es soweit ist. Aber nur dieses eine Mal, Alex. In Zukunft erwarte ich, dass du es selber drüber ziehst. Sofern du die Hände frei hast, natürlich.“

Was meinst du mit Hände frei?“, fragte er irritiert.

Das findest du noch schnell genug heraus, mein Lieber. Aber heute will ich dich ganz. Ich will dich so intensiv spüren, wie es geht. Ich will deine Lippen auf meinen spüren, ich will deine Hände auf meinem Körper spüren. Und ich will deinen schönen großen harten Schwanz so tief in mir spüren, wie es eben geht. Fangen wir mit den Lippen an.“

Sie lag nun seitlich auf ihm, hielt seinen Kopf mit beiden Händen und beugte ihren Kopf nach vorne, bis sich ihre Lippen berührten.

Alex schloss die Augen, und gab sich ganz den anderen Sinnen hin. Ihrem Duft, der ihn umhüllte. Ihre weichen Lippen auf seinen, ihre fordernde Zunge in seinem Mund, seine Hände auf ihrer warmen, zarten Haut, noch unverfänglich auf ihrem Rücken. Langsam angehen, hatte sie gesagt, das war ihm nur Recht. Denn es schob ein Problem auf, das er kommen sah. Die Sache mit dem Hören nämlich.

Ihre Küsse wurden immer fordernder. Seine Hände waren mittlerweile an ihrem Körper hinab gewandert. Auf dem Weg hatten sie den Saum des ohnehin kurzen Hemdchens angehoben. Jetzt umfasste er ihren nackten, wunderbaren Knackpo. Er knetete vorsichtig ihre festen, perfekt gerundeten Backen, genoss ihre unfassbar glatte weiche Haut in seinen Händen. 

Er hörte ihren Atem schneller werden. Sie rieb nun ihren Unterleib an seiner Seite. Sein Selbstvertrauen wuchs, so ließ er seine Hand weiter wandern, von hinten zwischen ihre Beine. Sie war nun so feucht, dass er den Finger gar nicht mehr in sie hinein führen hätte müssen, um es fest zu stellen. Er tat es dennoch.

Geräuschvoll ließ sie den Atem entweichen.

Na, du traust dich ja was“, flüsterte sie anerkennend.

Aber du hast recht. Zeit für den nächsten Level.“

Sie küsste seine glatte, unbehaarte Brust. Dann arbeitete sie sich küssend Schritt für Schritt nach unten. Ihre weichen Lippen und ihr heißer Atem auf seinem Körper waren der Wahnsinn. Genauso intensiv spürte er ihre harten Brustwarzen auf seiner Haut, als ihr Körper langsam an seinem hinab glitt. Als sie mit den Lippen in der Mitte seines Oberkörpers angekommen war, konnte er die warmen weichen Rundungen ihrer Brüste auf beiden Seiten seines prall gespannten Boners fühlen. 

Er stöhnte leise. Noch intensiver klang sein Stöhnen, als ihre Brüste sein Knie erreicht hatten und sich ihre Lippen endlich heiß und feucht und gierig um seinen Schwanz schlossen. Und als sie ihn fest packte, seine Vorhaut zurück schob, und ihre Zunge begann, über die entblößte Eichel zu lecken, musste er seinen ganzen Willen aufbringen, seinen Gefühlen nicht in voller Lautstärke Ausdruck zu verleihen. 

Zeit, ihn hübsch zu verpacken, würde ich sagen“, drang ihre Stimme zu ihm. Sie riss eine der Kondompackungen auf. Dann legte sie es an. Als sie begann, es mit den Lippen über seinem Schwanz abzurollen, bis sie ihn nicht tiefer in den Mund nehmen konnte, krallte er sich vor Lust mit den Händen in den Stoff seines Schlafsacks, den sie als Unterlage benutzten. Ohne Eile zog sie den Kopf wieder zurück, und löste zuletzt fast bedauernd ihre Lippen von seinem nun gummiumhüllten Schwanz.

Übrigens finde ich es total süß, wie du hier immer noch versuchst, möglichst leise zu bleiben. Ist allerdings vergebliche Liebesmüh. Sobald das Kondom ganz drüber ist, wird eh jeder im Umkreis mitbekommen, was wir hier machen. Ich bin nicht gerade leise beim Sex. Schon gar nicht, wenn er gut ist. Und er wird sehr gut werden mit dir, da bin ich mir sicher.“

Aber Lena, was ist mit den anderen?“

Was soll sein? Ich hoffe, sie genießen die Show. Ich denke, es ist an der Zeit, allen zu zeigen, dass du alles andere als entmannt bist. Und dass du in der Lage bist, mich glücklich zu machen. Und das, mein Lieber, hoffentlich mehr als einmal heute Nacht.“

Sie grinste ihn an. Mittlerweile hatte sie das Kondom mit den Fingern bis zum Ende abgerollt.

Ist das dein 'Plan'?“

Das ist mein Plan, ja. Ich hab keine Lust mehr, mich zu verstecken und ewig heimlich zu sein. Bist du dabei?“

Sie hielt immer noch seinen Schwanz in der Hand, der immer noch stramm stand und erwartungsvoll zuckte. Welche Wahl hatte er denn?

Natürlich bin ich dabei“, sagte er.

O.k., Alex, es wird so ablaufen: Ich werde erst einmal oben sein. Du liegst auf dem Rücken. Auf diese Weise kann ich das Tempo vorgeben. Und dafür sorgen, dass du mir nicht weh tust, wenn du zu schnell oder zu tief stößt.

Aber denk nicht, dass du nur faul auf dem Rücken liegen brauchst. Ich will, dass du dir meine Bewegungen, meine Reaktion und alles genau einprägst. Und ich will deine Hände auf meinem Körper. Auf meinem Arsch. Auf meinen Brüsten. Du weißt, wie ich es mag.“

Während sie sprach, war sie wieder zu ihm nach oben gerutscht, nicht ohne noch ein paar Küsse auf ausgewählten Teilen seines Oberkörpers zu hinterlassen.

Sie setzte sich vorsichtig auf seinen Bauch, ihre Schenkel zu beiden Seiten seines Körpers.

Ich will dich so sehr, Alex. Willst du mich auch? Sag, dass du mich willst!“

Ich will dich Lena, ich will dich schon so lange. Oh Gott!“

Sie hatte hinter sich gegriffen, und hielt nun wieder fest seinen Schaft in der Hand. Sie bog ihn leicht nach vorne, zu seinem Bauch hin. Dabei rutschte sie gleichzeitig an seinem Körper nach unten. Sie beugte sich wieder nach vorne, und küsste ihn auf den Mund. Ihre Lippen und ihre Zunge schmeckten nun leicht salzig, was er ungemein erregend fand.

Schließlich spürte er, wie sich etwas sanft gegen die Spitze seines Schwanzes drückte.

Schau mir jetzt in die Augen, mein Alex.“

Sie brachte ihn mit der Hand in die richtige Position. Dann senkte sie sehr behutsam ihr Becken einige Zentimeter auf ihn herab. 

Es fühlte sich unbeschreiblich an, wie sie mit seinem Schwanz in der Hand ihre Lippen teilte, wie sie ihn langsam in sich hinein gleiten ließ. Ihre Vagina war so warm und eng, aber gleichzeitig so weich und unglaublich feucht. Sie legte sich wie eine zweite Haut um ihn. So ganz anders als wenn sie ihn in die Hand oder in den Mund nahm. Er unterdrückte tapfer den Impuls, ihr fordernd mit dem Becken entgegen zu kommen und ließ ihr die Kontrolle. 

Für sie war es offenbar eine mindestens ebenso intensive Erfahrung. Sie stöhnte genussvoll. 

Gut, das fühlt sich sooo gut an!“

Dann begann sie sich auf ihm zu bewegen. Er legte seine Hände an ihre Hüften, und nahm den Takt auf, den sie vorgab. 

Ab da gab es kein Halten mehr. Lena ritt ihn, anders konnte man das nicht bezeichnen, und sie quittierte jeden Stoß mit einem unartikulierten Laut, wie er ihn nur aus Pornos kannte. Sie steigerte zunehmend das Tempo und die Intensität, bis hin zum Galopp und im gleichen Maß stöhnte sie lauter und immer lauter. 

Mittlerweile hatte er sich mit beiden Händen regelrecht in ihre Pobacken gekrallt. Er brauchte etwas, woran er sich festhalten konnte, um sich in der Situation nicht völlig zu verlieren. Seine Lena, so nah, so intim, so schön. Und so voller Lust. 

Er wusste nicht, wie lange der Ritt jetzt schon dauerte. Irgendwann hatte er ihr Nachthemd gepackt, und ihr über den Kopf gezogen. Jetzt waren sie beide völlig nackt. Es war heiß im Zelt. Lena schwitzte, er schwitzte, und ihr beider Schweiß vermischte sich zwischen ihrem und seinem Bauch. 

Schließlich setzte sie sich auf, ohne dabei aus dem Takt zu kommen. Sie packte ihn an den Handgelenken, und führte seine Hände an ihre Brüste. Er wusste, dass es nun nicht mehr lange dauern würde, und was er dafür zu tun hatte. Nachdem er kurz ihre Rundungen mit beiden Händen umfasst, und zunächst mit den Daumen sanft ihre Nippel gestreichelt hatte, begann er nun, diese zwischen Daumen und Zeigefingern leicht zusammen zu drücken. 

Lenas Laute veränderten sich. Er wusste, wie sie klang, wenn sie kurz davor war. Auch wenn sie jetzt lauter war und noch viel selbstvergessener klang als sonst. 

Offenbar schrie sie so auch nach einer intensiveren Behandlung. Alex erhöhte den Druck auf ihre Brustwarzen und fing an, diese zwischen den Fingern zu rollen.

Ouh, Fuck ja! ALEX!, genauso! Jaaaaa!“, hallte Lenas Stimme über den Campingplatz. 

Sie ließ sich nach vorne fallen, auf ihn. Alex zuckte zusammen. Sämtliche Geräusche des Platzes, die er vorher gar nicht richtig wahrgenommen hatten, waren inzwischen verstummt. Es schien, als hielten selbst die sonst allgegenwärtigen Zikaden den Atem an. 

Er schlang seine Arme um ihre Schultern, und drückte, nein presste sie an sich. Während sie auf ihm liegend jede weitere Welle mit einem zunehmend leiser werdenden Stöhnen genoss und dabei ihr Becken kreisen ließ. 

Da konnte man aus einem der Zelte ein zaghaftes Klatschen hören. Das brach den Bann. Klatschen und Beifallrufe ertönten nun aus fast allen Zelten der Gruppe. 

Wuhuuu, Alex! Go!“, hörte man Maries Stimme aus dem Nachbarzelt.

"Komm jetzt", flüsterte Lena in sein Ohr, und bewegte ihr Becken wieder etwas schneller. 

Alex gehorchte.

Er erinnerte sich später, wie er das erste mal mit Lena, das erste mal überhaupt mit einer Frau geschlafen hatte, und sein Orgasmus dabei von frenetischem Beifall begleitet wurde. Das war wirklich schwer zu toppen, da hatte sie nicht zu viel versprochen.

Da hörst du, sie feiern dich, obwohl ich fast die ganze Arbeit gemacht habe. Ganz schön unfair, oder?

Beim nächsten Mal bist du oben, du weißt ja jetzt, wie ich es mag.“


9) Big Bang, Once More, With Feeling

Lena lag immer noch auf ihm. Sie sog seine Nähe und die Wärme seines Körpers in sich auf, obwohl ihr heiß war. 

Sie spürte sein Herz unter sich pochen, im perfekten Gleichklang mit ihrem eigenen. Alex hatte die Augen geschlossen. Er schien sein erstes Mal genossen zu haben - ein seliges Lächeln zierte sein hübsches Gesicht. Seine Haare waren zerzaust, und klebten teils an seiner Stirn. Aber sie selbst sah vermutlich auch nicht besser aus. 


Früher wäre sie an dieser Stelle schnell ins Bad verschwunden, um sich wieder zu restaurieren. 

Sie gab ihm einen langen, zärtlichen Kuss, den er erwiderte, ohne die Augen zu öffnen, dann rollte sie von ihm herunter und legte sich neben ihm auf den Rücken. 

Das eben war ziemlich beeindruckend gewesen. Vermutlich hatte man es bis Toulon hören können. Das war auch der Plan gewesen. Natürlich. Aber es war echt gewesen. Sie hatte nicht extra übertrieben, oder gar etwas vorgetäuscht. Sie hatte nur einfach alle Hemmungen fallen und ihrer Lust freien Lauf gelassen. Zum ersten Mal hatte sie es geschafft, die innere Gouvernante auszublenden, die sie sonst ständig zur Ordnung rief, nicht so laut zu sein, es nicht zu übertreiben, die Contenance zu bewahren. Sie hatte es tatsächlich fertig gebracht, sich bei Alex komplett fallen zu lassen.

Tatsächlich, so wurde ihr eben bewusst, war es für sie eben auch ein erstes Mal gewesen. Es war das erste mal, dass sie mit einem Kerl geschlafen hatte, dem sie zu 100% voll vertraute. Bei dem sie auf alle Mauern und Schutzschilde verzichten konnte.

Als sie noch mit Flo zusammen war, da hatte sie mit Typen geschlafen, die sie heiß fand. Mit Typen, die sie heiß fanden, die verzweifelt um ihre Aufmerksamkeit gebettelt hatten. Und einmal sogar Flo zuliebe mit einem Typen, in den er verliebt war, damit er ihn abschreiben konnte, weil er nunmal leider unheilbar heterosexuell war. Lena hatte das Spiel immer gefallen.

Aber jetzt war es das erste mal, dass sie mit jemandem geschlafen hatte, in den sie wirklich verliebt war. 

Tja.

Zwecklos, sich weiter etwas vorzumachen. Sie hatte sich in Alex verliebt. In sein hübsches Gesicht, den schlanken aber muskulösen Körper, aber vor Allem in seine nette, ruhige, unaufdringliche Art, auf die er offenbar schon länger in sie verliebt war.

Das hatte den Unterschied ausgemacht. Alex musste sie nichts beweisen, nichts vormachen. Sie musste sich nicht bitten lassen, ihm nicht die Desinteressierte vorspielen, die erobert werden musste. Nicht die Unschuldige oder die Hure. Bei ihm konnte sie einfach sie selbst sein. Das fühlte sich gut an. Aber auch ein bisschen beunruhigend. Sie war sich nämlich gar nicht sicher, ob sie wirklich noch wusste, wer die echte Lena überhaupt war.

Der Sex jedenfalls war richtig gut gewesen. Sowohl auf der rein körperlichen Ebene, als auch auf der emotionalen. Sehr gut sogar. Sie spürte ihre Lust zurück kehren und hoffte, dass er auch bald wieder fit war für einen Nachschlag. Jetzt hatten sie die Grenze eh schon überschritten, und sich quasi vor dem kompletten Campingplatz nackig gemacht, jetzt konnten sie diese Freiheit verdammt noch mal voll auskosten.

Marie würde morgen vermutlich den anderen Mädchen ziemlich ausführlich erklären, was genau da für Lenas Freudenschreie verantwortlich gewesen war. Arme Marie, sie hatte ja keine Ahnung, was wirklich dahinter steckte. Aber Maries Geschichte würde die Runde machen, und es würde irgendwann die Jungs erreichen, und dann würden die hoffentlich einsehen, dass sie mit Alex auf dieser Ebene gar nicht erst versuchen brauchten zu konkurrieren.

War das ein dummer Plan? Ein fieser Plan? Hätte sie Alex in die Details einweihen sollen? Schon möglich. 

Woran denkst du gerade?“, fragte Alex, der mittlerweile offenbar wieder ins hier und jetzt zurück gefunden hatte.

An deinen Schwanz“, antwortete sie grinsend und wahrheitsgemäß.

Wann der wohl wieder einsatzfähig sein mag“, fügte sie noch hinzu.

Kannst du denn schon wieder?“, fragte er.

Warum versuchst du nicht, es herauszufinden?“

Alex drehte sich zu ihr. Er legte seine Hand auf ihren Bauch. Nach kurzem Zögern schob er sie langsam nach oben. Sie seufzte wohlig, als seine Hand ihre Brust erreichte und er behutsam über ihre Nippel streichelte.

Hmmm, ich würde sagen, so 50%“, bemerkte er. „Da ist Raum nach oben, denke ich mal.“

Einen Augenblick später hatte er sich mit dem Oberkörper über sie gebeugt. Dieses mal begann er, sie zu küssen. Zunächst zärtlich auf die Lippen, aber er legte seine Zurückhaltung schnell ab. Das musste man ihm lassen, er war talentiert, und er lernte sehr schnell dazu. Nach kaum drei Tagen war er bereits ein sensationeller Küsser.

Er ließ kurz von ihr ab. Sie schnappte nach Luft, als sie seine Lippen an ihrem Hals spürte. Und seine beiden Hände an ihren Brüsten. 

Seine Lippen folgten dem Hals nach unten, dann dem Schlüsselbein entlang, und kurz darauf spürte sie seinen Atem dort, wo eben noch seine Hände sie verwöhnt hatten.

Oh, fühlte sich das gut an, als seine Lippen sich heiß erst um die eine, dann um die andere Brustwarze legten. Und dann ließ er auch noch seine Zunge über die sich ihm inzwischen hart entgegen reckenden Knospen fahren.

Du böser Junge!“, zischte sie, als er schließlich begann, leicht mit den Zähnen daran zu knabbern.

Seine Hand war mittlerweile an ihrem Bauch hinunter geglitten, und lag nun auf ihrem Venushügel. Sie spürte seine Finger sich ganz sanft auf ihre Vulva legen. Sie reckte ihm auffordernd das Becken entgegen. Ganz selbstverständlich, als ob er das schon 100 mal gemacht hätte, zog er ihre Lippen leicht mit Zeige- und Ringfinger auseinander, und einen Augenblick später drang er vorsichtig mit dem Mittelfinger in sie ein. Sie war selbst überrascht, wie feucht sie schon wieder war.

Was denkst du? 70%? 80%?“, fragte er, und bewegte vorsichtig seinen Finger vor und zurück.

100% Alex! Worauf wartest du noch?“

Alex griff nach einer neuen Kondompackung. Sie sah im belustigt dabei zu, wie er es im zweiten Anlauf schaffte, es abzurollen. Da musste man an der Souveränität wohl noch arbeiten. 

Dann kniete er vor ihr, seinen wieder voll erigierten Schwanz in der Hand. Sie lag auf dem Rücken, die Beine leicht angewinkelt. Er fuhr mit seinem Schwanz über ihre Vulva, an ihren feucht glänzenden Lippen vor und zurück.

Alex, du Mistkerl, quäl mich nicht, schieb ihn rein, jetzt!“

Alex gehorchte bereitwillig. Langsam und vorsichtig, um ihr nicht weh zu tun, drang er in sie ein, zunächst nur ein paar Zentimeter tief, wie sie es ihm vorhin gezeigt hatte.

Oh, Alex, das tut so gut!“, stöhnte sie.

Ding Ding Ding Rrround Two - Fight!“, rief eine Männerstimme aus einem Nachbarzelt.

Lena gelang es, die Welt da draußen auszublenden. Das hier war schon der Hammer. Es fühlte sich einfach gut an. Ihre Befürchtungen, dass er zu groß sein könnte, hatten sich nicht bestätigt. Er füllte sie komplett aus, sicher. Er dehnte sie sogar. Aber das Gefühl war kein Schmerz. Es war ähnlich wie das, was sie ihm gezeigt hatte, was er mit ihren Brüsten machen sollte: ein aufregender abenteuerlicher Tanz an der feinen roten Linie ihrer Schmerzgrenze entlang. Immer wieder bis kurz davor, aber niemals darüber. 

Alex war wirklich gut darin. Er ließ sich Zeit, widerstand der Versuchung, einfach drauf los zu stoßen, wie es die meisten Jungs in dieser Stellung taten. Sie schlang ihre Arme und Beine um ihn und verschränkte sie hinter seinem Rücken. Dann dirigierte sie ihn mit ihren Fersen an seinem Hintern zu einem etwas schnelleren Takt. 

Das Problem war nur: so gut er sich auch in ihr anfühlte, so perfekt sein Tempo auch war, sie würde auf diese Art nicht kommen können. Das wurde ihr langsam klar.

Früher wäre ihr das vielleicht egal gewesen, aber jetzt wollte sie alles. 

Alex, das ist so gut, aber warte mal kurz“, flüsterte sie ihm ins Ohr.

Er stoppte seine Bewegung, und schaute sie fragend an.

Was ist? Hab ich dir weh getan?“

Nein, sicher nicht. Es fühlt sich richtig gut an. Es ist nur... Schau mal runter. Du bist so tief drin, wie es geht. Fällt dir was auf?“

Alex streckte seine Arme durch, und folgte ihrem Blick. 

Da schaut noch einiges von dir raus. Was denkst du, was das Problem sein könnte damit?“ 

Alex schien kurz nachzudenken. Du kannst vaginal nicht kommen, ist es das? Wenn du magst, können wir wechseln, und du gehst wieder nach oben.“

Nein Alex, ich finds grad unglaublich gut, auf dem Rücken zu liegen, und von dir gefickt zu werden. Lass dir was einfallen.“

O.k.“, grinste er.

Ohne ganz aus ihr heraus zu gleiten, richtete er sich etwas weiter auf, bis er mit weit gespreizten Beinen vor ihr kniete. Er fuhr mit dem Daumen den mit ihrer Feuchtigkeit benetzten Schaft seines Schwanzes auf und ab.

Dann drang er wieder etwas tiefer in sie ein, was sich in diesem Winkel noch heftiger anfühlte, noch näher an der roten Linie.

Er begann wieder, langsam sein Becken vor und zurück zu bewegen. Und einen Augenblick später spürte sie seinen Daumen genau auf ihrer in dieser Runde bisher so vernachlässigten Klitoris. Zunächst bewegte er ihn mit sanftem Druck ganz vorsichtig.

Ouh, Alex, was machst du mit mir?“, keuchte sie begeistert.

Das ermutigte ihn, seinen Daumen schneller und mit mehr Druck zu bewegen. Gleichzeitig drang er wieder richtig in sie ein. Als er dann den Daumen gegen Zeige- und Mittelfinger tauschte, und diese auf ihrer empfindlichsten Stelle kreisen ließ, während er sie so gut fickte, gab es kein Halten mehr. Sie spürte den erlösenden Höhepunkt mit Macht heran rollen, dann ließ sie sich einfach fallen und sah für einige Augenblicke nur noch weiße Sterne explodieren.


Er kniete immer noch vor ihr, sein Schwanz immer noch in ihr.

Bist du gekommen, Alex?“

Noch nicht.“

Dann warte noch kurz. Leg dich einfach auf mich, lass ihn in mir, lass es mich ein paar Minuten genießen. Dann erlösen wir dich, o.k.?“

Sie schloss die Augen und genoss seine Hitze, sein Gewicht auf ihr, den Geruch seines frischen Schweißes, den Geruch nach Sex. Und das Gefühl, dass er sie immer noch ausfüllte. Es war schön, dass er so lange durch hielt. Sie mochte es, nach ihrem Höhepunkt noch einen Schwanz in sich zu haben. Wenn die Typen mal gekommen waren, blieb dafür keine Zeit. Das war halt der Nachteil bei Kondomen.

Aber Alex hatte durchgehalten. Hatte sich ganz der brave Junge, der er war, erst um ihren Höhepunkt gekümmert. Zeit, sich zu revanchieren.

O.k., ich gehe nach oben, jetzt bist du dran, Alex.“

Anstatt einfach von ihr herunter zu rutschen, schob er ihr seine Hände unter den Rücken und den Po. So hob sie zu sich hoch, während er sich selbst in den Schneidersitz aufsetzte. Sie saß nun auf ihm. Er schlang seine Arme um sie und küsste sie auf den Mund.

Dann ließ er sich langsam nach hinten auf den Rücken sinken. Und das alles, ohne ihn einmal aus ihr heraus zu ziehen. Lena war beeindruckt. Ganz schön gelenkig.

Sie fing an, sich reitend auf ihm zu bewegen. In einem Tempo, von dem sie wusste, dass es ihm höchste Lust bereiten würde. Er stöhnte und wand sich unter ihr. Nach einigen Minuten spürte sie zum dritten mal ein Kribbeln in ihrem Unterleib. Unfassbar. Ihm Lust zu bereiten hatte sie selbst wieder an die Schwelle gebracht.

Sorry, Alex, aber es ist einfach zu gut mit dir. Ich muss einfach noch mal.“

Also ritt sie ihn zu ihrem dritten Höhepunkt. Und dieses mal war das Timing perfekt. Als sie die Wellen anbranden fühlte, spürte sie ein wohlbekanntes Zucken in seinem Schwanz. 

Sie waren gemeinsam gekommen. Lena rollte wenig anmutig von ihm herunter, und blieb mit geschlossenen Augen mit rasendem Herzen und nach Luft ringend auf dem Rücken liegen.

Alex drehte sich zu ihr, vergrub sein Gesicht in ihren Haaren und legte seine Hand auf ihren Bauch.

Verdammt, hier wollen Leute langsam mal pennen! Nehmt euch ein Scheiß Zimmer!“, brüllte jemand aus einem Nachbarzelt.


(C) Lisi Kawaii

t.b.c

4 Kommentare:

Stoffel hat gesagt…

Wann kommt denn der nächste Teil?

Lisi Kawaii hat gesagt…

Bald. ;)

Ich mache das ja zum Spaß in meiner Freizeit.


Freut mich, dass es dir gefällt. ;)

Stoffel hat gesagt…

Hab es schon verschlungen, hab deinen ganzen Blog schon durch innerhalb kürzester Zeit.
Freu mich auf alles weitere was da noch kommt.
Mach bitte weiter so und du hast ein Leben lange einen Fan! 😁

Lisi Kawaii hat gesagt…

Nice.

ich bin happy über Feedback. :)